27.05.2017 20:00

Bezirksliga


Wahnsinn vom Piepenbusch - Fünffacher (!) Maass rettet Halvestorf!

Neuhof gewinnt 4:1 gegen Tündern – und muss trotzdem in die Relegation / Lachem gewinnt 13:2 (!) auf dem Hagen
AWesA Julian Maass SSG Halvestorf Mathias Stenke TSV Bisperode Bezirksliga
Halvestorfs Julian Maass (re.) war auch heute der Matchwinner.

SSG Halvestorf – TSV Bisperode 6:5 (2:3).

Der Wahnsinn vom Piepenbusch – dieses Spiel wird in die Geschichte der SSG Halvestorf eingehen! Mit dem Treffer zum 6:5 schaffte die SSG in der – im wahrsten Sinne des Wortes – letzten Minute den sicheren Klassenerhalt! Zum Matchwinner avancierte dabei Julian Maass, der einen Fünferpack schnürte und seine Farben damit quasi im Alleingang in der Bezirksliga hielt. „Man hat vor dem Spiel deutlich gesehen, dass einige Spieler sehr nervös waren. Die Nerven lagen bei einigen blank – vor allen Dingen in der Abwehr“, konnte Halvestorfs Sprecher Ugur Erbeck nach dem Spiel schon wieder über die „Schnitzer“ in der Defensive lachen. Denn über einen langen Zeitraum hinweg sah es am Piepenbusch düster aus. Bereits nach 15 Minuten stand es 2:0 für Bisperode – Timon Scharmann überrumpelte die Hausherren mit einem frühen Doppelpack. Abgesehen von den Unsicherheiten in der Abwehr zeichneten sich die Gastgeber allerdings vor allem durch einen Charakterzug aus. „Die Jungs wollten mit aller Macht die Klasse halten. Sie haben gekämpft bis zum Gehtnichtmehr und so die spielerischen Schwächen wettgemacht“, so Erbek. Julian Maass glich per Doppelpack wieder aus.

In 180 Sekunden gerät alles ins Wanken

Dass die Bisperoder sich erhobenen Hauptes aus der Bezirksliga verabschieden wollten, zeigte im Anschluss Lennart-Felix Rohloff, der kurz vor der Pause die erneute Führung für den TSV markierte. Auch im zweiten Durchgang ging es hin und her. Nur 120 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte Maass den Ausgleich und komplettierte seinen Dreierpack. In den anschließenden Minuten sank die Chance auf den sicheren Klassenerhalt bei den Piepenbusch-Kickern jedoch rapide nach unten. Scharmann und Jannik Denker erzielten innerhalb von 180 Sekunden das 5:3 für die Blau-Gelben – zu diesem Zeitpunkt führte Neuhof gegen Tündern bereits mit 3:1. Doch Halvestorf kam zurück. Und wie: Maass traf zum 4:5-Anschluss, ehe der Jubel beim 5:5 durch Jannik Schmidt bereits keine Grenzen mehr kannte.

