07.04.2017 23:03

Oberliga


„Mannschaft kann stolz sein“ - VfL hat Primus am Rande der Niederlage!

Keeper Kovacs erneut bester Mann auf dem Parkett / Sohl: „Er alleine macht zwei Plätze in der Tabelle aus“
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Sohl über Zsolt Kovacs: „Er alleine macht zwei Plätze in der Tabelle aus“

VfL Hameln – Northeimer HC 21:21 (13:8).

500 emotionale Zuschauer, die zwei besten Oberliga-Mannschaften und ein hochspannendes Spiel auf Messers Schneide – Handball-Herz, was willst du mehr!? „Hamelns Handballtradition lebt“, stellte VfL-Coach Henning Sohl nach Abpfiff erschöpft fest. Er hatte alles gesehen, was ein Handballspiel bieten kann: Nach einem verhaltenen Beginn, in dem der weiterhin ungeschlagene Tabellenführer aus Northeim mit 2:0 in Führung ging und überdies der traditionelle erste Kempa der Hausherren von Oliver Glatz vergeben wurde, wachten die „Rattenfänger“ auf – und wie: Die Sohl-Sieben zeigte all das, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten schier unbesiegbar machte. „Shooter“ Jannis Pille markierte den Torauftakt der Gastgeber mit einem echten Hammer in den linken Winkel. Anschließend rieb sich der NHC an der erneut überragenden VfL-Defensive auf – und die Hamelner überrumpelten die Gäste-Abwehr ein ums andere Mal. Beim 4:3 durch Torben Höltje lagen die Blauen erstmals in Front (9.). Fünf Minuten später zog der VfL das „Momentum“ dann komplett auf seine Seite, als Sebastian Maczka nach Vorlage von Glatz den Kempa-Treffer zum 6:4 nachholte (14.) - der VfL war „on fire“. Auch, weil Keeper Zsolt Kovacs einen nahezu perfekten Tag erwischte und zahlreiche „Unhaltbare“ parierte.

Pause zum falschen Zeitpunkt



Der Eintrachtweg stand zeitweise Kopf.
Über 8:5 (20.) und 11:6 (26.) erspielte sich der Tabellenzweite zur Pause einen überraschend hohen Fünf-Tore-Vorsprung, die Zuschauer standen Kopf. Allerdings kam die Pause scheinbar zum falschen Zeitpunkt – nach dem Seitenwechsel erlebten die zahlreichen VfL-Fans ein Aufbäumen des Spitzenreiters. Jannis Pille wurde in Manndeckung gekommen, zudem fruchtete Sohls Einwechslung von Jasper Pille nicht. „Die Auswechslung von Andreas Gödecke hat uns nicht gut getan. Er stand vorher in der Mitte sehr sicher, dadurch haben wir zwei Gegentore bekommen, die ich auf meine Kappe nehme. Außerdem ist uns im Angriff nichts mehr eingefallen. In dieser Phase hätten wir das Spiel klar machen müssen“, zeigte sich Sohl selbstkritisch. Northeim holte nun Tor um Tor auf und kam in der 46. Minute zum 17:18 auf ein Tor heran - auch begünstigt durch eine doppelte Zeitstrafe für Torben Höltje und Jannis Pille (40.). In der Schlussviertelstunde lieferten sich beide Mannschaften ein erbittertes Duell auf Augenhöhe. Beim 20:20 (53.) glichen die Gäste erstmals aus. Torben Höltje markierte das 21:20, ehe Andreas Gödecke eine Zeitstrafe kassierte und Tim Gestmann in der 57. den erneuten Ausgleich markierte.

Kuriose Schlussphase


Gerade als Gödecke das Spielfeld wieder betreten durfte, bekam Jasper Pille eine Zeitstrafe – der VfL musste das Spiel mit einem Akteur weniger beenden. Nun wurde es kurios: In Unterzahl erzielte Hameln gleich zweimal das vermeintliche Siegtor, doch beide Male pfiff das Schiedsrichtergespann vorher ein Foul. In den letzten Sekunden kam Northeim nochmal in Ballbesitz, doch Kovacs hielt das Remis am Ende fest. „Leider haben die Unparteiischen aktiv ins Spiel eingegriffen und nicht immer glücklich ausgesehen", ärgerte sich Hamelns Trainer. Mann des Tages war – kaum zu übersehen – Keeper Kovacs. „Ich habe vorher mit Zsolt gesprochen und ihm gesagt, er soll über die Emotion kommen. Als er einen Tempogegenstoß überragend gehalten hat, hat er gebrannt. 'Koko' ist unsere Lebensversicherung. Er alleine macht zwei Plätze in der Tabelle aus. Doch ich muss auch die Mannschaft loben. Wahnsinn, wie die Jungs kämpfen. Die erste Halbzeit war der Hammer. 21 Gegentore gegen die beste Offensive der Liga – unglaublich. Da kann die Mannschaft stolz drauf sein“, resümierte Sohl abschließend und stellte fest: „Unsere Serie ist nicht gebrochen.“
VfL Hameln: Torben Höltje (7), Jannis Pille (4), Oliver Glatz (3), Jannik Henke (3), Daniel Maczka (1), Jasper Pille (1), Andreas Gödecke (1), Sebastian Maczka (1).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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