25.01.2015 14:01

Interview


Selenskys Hoyzer-Vergleich: Rieke hofft auf „härtere Konsequenzen“

Kreisschiedsrichterobmann von Aussage des 74-Kapitäns „maßlos enttäuscht“
Michael Weiner Michael Rieke AWesA
Kreisschiedsrichterobmann Michael Rieke.
Am 22. Januar 2005 wurde der „Fall Hoyzer“ öffentlich. Ein Betrugsskandal, der den deutschen Fußball für viele Jahre enorm schadete. Seither gilt der Ausspruch „Hoyzer“ in Artikel zwölf der FIFA-Fußballspielregeln als Schiedsrichterbeleidigung, die mit der Roten Karte zu ahnden ist. Fast auf den Tag genau zehn Jahre danach rückte das Thema in der Hamelner Rattenfängerhalle wieder in den Mittelpunkt. Josef Selensky, Kapitän der SG Hameln 74, sagte auf der Siegerehrung des Dewezet-Supercups auf die Frage von Dewezet-Sportredakteur Andreas Rosslan, wie die Niederlage im Finale gegen den TSV Bisperode zu erklären sei: „Alles ist gut gelaufen, bis ein Robert Hoyzer kam.“ Dieses Zitat sorgte anschließend für gewaltigen Gesprächs- und Zündstoff. Wir haben bei Kreisschiedsrichterobmann Michael Rieke nachgefragt, wie er die Situation bewertet.

Michael, was hat Schiedsrichter Alexander Lukic im Endspiel falsch gemacht, dass eine solche Reaktion zustande kam?

„Gar nichts. Ganz im Gegenteil: Aus meiner Sicht hat er alles hundertprozentig richtig gemacht. Auch der Neunmeter und die Zwei-Minuten-Zeitstrafen waren absolut vertretbar. Emotionen gehören dazu. Davon lebt der Fußball. So etwas aber 20 Minuten später in einer offiziellen Siegerehrung zu sagen, darf einem gestandenen Fußballer einfach nicht passieren.“

Wie erklärst Du Dir dann diese Reaktion?

„Vielleicht war der Spieler gefrustet, weil das Finale verloren wurde. Im Spiel waren die Emotionen hoch. Dass dem Schiedsrichter nach dem Schlusspfiff aber vorgeworfen wird, dass er bewusst falsche Entscheidungen getroffen hat, ist auf keinen Fall hinnehmbar, weil ihm dadurch Bestechlichkeit unterstellt und auch der Ruf der Schiedsrichter unendlich beschädigt wird. Der Hoyzer-Vorfall hat dem gesamten Fußballsport geschadet. Es ist lange daran gearbeitet worden, den Ruf wieder gerade zu rücken. Deshalb hat mich diese Aussage sehr geärgert und maßlos enttäuscht.“

Was hat das aus Deiner Sicht für Auswirkungen?

„Wir haben darüber nach der Siegerehrung in der Schiedsrichterkabine gesprochen. Alexander Lukic wird den Vorfall melden. Und ich hoffe, dass es härtere Konsequenzen gibt, damit solche Dinge dann gleich im Keim erstickt werden. Das liegt dann aber in der Hand der Spielinstanzen des Fußball-Bezirks Hannover.“

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