Emotionen auf dem Siedepunkt

Jetzt drängte Halvestorf auf den ersehnten Siegtreffer, der „Thriller“ erreichte seinen Höhepunkt. Zunächst rettete TSV-Verteidiger Benedikt Dreier zweimal auf der Linie, ehe Daniel Ivicic in der Nachspielzeit Matthias Günzel zu Boden riss – der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Julian Maass übernahm die große Verantwortung, trat zum Strafstoß an, schoss und traf. Sekunden später rannten Halvestorfer Fans aufs Feld, die Emotionen waren auf dem Siedepunkt. „Dabei mussten wir am Ende noch zittern, dass Neuhof nicht noch höher gewinnt. Sonst wären wir durch unser Torverhältnis nach unten gerutscht. Als dann die Nachricht kam, dass wir es geschafft haben, durften wir endlich feiern. Jetzt steigt die Partie!“, war Erbeck im Feiermodus. Was die gesamte Saison betrifft, fiel sein Fazit jedoch ernüchternd aus. „Wir haben zwischendurch guten Fußball gespielt. Es ist mir unerklärlich, wie wir diesen Bruch durchgemacht haben. Das kann sich keiner erklären. Am Ende war es teilweise katastrophal. Wir sind sicherlich enttäuscht. Aber jetzt wird gefeiert!“
SSG Halvestorf: Moniac, Alles, Schmidt, Möller, Maass, Bierwirth, Brixius, Dreier, Liebal, Günzel, Bertram.
TSV Bisperode: Bartels, Bicknell, Rohloff, Fecho, Schonschek, Ivicic, Dreier, Stenke, Dera, Scharmann, Denker.
Tore: 0:1 Timon Scharmann (12.), 0:2 Scharmann (15.), 1:2 Julian Maass (20.), 2:2 Maass (37./Strafstoß), 2:3 Lennart-Felix Rohloff (43.), 3:3 Maass (47.), 3:4 Scharmann (58.), 3:5 Jannik Denker (61.), 4:5 Julian Maass (68.), 5:5 Jannik Schmidt (76.), 5:6 Maass (90./Strafstoß).

SV BW Neuhof – HSC BW Tündern 4:1 (1:1).

Da gewinnt Neuhof 4:1 gegen den Bezirksliga-Meister und muss trotzdem in die Relegation. Durch die Siege von Halvestorf und Algermissen blieb Neuhof der Sprung ans rettende Ufer verwehrt. Fest steht aber auch: Preussen Hameln hat in der Relegation einen schwierigen Gegner vor der Brust. Bereits in der 8. Minute brachte Philip Utke die Hausherren in mit einem „Sonntagsschuss“ aus 20 Metern in Führung. Darauf hatte Tündern noch eine Antwort: Adrian Gurgel traf per Strafstoß zum Ausgleich, nachdem Sebastian Zschoch im Strafraum gefoult wurde. Kurz darauf wollten die Gäste noch einen Elfmeter haben – diesmal blieb der Pfiff aber aus. „Lukas Kramer wurde im Strafraum geschubst“, so Tünderns Sprecher Karsten Leonhart. Zudem hatte Ugur Aydin den Führungstreffer kurz vor der Pause auf dem Fuß, er scheiterte jedoch an Neuhofs Keeper. „In der Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen. Leider ist die zweite Halbzeit katastrophal verlaufen“, bedauerte Leonhart. Nur 120 Sekunden nach Wiederanpfiff klingelte es erneut im Kasten der Tünderaner: Tino Kummerfeldt schoss die Hausherren in Front, ehe Corrado Pantaleo sogar das 3:1 erzielte. „Die beiden Tore sind aus individuellen Fehlern in der Abwehr entstanden. Leider haben wir uns selbst kaum noch Chancen erarbeitet. Die Folge war schließlich das 1:4. Für uns ist die Niederlage sehr ärgerlich. Eine so starke Saison hat leider einen unrühmlichen Abschluss erfahren müssen“, verabschiedete sich „Leo“ etwas enttäuscht in die Sommerpause.
HSC BW Tündern: Kowalski, Hackl, Kramer, Aydin, Piontek, Krug (67. Stapel), Kießig, Zschoch, Beckmann (55. Venten), Gurgel, Schumachers.
Tore: 1:0 Philip Utke (8.), 1:1 Adrian Gurgel (32./Strafstoß), 2:1 Tino Kummerfeldt (47.), 3:1 Corrado Pantaleo (51.), 4:1 Jordano Adler (78.).

Germania Hagen – SV Lachem 2:13 (2:2).

