12.02.2016 16:57

Interview


Otto: „Möchte im nächsten Jahr Teil der Mannschaft sein“

Die VfL-„Youngster“ Tim Otto und André Brodhage im Interview / „Unser Management hat im letzten Jahr sehr viel bewegt“

Tim Otto bleibt ein weiteres Jahr beim VfL.

André Brodhage.
Seit gut einem halben Jahr sorgen sie in der Handball-Oberliga für Schweißperlen bei den gegnerischen Verteidigern, zeichnen sich durch ihre starke Athletik, Wurfgewalt und Entscheidungssicherheit aus. Der eine dürfte sogar noch A-Jugend spielen und ist plötzlich bester Felstorschütze der Liga. Der andere hat sich Ende der letzten Saison noch über jede Trainingsminute mit der ersten Herren gefreut und auf einmal ist er aus dem Kader kaum noch wegzudenken. Tim Otto und André Brodhage sind die Gesichter der neuen VfL-Generation, sie verkörpern die erfolgreiche Verjüngung des Hamelner Traditionsklubs. Warum sie sich gegen einen Wechsel und für einen Verbleib entschieden haben und wie sie selbst ihren steilen Aufstieg erlebt haben, erzählen sie im Interview.

Ihr gehört zu den jüngsten Spielern der Liga, Tim könnte sogar noch in der A-Jugend spielen. Wir habt Ihr euer bisheriges erstes Herrenjahr erlebt?
Tim Otto: „Ich habe vor allem sehr viel Neues gelernt. Das fängt schon damit an, ein Herrenspiel über 60 Minuten durchzuhalten. Natürlich muss man sich auch auf die doch etwas andere Härte im Gegensatz zur Jugend einstellen. Sehr positiv war, wie die Mannschaft mich und auch die anderen Neulinge aufgenommen hat.“
André Brodhage: „Das erste Herrenjahr habe ich durchweg positiv erlebt. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen und es einem leicht gemacht, sich zu integrieren.“

Für viele junge Spieler ist der Schritt vom Jugend- in den Herrenbereich nicht einfach. Wie habt Ihr diesen Sprung scheinbar mühelos vollzogen?
Tim Otto: „Ganz mühelos ging das natürlich auch nicht. Man muss im Training schon sehr hart arbeiten und auch mal Rückschläge hinnehmen, um den Sprung zu schaffen. Ich habe mir das natürlich zugetraut, aber dass es so gut funktioniert wie im Moment, war glaube ich nicht zu erwarten. Ich habe mir von Anfang an vorgenommen, viel von den älteren und erfahreneren Spielern zu lernen und das hat gut geklappt.“
André Brodhage: „Vereinfacht wurde mir der Sprung von der A-Jugend zur ersten Herren, indem ich in den letzten Jahren zweite Herren mitspielen durfte und ich zudem zum Ende der letzten Saison auch schon öfter mal mit der ersten Mannschaft mittrainieren konnte, wodurch man langsam herangeführt wurde.“

Euer Trainer Henning Sohl hat Euch offenbar viel Vertrauen geschenkt, Euch schnell zum Stammspieler gemacht und Ihr habt seine Entscheidung mit überragenden Leistungen gerechtfertigt. Welche Rolle spielt Sohl in Eurer bisherigen Herrenzeit?
Tim Otto: „Natürlich hat Henning einen Anteil daran, dass es aktuell gut für mich läuft. Er hat mir viele Einsatzzeiten gegeben und so konnte ich mich beweisen. Mit Vertrauen vom Trainer funktioniert so etwas immer besser. Man muss aber auch daran denken, dass meine bisherigen Trainer in der Jugend einen großen Anteil an der Entwicklung haben.“
André Brodhage: „Henning spielt eine wichtige Rolle in meiner bisherigen Herrenzeit. Er gibt uns jungen Spielern viel Vertrauen und auch Einsatzzeiten in kniffligen Situationen. Ich habe durch ihn auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorne gemacht.“

Tim, Du bist als „Rookie“ der beste Feldtorschütze der Liga, hast einen unglaublichen sportlichen Aufstieg hinter Dir. Ähnlich steil ist der Aufstieg von Dir, André. Das weckt auch Begehrlichkeiten bei höherklassigen Vereinen. Warum habt Ihr Euch für ein weiteres Jahr beim VfL entschieden?
Tim Otto: „Beim Handball muss man immer als erstes an die berufliche Zukunft denken. Deshalb ist es mir wichtig, den Fokus gerade im ersten Jahr darauf zu legen. Außerdem muss man zugeben, dass der VfL mit dem Umbruch sehr viel Interesse geweckt hat und ich nächstes Jahr ein Teil der Mannschaft sein möchte. Unser Management hat im letzten Jahr sehr viel bewegt. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist überragend und es spricht nichts dagegen.“
André Brodhage: „Aufgrund meines Studiums konnte ich bisher noch eine 100-prozentige Zusage geben. Aber es würde mich freuen, wenn ich weiterhin ein Teil dieser Mannschaft sein kann und es sich weiterhin vereinbaren lässt.“

Was war euer bisheriges Saisonhighlight?
Tim Otto: „Mein Highlight der Saison war der Auftakt gegen Schaumburg. Die Stimmung in der Halle und unser Kampf für den ersten Saisonsieg waren überragend. Außerdem würde ich auch noch das Auswärtsspiel in Großenheidorn nennen, in dem Dominik Niemeyer ein paar Sekunden vor Schluss das Spiel entschieden hat.“
André Brodhage: „Für mich gibt es kein bestimmtes Saisonhighlight. Ich bin froh über jede Spielminute und versuche, das Beste daraus zu machen, wenn ich spiele.“

André, wie lassen sich überhaupt Dein Studium des Wirtschaftsrechts in Kassel und der Oberliga-Handball in Hameln vereinbaren?
André Brodhage: „Bisher ging es ganz gut. Unter anderem dadurch, dass mich meine Eltern dabei sehr gut unterstützt haben.“

Eure Zusage wird als Zeichen nach „Außen“ verstanden, Ihr gehört zu den Gesichtern der neuen VfL-Generation - von „klein auf“ ein Hamelner. Wie sieht Eure mittel- und langfristige sportliche Planung aus? Wie lange sehen wir Euch noch im VfL-Trikot?
Tim Otto: „Man muss einfach sehen, wie das nächste Jahr verläuft. Wichtig ist, dass man sich nicht verletzt und gesund bleibt. Danach stellt sich immer die Frage, wie sich Job und Sport verbinden lassen.“
André Brodhage: „Ich muss abwarten, wie sich das mit dem Studium entwickelt. Wie gesagt: Es würde mich freuen, wenn es klappt.“

Tim und André, wir danken Euch für das Gespräch.
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