03.10.2023 17:20

Kreispokal - Achtelfinale


Elfmeter-Held König krönt sich selbst - Halvestorf kickt Kreisligisten raus!

Löwensen macht es fast zweistellig gegen dezimierte Lüntorfer / Großenwieden & Co. werden Favoritenrolle mehr als gerecht
Felix Koenig TSG Emmerthal Elfmeter Parade Fussball Kreisliga
Emmerthals Torwart Felix König parierte den am Ende entscheidenden Elfmeter gegen den FC Bad Pyrmont Hagen II.

SSG Halvestorf II – SG Hajen/Latferde 4:1 (2:1).

Hajen/Latferdes Kreisliga-Probleme machen auch vor dem Kreispokal nicht Halt. Am Piepenbusch machte Dennis Fulek kurzen Prozess mit den Gemeinde-Kickern und katapultierte den nominellen Underdog ins Viertelfinale. „Unsere erste Pokalteilnahme und dann direkt im Viertelfinale, der Traum lebt!“, war SSG-Trainer Paul Alles voller Euphorie nach dem Abpfiff. Die offensiv ausgerichteten Gastgeber machten von Beginn an deutlich, dass der Klassenunterschied nur auf dem Papier existierte. „Wir haben Hajen von der ersten Minute an hinten reingedrückt“, betonte Alles. Hatte dem Kreisklassen-Teilnehmer zuletzt gegen Grohnde (0:1) die Kaltschnäuzigkeit noch gefehlt, lief es diesmal von Anfang an nach dem Geschmack des Halvestorfer Coaches. In der neunten Minute veredelte Dennis Fulek die erste SSG-Möglichkeit mit dem 1:0. In der Folge verfielen die Gastgeber allerdings ein wenig ins bekannte Muster, im Stile eines „Einbahnstraßenfußballs“ (so Alles) erarbeiteten sich die Hausherren Chancen wie am Fließband, ließen diese zunächst aber liegen. In der 19. Minute zeigte Fulek dann wieder seine ganze Klasse, als er nach einem Schnittstellenpass von Nils Witthuhn SG-Keeper Rouven Gasde aussteigen ließ und zum 2:0 einschob.

Und es kam noch dicker für die Gäste: wegen Nachtretens von Amos Johannes musste der Kreisligist ab der 40. Minute in Unterzahl agieren. Während die Hausherren jedoch weitere Gelegenheiten liegenließen – beispielhaft ein Pfostentreffer von Nils Witthuhn –, verkürzte Tim Schrader aus dem Gewühl heraus plötzlich für die Gemeinde-Kicker (45. +3). „Das war ein klassisches Ping-Pong-Tor, nachdem wir in letzten Minuten etwas die Spannung verloren hatten. Wir haben das Tempo nach der Pause aber hochgehalten, Hajen wurde nicht wirklich stärker“, fuhr Alles fort. So bedeutete das 3:1 – wieder durch Fulek – bereits die Vorentscheidung, zuvor hatte Inti Hosea Garbe im Eins-gegen-Eins die nächste dicke Gelegenheit vergeben. In den Schlussminuten belohnte sich schließlich Noel Fahs mit dem Treffer zum 4:1-Endstand. „Für ihn freut es mich persönlich sehr. Die mit Abstand besten auf dem Feld heute waren aber Nils Witthuhn und Christopher Liebal als Dirigenten im Zentrum – gepaart mit der Kaltschnäuzigkeit eines Dennis Fulek die perfekte Kombination."
Tore: 1:0 Dennis Fulek (9.), 2:0 Fulek (19.), 2:1 Tim Schrader (45. +3), 3:1 Fulek (65.), 4:1 Noel Fahs (86.).
Besonderes: Rote Karte für Hajen/Latferdes Amos Johannes wegen Nachtretens (40.).

SG Hastenbeck/Emmerthal – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst 1:7 (1:5).

Gegen den Drittplatzierten der Kreisliga war für SGHE, derzeit auf einem Aufstiegsplatz in der 2. Kreisklasse unterwegs, nichts zu holen. „Dass wir ausscheiden, war irgendwo zu erwarten. Wir wollten einen guten Kampf liefern und das ging auch eine gewisse Zeit lang gut“, meinte Hastenbeck/Emmerthals Trainer Marco Job. Anfangs agierten die Hausherren noch mutig, doch schnell war klar, wer zwei Klassen höher spielte. Daniel Wins schoss das SG-Trio in der 9. zund 21. Minute mit 2:0 in Front, ehe Alexander Miller 120 Sekunden darauf mit dem 1:2 zumindest für ein wenig Spannung sorgte. Kurz danach hatte Erwin Cristea sogar noch das 2:2 auf dem Fuß – doch im direkten Gegenzug erzielte Nick Heller das 3:1 für Großenwieden & Co.. „Danach ging es dann schnell und der Klassenunterschied wurde sichtbar. Sie haben für uns zu schnell gespielt und richtig Tempo gemacht“, so Job. Erneut Heller und Torbem Böhm erhöhten noch auf den 5:1-Pausenstand, ehe Philippe Auguste Sidibe und Dreierpacker Wins nach dem Seitenwechsel für den 7:1-Endstand sorgten. „Die Tore haben sie sauber rausgespielt und uns über außen immer wieder überlaufen. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf, alle haben gekämpft und immer wieder versucht, die Nadelstiche nach vorne zu setzen. Für uns hat die Liga Vorrang, daher hält sich unsere Trauer in Grenzen“, richtete Job den Blick schnell wieder nach vorne.
Tore: 0:1 Daniel Wins (9.), 0:2 Wins (21.), 1:2 Alexander Miller (23.), 1:3 Nick Heller (28.), 1:4 Heller (34.), 1:5 Torben Böhm (39.), 1:6 Philippe Auguste Sidibe (83.), 1:7 Wins (87.). 

