Halvestorfer Mondschein-Derby abgebrochen

SSG Halvestorf – TSV Klein Berkel  (Spielabbruch).
Kuriose Szenen spielten sich am Dienstagabend auf dem Sportplatz am Piepenbusch ab: Eine knappe Viertelstunde vor dem regulären Spielende musste Referee Matthias Kogel vom TuS Riehe das Nachhol-Derby aufgrund einsetzender Dunkelheit abbrechen. Nach dem Abbruch kochten vor allem bei der SSG Halvestorf die Gemüter hoch, die zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0 in Führung lag. „Ich weiß nicht, was Klein Berkel damit bezwecken will. Wir haben alle ein absolut volles Programm und können nicht noch mehr Nachholspiele gebrauchen“, ärgerte sich SSG-Coach Ralf Fehrmann über Klein Berkels geringe Bemühungen das Spiel schneller als üblich über die Bühne zu bringen und die Ablehnung des TSV einer kurzfristig angepeilte Vorverlegung des Spiels um eine Viertelstunde. Auch auf Seiten der Gäste war das Unverständnis jedoch groß. „Wir wurden erst eine Stunde vorher gefragt, ob wir früher anfangen können. Dass man uns jetzt den Schwarzen Peter zuschieben will, halte ich für eine bodenlose Frechheit“, brodelte es aus Klein Berkels Trainer Siegfried Motzner heraus. Eine Verlegung auf den mit Flutlicht ausgestatteten B-Platz war nicht möglich, da die Hausherren diesen nicht für den Spielbetrieb angemeldet haben. Außerdem „haben sich da erst letzte Woche drei Spieler von mir verletzt“, erklärte Fehrmann, dessen Mannschaft die Begegnung nach dem Seitenwechsel deutlich im Griff hatte. Zweimal Tobias Kasper (47. / 62.) und einmal Josef Selensky (60./Strafstoß) brachten die SSG verdient auf Kurs. Im ersten Durchgang hatten die Gastgeber allerdings Glück, dass Klein Berkels Marco Blana (25.), der nach einem langen Ball von Jan Koss völlig frei vor SSG-Keeper Fabian Moniac auftaucht, den Ball nicht im Tor unterbrachte. Die Fehrmann-Elf hatte zwar wesentliche mehr Spielanteile, die TSV-Abwehr stand im ersten Durchgang aber kompakt und verhinderte zwingende Torchancen. Nur acht Minuten nach Blanas vergebenem Hochkaräter verpasste es zudem Jan Bierwirth, aus aussichtsreicher Position, die überraschende Führung für den -auf Konter ausgerichteten- Außenseiter zu erzielen. Patrick Schiermeister, dem man nach langer Verletzungspause die mangelnde Spielpraxis anmerkte, vertändelte den Ball an Blana, der nur noch auf den freistehenden Jan Bierwirth querzulegen brauchte. Dessen überhasteter Schuss landete jedoch in den Bäumen. Am Ende hätte der Truppe von Siegfried Motzner aber selbst ein schmeichelhafter Zwei-Tore-Vorsprung wenig genutzt. Völlig zu Recht entschied sich das Schiedsrichtergespann um 20:30 Uhr zum  Abbruch. Bleibt nur zu hoffen, dass die verantwortlichen “Spiele-Ansetzer“ des Bezirks daraus ihre Lehren ziehen. Die in knapp zwei Wochen anstehende Top-Partie gegen Barsinghausen, die auf 19:30 Uhr angesetzt ist, können die Spieler und SSGH-Fans in jedem Fall vorerst aus ihrem Terminkalender streichen. „Da wird vorher sicher etwas passieren“, machte Ralf Fehrmann klar.
Zumindest die rund 120 Zuschauer waren nach der Partie guter Dinge: Sie trugen das vorzeitige Spielende mit Fassung, denn den Meisten war schnell klar, worauf es bei dieser Ansetzung hinauslaufen sollte. Ob sie jedoch ihr Eintrittsgeld zurück bekamen, wie viele scherzten, ist nicht bekannt.


SSG Halvestorf: Moniac, Alco, F. Gasde, Schiermeister, Walz, P. Gasde, Kasper, Selensky, Harms, Singh (45. Karaman), Aslan (67. Bonath).

TSV Klein Berkel: Grintschenko, M. Herrmann, T. Meyer, Rose, Di Sapia, Specht, Koss, Bierwirth (67. S. Herrmann), Gess, Schimanski, Blana (76. Rietsch).