22.03.2016 11:11

AWesA-Interview-Reihe | „Bezirksliga-Brüder“


Nehrig & Nehrig wollen klettern: „Der Knoten ist geplatzt“

Bad Pyrmonter wollen auch im Pokal weit kommen / Vater Stefan als künftiger Trainer?
Nils Nehrig Ole Nehrig SpVgg Bad Pyrmont Moritz-Ole Gerkens Team AWesA
Nils (re.) und Ole (li.) Nehrig im Gespräch mit Moritz-Ole Gerkens (Team AWesA).

Die Hameln-Pyrmonter Bezirksligisten haben fast alle etwas gemeinsam: Auf und um den Fußballplatz stellen sie eines oder gleich mehrere Brüderpaare. So auch die SpVgg. Bad Pyrmont. Neben Sebastian und Stefan Schmidt sind Nils (22) und Ole Nehrig (18) seit rund einem halben Jahr gemeinsam für die Kurstädter am Ball. Da kommen schnell Frage auf. Ist ein Bruder ein ganz normaler Mitspieler? Ist Nils dann auf dem Rasen doch der „ältere Bruder“? Oder: Wie wirken sich private Streitigkeiten auf dem Platz aus? Moritz-Ole Gerkens (Team AWesA) hat sich auf Spurensuche begeben und mit den beiden über den bisherigen Saisonverlauf und sportliche Ziele  gesprochen. Und: Wo und ob sie in der kommenden Spielzeit zusammenspielen.

Nils und Ole, im letzten Sommer musste die SpVgg. Bad Pyrmont den Abstieg in die Bezirksliga verdauen. Nach der starken Hinrunde in der Landesliga lief es in der Rückserie alles andere als rund. Auch der Saisonstart in der Bezirksliga lief nicht wirklich optimal. Mittlerweile ist die Spielvereinigung aber in der neuen Liga angekommen und steht auf dem fünften Tabellenplatz. Wie zufrieden seid Ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Nils: „Der Abstieg hing noch in unseren Köpfen. Wir haben lange gebraucht, um ihn zu verdauen. In den letzten Spielen im vergangenen Kalenderjahr hat man dann aber gemerkt, dass der Knoten geplatzt ist. Da haben wir dann unsere Punkte geholt.“
Ole: „Mit der Punktausbeute bin ich nicht wirklich zufrieden. Gerade zu Saisonbeginn haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Mittlerweile haben wir uns gefangen und sind schwer zu schlagen.“

Der Spitzenreiter aus Evesen scheint noch in Reichweite zu sein. Wenn Ihr an die Leistung vom Spiel gegen Halvestorf anknüpft, sollte noch der eine oder andere Punktgewinn möglich sein. Wie lauten Eure Ziele für die laufende Saison?
Ole: „Wir wollen noch so viele Punkte holen wie möglich, müssen aber von Spiel zu Spiel schauen und dann sehen, was die Konkurrenz macht. Im Pokal würde ich persönlich gerne weit kommen.“
Nils: „Wir müssen auf uns selbst schauen und von Spiel zu Spiel denken. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei rumkommt.“

Nils, Du hast als Mittelfeldspieler schon neun Saisontore erzielt. Ole, Du bist Außenverteidiger: Mit erst 14 Gegentreffern habt Ihr die beste Defensive der Liga. Wie zufrieden seid Ihr mit Eurer persönlichen Leistung in der Hinrunde?
Nils: „Am Anfang ging es mir wie dem Großteil der Mannschaft. Der Abstieg hing noch lange in unseren Köpfen und Knochen. Auf den letzten Spielen der Hinrunde und den Spiele in Hagenburg sowie in Halvestorf wollen wir aber aufbauen.“
Ole: „Zunächst ist unsere gute Abwehrleistung auf das ganze Team zurückzuführen.“
Nils (augenwinkernd): „Zumindest auf alle Feldspieler und nicht auf den Torwart!“
Ole: „Ich persönlich habe viele Spielanteile bekommen. Darüber bin ich sehr glücklich.“

Ole, Du bist vor der Saison neu zur Spielvereinigung gekommen. Hat Nils dich einfach mal mit zum Training „geschleppt“ oder wie kam der Wechsel zustande? War es für Euch beide ein Traum, mal zusammen in einem Herrenteam zu spielen?
Ole: „Ich habe vorher schon drei Jahre lang, immer wenn es gepasst hat, mittrainiert. Und Pyrmont liegt ja in der Nähe. Da war es eigentlich klar, dass wir, sobald es möglich ist, zusammenspielen.“
Nils: „Ole war oft mit beim Training. So musste es passieren. Pyrmont ist ja eine sehr gute Adresse. Und dann hat unser Trainer Phillip Gasde nicht nein gesagt.“ (lacht)

Auf dem Platz und beim Training gibt es mit Sicherheit Meinungsverschiedenheiten zwischen Euch. Seid Ihr da kritischer zueinander oder nehmt Ihr Euch gegenseitig eher in Schutz?
Ole: „Man sagt eher was zum Bruder als zum Mitspieler - positiv und negativ.“
Nils (scherzhaft): „Ich habe noch nie Kritik von Dir bekommen!“
Ole: „Es ist aber nicht so, dass ich Nils häufiger anspiele als andere Mitspieler.“
Nils: „Ich nehme die Rolle des älteren Bruders wahr. Natürlich nehme ich Ole ab und zu in Schutz. Ich sage ihm aber auch, was nicht gut war und was er besser machen kann.“

Versteht Ihr Euch beim Fußball als Brüder oder als „normale“ Mitspieler?
Nils: Eher als Bruder. Aber das kann sich auf dem Platz bei manchen Situationen auch schnell ändern.
Ole: Ich sehe Nils auch eher als Bruder. Ab und zu nimmt man aber einen Streit mit ins Training, der sich dann beispielsweise beim Aufwärmen fortsetzt (lacht). Sobald es aber ans Eingemachte geht, sind Meinungsverschiedenheiten schnell beigelegt.

Der Großteil Eurer Zukunft im Fußball liegt noch vor Euch. Wie stellt Ihr Euch Eure sportliche Zukunft vor? Spielt Ihr in Zukunft nur noch zusammen Fußball? Falls ja: Wo spielt ihr in der kommenden Saison?
Nils: „Wir wollen so lange es geht zusammenspielen. Wie und wo wird sich ergeben. Ich könnte mir auch vorstellen, irgendwann unter meinem Vater zu spielen (Anm. d. Red: Stefan Nehrig trainiert aktuelle den SV Hajen). Da muss man aber abwarten, was sich ergibt. Was im nächsten Jahr passiert, kann ich ebenfalls noch nicht sagen.“
Ole: „Ich würde gerne irgendwann noch eine Liga höher spielen. Wann und ob das passiert, bleibt abzuwarten. Ich würde aber gerne noch lange mit Nils zusammenspielen.“

Am vergangenen Wochenende konntet habt Ihr beim direkten Konkurrenten in Halvestorf dreifach gepunktet. Nach starker Leistung stand es nach 90 Minuten 3:1 für Euch.  Wie lautet Euer Fazit zum Spiel?
Ole: „Ich denke, dass wir gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben.Da hätte das Ergebnis auch noch ein wenig höher ausfallen können. Die zweite Hälfte war dann mehr Kampf, den wir aber konzentriert angenommen und somit meiner Meinung nach verdient gewonnen haben. Das Gegentor war in meinen Augen völlig überflüssig.“
Nils: „Wir brauchten die ersten fünf bis zehn Minuten, um ins Spiel zu kommen und hatten ein wenig Glück, dass Stefan die erste und einzige richtige Halvestorfer Chance hält. Danach waren wir richtig gut im Spiel und können meiner Meinung nach zur Pause auch ein bis zwei Tore höher führen. Das hat richtig Spaß gemacht zu spielen, wenn man dann auch noch sieht wie gut unsere Tore herausgespielt waren. Die zweite Halbzeit war sehr kampfbetont und es wurde ruppiger von beiden Seiten. Auch an dieser Stelle nochmal gute Besserung an Matze Günzel. Alles in allem haben wir verdient mit 3:1 gewonnen.“

Wir danken Euch für das Interview und wünschen Euch alles Gute.
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