TSG Emmerthal – FC Bad Pyrmont Hagen II 5:4 nach Elfmeterschießen (0:0).

Felix König krönte sich der Regenschlacht von Emmerthal selbst – der TSG-Torhüter avancierte im Elfmeterschießen zum Matchwinner, als er den vierten Versuch der Bad Pyrmont Hagener, getreten von Emrah Kelesabdioglu, rechts unten parierte. Alle neun weiteren Schützen, auf Emmerthaler Seite Andrej Vorrat, Sebastian Brakhage, Jan Branske, Daniel Magaschütz und Luca Schulz sowie bei den Kurstädtern Dustin Sieg, Cavit Türksen, Nick Buller und Miala Mbauzulu, waren erfolgreich. Somit siegten die Hausherren 5:4 und zogen ins Viertelfinale ein. Das vorausgegangene Duell endete hingegen 0:0. „Es war heute wirklich eine Regenschlacht. Mit Spielbeginn hat es ohne Ende geschüttet. Es war ein Pokalfight, wie man ihn sich vorstellt. Fußballerisch haben sich beide Seiten auf dem seifigen Untergrund schwer getan“, meinte Emmerthals Trainer Daniel Wohlleben. Die Gastgeber gaben im ersten Durchgang den Ton an, verpassten die mögliche Führung aber in Person von Luca Schulz und Philipp Kinast, die jeweils knapp verfehlten. Nach dem Seitenwechsel blieben die Grün-Weißen vorerst das aktivere Team. „Mit fortschreitender Zeit wurde Pyrmont Hagen aber immer stärker und hat insbesondere über Standards viel Gefahr ausgestrahlt. Einige Male wurde es brenzlig“, so Wohlleben. Letztlich überstanden beide Kontrahenten die reguläre Spielzeit unbeschadet, sodass es ins Elfmeterschießen ging – mit dem besseren Ende für König & Co.. Wohlleben: „Über die gesamte Spielzeit gesehen, haben wir nicht unverdient gewonnen. Wobei Pyrmont Hagen in der Schlussphase ebenfalls einige gute Möglichkeiten hatte.“ Ein Sonderlob verdienten sich bei der TSG Sebastian Brakhage und Jonas Batke.

TSV Lüntorf – TuS SW Löwensen 2:9 (1:7).

Löwensen zog dank eines deutlichen Sieges in Lüntorf ebenfalls ins Viertelfinale ein. „Es war ein gebrauchter Tag für uns. Das Spiel stand aufgrund von insgesamt sieben Ausfällen unter keinen guten Sternen und dementsprechend ist es auch gelaufen“, bedauerte Lüntorfs Trainer Udo Kiupel. Die mittlerweile eine Liga höher spielenden Löwenser, in der 2. Kreisklasse beheimatet, sorgten früh für klare Verhältnisse. Ogus Öktem, Issa Barakat und ein weiterer Schwarz-Weißer schossen bis zur 13. Minute das 3:0. Der 1:3-Anschluss durch Lüntorfs Jan Rogmann verpuffte regelrecht im Sturmlauf der Gäste. Mussa Barakat, Issa Barakat, Mohamad Barakat und Öktem erhöhten auf den 7:1-Halbzeitstand. Kiupel: „In der Halbzeit haben wir umgestellt, um mehr Zugriff in den Zweikämpfen zu bekommen.“ Der Plan ging auf: Im weiteren Verlauf traf Löwensen „nur noch“ zweimal durch Öktem und Mussa Barakat, für den TSV erzielte Melvin Struckmeyer den zweiten Ehrentreffer. „Unser Fokus liegt auf der Liga und da steht für uns am Wochenende ein wichtiges Spiel an. Ich hoffe, dass der eine oder andere noch rechtzeitig zurückkommt, zumal sich heute auch während des Spiels einige verletzt haben“, so Kiupel, der das Schiedsrichtergespann um Osman-Can Yilmaz lobte und seinen Spieler Kevin Zaar hervorhob: „Er hat gekämpft ohne Ende.“
Tore: 0:1 Ogus Öktem (4.), 0:2 Issa Barakat (10.), 0:3 (13.), 1:3 Jan Rogmann (22.), 1:4 Mussa Barakat (28.), 1:5 Öktem (30.), 1:6 I. Barakat (36.), 1:7 Mohamad Barakat (37.),  1:8 Öktem (65.), 1:9 Mu. Barakat (70.), 2:9 Melvin Struckmeyer (75.).
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