27.04.2018 20:14

Meldung


Christoph leitet Preussen-„Rebuild“ ein: Ideenreich – auch erfolgreich?

Preussen Hameln steht vor dem Umbruch / Christoph: „Nach dem Motto: leistungsorientierter Fußball unter familiären Bedingungen“
FC Preussen Hameln Vorstand Fussball Bezirksliga Hannover AWesA
v.li.: Wolfgang Kusch (Wirtschaftsrat), Wolfram Wittkopp (1. Vorsitzender), Friedhelm Flentje (2. Vorsitzender), Jens Guske (Jugendleiter), Thomas Stöck (Schatzmeister) und Jan Christoph (sportlicher Leiter) blicken gemeinsam der Zukunft entgegen.
Durchmarsch in die Bezirksliga, zahlreiche namhafte Neuverpflichtungen, die Wiedergewinnung des Weserberglandstadions als Spielstätte, der Bau des hochmodernen Kunstrasenplatzes und die Etablierung der zweiten und dritten Herren - alles sah danach aus, als sei der FC Preussen Hameln auf dem Weg zurück auf den „Fußballolymp“ vergangener Tage. In den letzten Monaten erlebte der Verein jedoch eine turbulente Zeit. Das Aushängeschild – die erste Bezirksliga-Herren – hatte mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen. Trainer Uwe Filla räumte noch früh in der Hinrunde sein gerade erst aufgenommenes Traineramt aus gesundheitlichen Gründen. Zudem mussten sich die 07er schnell eingestehen, dass in der Staffel 3 der Bezirksliga ein ganz anderer Wind weht. Der bittere Abstiegskampf ist mittlerweile die Realität – es sieht nicht gut aus. Rechnerisch ist zwar alles noch möglich, doch die Formkurve lässt kaum eine positive Prognose zu. Das 1:9 gegen den Koldinger SV am vergangenen Sonntag war der Tiefpunkt der Saison. Sprecher Henner Kerl sah den Abstieg kurz nach Abpfiff gar als besiegelt. Die Konsequenz war in den letzten Wochen zu vernehmen: Maximilian Magerkurth wechselt zu Inter Holzhausen, David Engelbrecht und Niclas Meyer zieht es zurück nach Nettelrede. Keeper Daniel Hake läuft künftig für die „Wehmänner“ aus Eimbeckhausen auf. Und weitere Spieler stehen vor dem Absprung. Anfang April wurde zudem bekannt, dass auch der sportliche Leiter Toni Kierakowitz zum Saisonende zurücktreten wird.

„Leistungsorientierter Fußball unter familiären Bedingungen“


„Es wurde ja gesagt, der Macher sei gegangen. Dann sage ich: Einer von vielen Machern im Verein ist gegangen“, hebt Preussens 1. Vorsitzender Wolfram Wittkopp die Leistungen aller Ehrenamtlichen des Vereins hervor. „Auch dieser Posten ist neu besetzbar. Den Nachfolger haben wir ja bereits bekannt gegeben: Jan Christoph. Er ist seit dem 18. April im Amt und bleibt gleichzeitig bis zum Saisonende Trainer der zweiten Herren. Jan hat nach seiner Ankunft eine zweite Mannschaft im Verein aufgebaut und ist direkt mit ihr aufgestiegen. Zu dieser Saison hat er eine dritte Herren ins Leben gerufen. Er ist in der Region sehr gut vernetzt. All das hat uns dazu bewogen, mit ihm diesen Weg zu gehen. Er genießt unser vollstes Vertrauen und wir sind vollends von ihm überzeugt.“ Christoph soll als Mann an der Spitze der Herrenmannschaften einen Umbruch einleiten und vollziehen. Dieser sei dringend vonnöten, sagt der neue sportliche Leiter: „Wir wollen unsere Vereinsphilosophie neu ausrichten. Es sind nicht mehr nur sportliche Aspekte entscheidend. Auch menschlich muss es passen. Nach dem Motto: leistungsorientierter Fußball unter familiären Bedingungen.“ Um diesen Zustand herzustellen, räumt Christoph bereits intern auf. „Wir haben einigen Spielern mitgeteilt, dass wir nicht mehr mit ihnen planen.“ Stattdessen soll eine neue Mannschaftsstruktur her – und zwar mannschaftsübergreifend. „Wir möchten eine junge Mannschaft mit hungrigen und positiven Charakteren um einige erfahrene Eckpfeiler mit Führungsqualitäten aufbauen. Der Umgang zwischen den Teams soll respektvoller werden. Und es wird keine Alleingänge mehr geben – sowohl sportlich als auch organisatorisch. Wir haben viel Kompetenz im Verein, die wir gemeinsam nutzen werden“, skizziert Christoph die neue Marschroute – den „Rebuild“, wie er es nennt.

Neuer Trainer für die erste Herren


Als Trainer wird Christoph jedoch nicht weitermachen. „Zeitlich ist das nicht mehr  machbar. Ich werde den Jungs aber erhalten bleiben. Sie sind mir ans Herz gewachsen.“ Auch das Trainerteam der ersten Herren, Ansgar Stelzer und Gaetano Bartolillo, wird ausgetauscht. „Wir suchen jemanden, der sportlich und menschlich in dieses Konzept  passt. Wir machen es uns nicht einfach und sind noch auf der Suche. Fest steht aber: Es wird einen neuen Trainer geben. Ansgar wird uns in anderer Rolle im Verein erhalten bleiben.“ Überdies führen die Verantwortlichen permanent Gespräche mit möglichen Neuzugängen. „Wir haben also aktuell genug zu tun“, lacht Christoph. Zumal auch die aktuellen, noch „erwünschten“ Spieler gehalten werden sollen – unabhängig vom Abschneiden in der Liga. „Wir haben gute Argumente. Eine super Infrastruktur, Equipment und Kontakte in die Wirtschaft für Spieler, die sich beruflich verändern möchten oder noch auf der Suche sind. Was es aber nicht geben wird und das kann ich nur betonen: kein Geld!“

Ideenreich – auch erfolgreich?


Ein weiterhin wichtiger Bestandteil des Vereinskonzepts sei die Jugendarbeit. „In diesem Bereich haben wir in den letzten 18 Monaten große Fortschritte gemacht. In der nächsten Saison melden wir eine C- und B-Jugend. Damit haben wir, abgesehen von einer A-Jugend, alle Altersstufen besetzt. In der E-Jugend haben wir sogar drei Teams“, berichtet Jugendleiter Jens Guske. Er hat im Nachwuchsbereich große Visionen. „Langfristig wollen wir jede Altersstufe dreifach besetzt haben. Ein leistungsorientiertes Team, ein Talentbecken und eine Breitensport-Mannschaft. Damit sind wir für jede Art von Fußballerin oder Fußballer offen. Die Eltern müssen ihre Kinder nicht mehr zu unterschiedlichen Vereinen bringen, sondern können alle guten Gewissens bei uns unterbringen.“ Das nötige „Knowhow“ sei bereits vorhanden. „Wir haben ausschließlich lizenzierte Trainerinnen und Trainer im Jugendbereich.“  An einem mangelt es den Verantwortlichen bei der Neuausrichtung des FC Preussen Hameln nicht: Ideen. Jetzt geht es an die Umsetzung – ob der Plan auch in der Realität aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Mit Jan Christoph als neuem sportlichen Leiter.

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