20.01.2017 10:46

Meldung


Wie ein Phönix aus der Asche: Rohdens Comeback!

Neun Spieltage ohne Sieg – dann sieben Dreier in Serie / Ein Rückblick auf zwei völlig unterschiedliche Hinrundenhälften

Jan Erik Tillner trifft zum 1:0 gegen Marienau – es war ein ganz wichtiger Sieg für Rohden.
Was war das für ein Saisonstart, den Trainer Uwe Rekate und seine Rohdener miterleben mussten: Eigentlich als möglicher Aufstiegskandidat gehandelt, zeichnete sich schnell ab, dass es mit den oberen Tabellenregionen vorerst nichts wird. Stattdessen stellte sich die Gewissheit ein, erst einmal gegen den Abstieg spielen zu müssen. Die Bilanz nach den ersten vier Spieltagen: Null Punkte, 7:23 Tore und der letzte Platz. Rekate waren die Hände mehr oder weniger gebunden. „Wir müssen uns bis zur Winterpause durchschleppen“, lautete sein Motto. Zahlreiche Spieler waren über einen langen Zeitraum verletzt – darunter viele Leistungsträger. Rekate hatte keine personellen Alternativen mehr. Und außerhalb des Wechselfensters stand die Option, externe Spieler zu holen, nicht zur Debatte. „Es hat ja einen Grund, dass wir letzter sind. Den kennen alle Beteiligten. Deshalb stehen der Verein und die Mannschaft uneingeschränkt hinter mir", sagte er Anfang September. Es dauerte bis zum 18. September, also den neunten Spieltag, bis der Bann gebrochen war: Steffen Söffker schoss den TuS gegen Hamelspringe zum ersten Saisonsieg. „Ab da waren, abgesehen von Patrick Wenger, wieder alle Mann an Bord", erinnert sich Rekate heute.

Rohden wie ausgewechselt

Uwe Rekate TuS Rohden Kopfbild
Uwe Rekate zieht mittlerweile die Fäden im Hintergrund.
Was folgte, war ein kaum nachzuahmender Wandel. Plötzlich lief es wieder rund. Im Derby gegen Großenwieden und bei der SSG Marienau sprangen zwei weitere Siege heraus. Rohden verließ die Abstiegsränge – und startete eine Aufholjagd gen gesichertes Mittelfeld. Zudem gab Rekate seinen Trainerposten an Jörg Pydde ab, der kurz zuvor den TSV Großenwieden verließ. „Es war eine super Gelegenheit, in den Hintergrund zu treten. Es war sehr frustrierend, weil von den Spielern, die die ganze Zeit über fit waren, nicht der richtige Ruck kam", blickt Rekate zurück. Mittlerweile zieht der Ex-Coach im Hintergrund die Fäden. „Das ist mehr mein Ding." Und Pydde führte den nach oben zeigenden Trend konsequent fort. „Durch die ersten Siege gegen Hamelspringe und Großenwieden kam das Selbstvertrauen wieder. Das wichtigste Spiel war aber in Marienau. Danach war spürbar, dass die Stimmung wieder nach oben geht. Auch die Trainingsbeteiligung wurde besser", so Pydde, der die Mannschaft nach dem Marienau-Sieg offiziell als Trainer übernahm – und das ausgerechnet vor dem Spiel gegen Meisterschaftskandidat SG Hameln 74. Große Änderungen in der Taktik habe Pydde aber im Gegensatz zu Rekate nicht vorgenommen. „Ich habe vor allem davon profitiert, dass mir eine fast komplette Mannschaft zur Verfügung stand."

Alle sieben Siege in Serie

Jörg Pydde TSV Großenwieden Kopfbild
Jörg Pydde hat in seiner Zeit bei Rohden noch keinen Punkt abgegeben.
Das sieht Rekate anders: „Jörg arbeitet wesentlich analytischer und passt das Training auf die kommenden Gegner an. Er macht super Training, die Umstellung tut der Mannschaft gut. Es wird anderer Fußball gespielt, Taktik und Einstellung stimmen." Pyddes Einstand hätte kaum besser laufen können: Gegen SG Hameln, das sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg gegen Nettelrede liefert, gelang ein hauchdünner 4:3-Sieg. Anschließend folgten noch Dreier gegen Eintracht Afferde II, Aerzen II und Germania Reher – die Pydde-Elf hat alle ihre sieben Saisonsiege in Serie eingefahren. Der Lohn: Zur Winterpause steht Rohden auf dem sechsten Platz und hat den Kontakt zum dritten Rang, der momentan vom SV Hajen belegt wird, hergestellt. „Wir hoffen, dass wir die drei Teams vor uns noch einholen können. In der Rückrunde spielen wir allerdings direkt gegen Tabellenführer Nettelrede – eine ganz schwierige Aufgabe. Aber auch da wollen wir punkten, bevor wir im Anschluss gegen Teams aus der unteren Region gewinnen müssen", gibt Pydde die Marschroute für die Rückrunde vor. Personelle Veränderungen werde es im Winter derweil nicht geben.

Zusammenarbeit in der nächsten Saison wahrscheinlich

„Wir haben mehrere Spieler kontaktiert und das eine oder andere Eisen im Feuer – allerdings erst zur nächsten Saison. Für uns ist diese Saison aber entscheidend", unterstreicht Rekate, der aktuell die Rolle des Managers ausführt und den Posten als Spartenleiter anstrebt. „Hoffentlich kehrt Patrick Wenger im Februar zurück. Er gibt uns neue Optionen", ergänzt Pydde. Ob es auch in der nächsten Saison mit ihm als Übungsleiter weitergeht, ist wahrscheinlich. „Wir haben diese Zusammenarbeit nicht begonnen, um nach einem halben Jahr wieder alles zu beenden", betont Rekate. Pydde sieht es ähnlich: „Beide Seiten haben sich zwar offen gehalten, ob es weiter geht. Allerdings müsste schon Gravierendes passieren, dass wir die Zusammenarbeit beenden."
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