Interview

„FSG“ kommt nach Hameln – Schirmherr ist Douglas Costa!

Kai Oswald im Interview: „Verbinden Leistungsorientierung und Spaß“ / „Die Kinder und Jugendlichen sollen einfach Spaß am Fußball haben“
40 Kinder im Alter zwischen 6 bis 14 Jahren haben die Möglichkeit, vom 10. bis 13. April jeweils von 10 bis 16 Uhr an dem gezielten Förderkurs der Fußballschule Grünwald im Hamelner Weserberglandstadion teilzunehmen. Ausgebildete Trainer werden mit den jungen Talenten gezielt an ihren Fähigkeiten leistungsorientiert arbeiten. Ebenfalls bietet die „FSG" in diesem Zeitraum einen Torwartkurs für maximal sechs Torhüter an. Dieser wird von einem erfahrenen Torwarttrainer geleitet. Kai Oswald, Leiter der Fußballschule, spricht im Interview über kommende Inhalte, Schirmherr Douglas Costa und warum es hinderlich ist, sich den Traum vom Fußballprofi zwanghaft in den Kopf zu setzen. Alle Infos zur Anmeldung gibt es HIER.

Was erwartet die Kinder vom 10. bis 13. April in Hameln?
Kai Oswald: „Unsere bewährte Philosophie beinhaltet, dass wir Leistungsorientierung und Spaß verbinden. Häufig ist es so, dass die Kinder einfach nur bespaßt werden. Uns ist es aber sehr wichtig, dass die jungen Fußballerinnen und Fußballer etwas aus unserem Camp mitnehmen. Dementsprechend sind unsere Trainingsinhalte sehr breit aufgestellt – von technischen bis taktischen Themen. Zudem bieten wir auch ein Programm für Kinder, die nicht am Camp teilnehmen. Beispielsweise baut adidas einen Fußballkäfig auf, in dem jedermann kicken kann. Außerdem bringt adidas Sportausrüstung wie Schuhe mit, die spontan ausprobiert werden dürfen. Für die ganz Kleinen wird auch eine Hüpfburg aufgebaut. Mehr möchte ich aber nicht verraten. Ich kann versprechen: Die eine oder andere Überraschung wird noch dabei sein. Weil im Fußball schnell auch der soziale Aspekt des Sports vergessen wird, ist uns dieser Punkt besonders wichtig. Daher sind wir immer auf der Suche nach Sponsoren, die eine Patenschaft für Kinder übernehmen, deren Eltern sich die Teilnahme am Camp vielleicht nicht leisten können. So haben Unternehmen wie die Volksbank Hameln-Stadthagen, GoKixx, Meisterstück-HAUS Baukmeier oder Film-Regisseur Simon Verhoefen bereits Patenschaften übernommen. Aktuell suchen wir noch zwei Patenschaften. Wer Interesse hat, kann sich gerne melden.“

Wer trainiert die Kinder?
„Thomas Fenske, Martin Minks aus München und ich werden das Training übernehmen. Stephen Sword, den ich immer mehr in unsere Projekte einbauen möchte, kümmert sich um die Torhüter. Wir achten darauf, dass wir maximal zwölf Kinder pro Trainer haben, damit eine optimale Betreuung gewährleistet wird.“

Douglas Costa vom FC Bayern München ist Schirmherr der Fußballcamps. Wie kam der Kontakt mit ihm zustande und welche Funktion hat Costa als Schirmherr?
„Douglas Costa vermarktet die diesjährigen Fußballcamps mit uns in Deutschland und China. In beiden Ländern ist das Interesse bereits gestiegen. Er ist ein junger Typ, der sich für Kinder einsetzt und macht das ohne finanziellen Hintergrund. Jedes Kind bekommt eine original signierte Autogrammkarte. Dass er persönlich nach Hameln kommt, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Es kann zwar sein, dass er es schafft. Jedoch geht es so langsam in die entscheidende Phase in der Meisterschaft und der Champions League. Da ist der Terminkalender sehr eng strukturiert und der Druck groß. Ich weiß, dass er gerne kommen würde. Ich habe ihn persönlich kennengelernt. Bei uns in der Fußballschule spielt auch das eine oder andere Kind von den Profis. Mit der Zeit baut man ein Vertrauensverhältnis auf.“

Auf welche fußballerischen und charakterlichen Attribute achtet Ihr bei den jungen Teilnehmern besonders?
„Die sozialen Aspekte sind uns sehr wichtig. Wir scheuen uns auch nicht, Kinder bei groben Verstößen nach Hause zu schicken. Dann gibt es das Geld zurück und gut ist. Sollte ein Kind seine Mit- oder Gegenspieler schlagen oder ähnliches, gibt es eine Verwarnung. Passiert das ein zweites Mal, ist Schluss. Natürlich ist ansonsten auch eine gewisse fußballerische Qualität wichtig. Die Einheiten bauen aufeinander auf, das Training kann sehr anstrengend sein. Das möchten wir den Kindern auch zutrauen, sie wollen ja etwas lernen. Dabei achten wir besonders auf die technischen Aspekte und die Qualität der Übungsausführung.“

Wie sollten junge Fußballer/innen trainieren, um das Optimale aus sich herauszuholen?
„Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die Dinge, die wir früher gemacht haben, heute nicht mehr zeitgemäß sind. Inhalte wie übermäßiges Konditionstraining oder Treppenläufe sind nicht mehr gefragt. Wir machen alles mit dem Ball und arbeiten viel in den Bereichen Koordination und gedankliche Wahrnehmung, um schnell die richtige Entscheidung zu treffen. Zudem lassen wir die Kinder bei Trainingsspielen nicht einfach spielen, sondern geben ihnen Aufgaben. Zum Beispiel zählen Tore nur nach Doppelpässen. Außerdem ist es immer von Vorteil, wenn man in andere Sportarten hineinschnuppert. In unserer Fußballschule arbeiten wir beispielsweise mit einer Tennislehrerin zusammen. Fußball und Tennis passen super zusammen, was Koordination und Wahrnehmung betrifft. Das Wichtigste ist aber: Die Fußballerinnen und Fußballer sowie die Eltern müssen sich von dem Gedanken verabschieden, unbedingt ins Profigeschäft kommen zu müssen. Damit machen sich die Jugendlichen nur unnötigen Druck. Dazu ist es brutal schwierig und hängt von vielen Faktoren ab, die man selbst gar nicht beeinflussen kann. Und selbst, wenn man es in einen Bundesliga-Nachwuchs schafft, ist die Wahrscheinlichkeit nach wie vor unglaublich klein, ein echter Profi zu werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen einfach Spaß am Fußball haben, sich am Sport, den sie so lieben, erfreuen.“

Wir bedanken und für das Gespräch und wünschen viel Spaß im Fußballcamp!