10.07.2023 13:22

Karate - Meldung


Schabasov ist Europameister des größten Karateverbands der Welt!

„Für mich ist auch eine gewisse Genugtuung dabei" / Schabasov widmet Gold- und Bronzemedaille seiner Tante
Bulat Schabasov Europameister European Master Games Karate
Bulat Schabasov widmete die gewonnenen Medaillen seiner Tante. Foto: privat.
Er hat sich seinen vielleicht größten sportlichen Traum erfüllt: Der Masters-Karateka Bulat Schabasov ist Europameister! Bei den „European Masters Games“ in der finnischen Stadt Tampere gelang dem Hamelner der ganz große Wurf – und das in einem Wettbewerb des weltweit wichtigsten Karateverbands „WKF (World Karate Federation)“. „Für mich ist auch eine gewisse Genugtuung dabei. Bei früheren Wettbewerben gab es auch Stimmen, die einem die Erfolge abgesprochen haben, weil sie von Verbänden veranstaltet wurden, die nicht vom IOC anerkannt werden. Die WKF ist aber das Nonplusultra in der Karatewelt. Mehr geht nicht“, erklärt Schabasov, der eigentlich als Spezialist im Kata gilt. Jedoch holte er die Goldmedaille im Kumite, dem handfesten Kampf im Eins-gegen-Eins. „Das hat mich selbst überrascht“, lacht Schabasov.

Im Kata-Wettbewerb schied Schabasov im Halbfinale denkbar knapp aus. Sein Konkurrent Jochen Krämer, ebenfalls aus Deutschland, hatte in der Wertung 0,2 Punkte mehr – 23,9 gegenüber Schabasovs 23,7 Punkten. „Ich hatte im Halbfinale eigentlich ein gutes Gefühl. Allerdings hat mein Konkurrent auch einige Sprünge in seinem Ablauf gehabt. Das kam bei den Wertungsrichtern scheinbar besser an als meine technisch etwas sauberere Leistung. Infrage stellen möchte ich das Urteil der Richter aber nicht, das war lediglich mein persönlicher Eindruck nach dem Wettkampf“, erklärt Schabasov rückblickend. Im Duell um Platz 3 besiegte der Hamelner den deutschen Gegner Christopher Mack anschließend deutlich und sicherte sich damit die Bronzemedaille – das erste Edelmetall.
Im Kumite war Schabsov jedoch kein Gegner mehr gewachsen. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegte er die Karateka aus Finnland, Wales und Italien im direkten Kampf. „Gerade die Italiener sind im Karate eine sehr starke Nation. Umso mehr freut es mich, dass ich mich durchsetzen konnte. Selbst mit einem gewissen zeitlichen Abstand kann ich immer noch nicht glauben, dass ich wirklich die Goldmedaille gewonnen habe“, muss sich Schabasov noch immer kneifen, wenn er an seinen vielleicht größten Erfolg denkt.

„Das war kein Selbstläufer, aber die monatelange Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Die Tage in Tampere waren unvergesslich. Die ganze Stadt war im Sportfieber, die Halle war proppevoll. Besonders habe ich mich über die Unterstützung der Karateka aus Bayern gefreut. Sie haben mich angefeuert und unterstützt. Dass ich dann ganz oben auf dem Treppchen stehen durfte, war ein Wahnsinnsgefühl. Damit hat sich ein Traum erfüllt. An dieser Stelle möchte ich mich beim Karateteam Brandenburg, meine Freunden aus Bayern, meinen Sponsoren, dem EasyFitness Hameln und meiner Familie sowie meinen Freunden danken, die mir die Daumen gedrückt haben. Beide Medaillen möchte ich meiner Tante widmen, die leider vor zwei Monaten plötzlich verstorben ist.“ Das nächste Ziel hat der 35-Jährige bereits auf dem Schirm: 2027 finden die World Games in Japan statt. „Dann bin ich 39 Jahr alt. Ich hoffe, dass ich bis dahin fit bleibe und vielleicht erfüllt sich ja dann ein weiterer Traum“, orakelt Schabasov.
10 / 83

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
schroeder@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox