Kreisliga

„Afferde musste ja mal verlieren“ - „Latte“ macht's in der „Overtime“!

Keeper Quindt hält Preussen mehrfach gegen Lange im Spiel / In der Schlussphase Hameln druckvoller Eintracht Afferde - FC Preussen Hameln 0:1 (0:0).
Kollektiver Jubel bei den Preussen! In der zweiten Minute der Nachspielzeit brachten die 07er einen letzten Freistoß in den Strafraum der Eintracht. Der eingewechselte Maximilian Magerkurth kam zum Kopfball, Afferde-Keeper Pascal Friedrich ließ den Ball danach direkt vor sich in den Strafraum prallen. Aus dem dadurch entstandenen Chaos avancierte Sebastian Latowski zum „Matchwinner“ - er drückte die Kugel aus rund einem Meter zum Sieg über die Linie. Im Anschluss lagen sich die Preussen in den Armen. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Carsten Hanke die Partie ab. Die Meisterschaft ist wieder spannend, der Afferder Vorsprung auf den heutigen Gegner beträgt damit nur noch vier Punkte. In den vorigen 90 Minuten sahen die rund 250 Zuschauer allerdings alles andere als ein Topspiel. Beide Mannschaften wirkten ideenlos im Spiel nach vorne, meistens pflückten beide Abwehrreihen die uninspirierten langen Bälle problemlos herunter. Afferde wirkte vor allem in den ersten 60 Minuten gefährlicher, weil die Hamelner mit den pfeilschnellen Angreifern Jan Lange, Jörn Harland & Co. ihre Probleme hatten.

Lange hat mehrfach Führung auf dem Fuß

Vor allem Lange hatte gleich mehrfach den Führungstreffer auf dem Fuß: In der Anfangsphase lupfte er den Ball knapp über das Gehäuse, in der 29. Minute scheiterte er am starken Keeper Frederik Quindt. Nach etwas mehr als einer halben Stunde köpfte Lange die Kugel sogar gegen die Latte. Zudem hätte die Pöhler-Elf beinahe in Unterzahl weiterspielen müssen: Kapitän Sönke Wyrwoll sah nach einer harten Grätsche mit gestrecktem Bein „Dunkelgelb". Dennoch gingen beide Kontrahenten torlos und vollzählig in die Kabinen. 180 Sekunden nach dem Seitenwechsel tauchte Afferdes Lange abermals völlig alleine vor Quindt auf. Doch auch diesmal blieb Preussens überragender Schlussmann der Sieger. „Spätestens da hätte das 1:0 fallen müssen“, wusste Afferdes Trainer Dietmar Harland. Von den Gästen kam in den ersten 60 Minuten wenig. Einzig über Standards strahlten sie Gefahr aus. Latowski war in der Offensive der einzige Aktivposten, aber auch ihm gelang aufgrund fehlender Anspielmöglichkeiten selten eine gefährliche Aktion. Erst in der Schlussphase entwickelten die Gäste Druck.

Preussen in der Schlussphase aktiver

„Wir haben die Viererkette aufgelöst und mit einem 3-5-2 Überzahl im Mittelfeld geschaffen. Uns hätte ein Punkt nicht weitergebracht“, erklärte Hamelns Trainer Marcel Pöhler. Und die Eintracht zeigte sich mit zunehmender Spieldauer immer zufriedener mit dem möglichen Punkt. Während sich die Afferder nun auf die Verteidigung konzentrierten, machte Preussen Druck und kam vermehrt zu Möglichkeiten – darunter ein Lattentreffer nach einer ersten Unsicherheit von Keeper Friedrich. Erst mit dem letzten ruhenden Ball aus dem rechten Halbfeld gelang dann der erlösende Siegtreffer. Übungsleiter Harland war dementsprechend nach Abpfiff enttäuscht: „Das ist ganz bitter für uns. Wir waren eine Stunde lange die aktivere Mannschaft und hätten mehrmals die Führung erzielen können. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Leider machen wir dieses unnötige Foul, das dann zum Tor führt.“ Pöhler war auf der anderen Seite happy: „Wir wollten es in den letzten 20 Minuten mehr. Wir brauchten diesen Sieg unbedingt. Und irgendwann musste Afferde ja mal verlieren.“
Tor: 0:1 Sebastian Latowski (90.).