„Wir haben unser Saisonziel erreicht und sind auf einem einstelligen Platz gelandet. Das feiern wir jetzt“, hatte Hagens Trainer Eldar Zahirovic nicht viel zum Spiel zu sagen. Kein Wunder: Seine Elf kam zu Hause gegen Lachem mit 2:13 unter die Räder. Dabei stand es zur Pause noch 2:2 – doch nach dem Seitenwechsel drehten die Lachemer richtig auf. Musliji & Co. schenkten den Germanen in den zweiten 45 Minuten noch elf (!) Treffer ein. Alle vier Minuten ein Tor, Tag der offenen Tür auf dem Hagen. SVL-Sprecher Jürgen Ahrens war nach dem Spiel happy – und gab augenzwinkernd zu Protokoll: „Zum Glück haben wir heute nicht gegen Neuhof gespielt.“ Zum Hintergrund: SSG-Sprecher Burkhard Büchler antwortete nach dem 4:0-Erfolg gegen Alfeld in der letzten Woche auf die Frage nach möglicher Schützenhilfe aus Tündern scherzhaft: „Neuhof spielt gegen Tündern – nicht gegen Lachem.“ Zuvor verlor Lachem gegen Neuhof mit 1:3. Heute musste sich Tündern mit 1:4 gegen Neuhof geschlagen geben.
Germania Hagen: Frye, Heetel, Ritterbusch, Trmpa, Mbauzulu, Diener, Bremer, Philipp Schur, Moritz Schur, Marter, dos Santos.
SV Lachem: Wesner, Öner, Anklam, Lehnhoff, Musliji, Glaubitz, Ulus, Schrader, Avci, Elias, Gutaj.
Tore: 1:0 Christiano dos Santos (14.), 1:1 Marco Elias (18.), 1:2 Melih Öner (21.), 2:2 Markus Trompa (37.), 2:3 Egcon Musliji (50.), 2:4 Dominik Glaubitz (57.), 2:5 Denis Anklam (58.), 2:6 Adem Avci (60.), 2:7 Alper Alco (64.), 2:8 Avci (78.), 2:9 Alco (82.), 2:10 Glaubitz (84.), 2:11 Avci (85.), 2:12 Musliji (90.), 2:13 Avci (90.).

MTSV Aerzen – SV Einum 1:4 (1:2).

Der MTSV Aerzen verabschiedete sich mit einer Niederlage vor heimischen Publikum aus der Bezirksliga-Saison. Dabei erwischten die Gastgeber einen Start nach Maß und gingen nach vier Minuten durch Nico Walter, der nach der Vorarbeit von Ole Nehrig traf, in Führung. Nach der Anfangsviertelstunde, in der Aerzen dominierte, war Einum dann das bessere Team und glich nach 20 Minuten durch einen verwandelten Strafstoß von Pascal Grist aus. „Das Foul zuvor war für mich außerhalb des Strafraums“, ärgerte sich Aerzens Sprecher Karsten Hoppe. Noch vor dem Halbzeitpfiff ging Einum dann sogar durch Hendrik Eike in Führung. Auch nach dem Seitenwechsel wären die Gäste das agilere Team und drängten auf das Aerzener Tor. Alexander Pohl sorgte 15 Minuten vor Spielende durch einen sehenswerten Fernschuss aus 40 Metern für die Entscheidung. Kurz vor Abpfiff schnürte Pohl dann seinen Doppelpack und markierte damit zugleich den Endstand. „Einum hat verdient gewonnen. Der Sieg ist aber zu hoch ausgefallen. Wir sind nicht ganz zufrieden mit der Saison und schon ein bisschen enttäuscht. Von unserem Kader habe ich mehr erwartet. Gut war, dass wir frühzeitig mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hatten“, resümierte Hoppe.
MTSV Aerzen: Siegusch, Weirich, Clavien (46. Schütz), di Sapia, Mittelstädt (62. Specht), Spatz (73. Selensky), Göldner, von Conradi, Ringleff, Nehrig, Walter.
Tore: 1:0 Nico Walter (4.), 1:1 Pascal Grist (20./Strafstoß), 1:2 Hendrik Eike (36.), 1:3 Alexander Pohl (75.), 1:4 Pohl (89.).
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