06.10.2023 22:54

Oberliga


Ektase am Eintrachtweg: Freitagabend-Krimi mit Freudensprüngen

Henke entscheidet Partie acht Sekunden vor dem Ende / Siegesmund:  „Jeder, der heute auf der Platte stand, hat alles aus sich rausgeholt“
Janne Siegesmund VfL Hameln Handball Oberliga Sprungwurf
Janne Siegesmund war mit sieben Treffern torgefährlichster Hamelner an diesem Abend.

VfL Hameln – Lehrter SV 28:26 (13:11).

Was sich am Freitagabend am Eintrachtweg abgespielt hat, glich mal wieder einem großen Spektakel. Gegen den fast schon ewigen Ligakonkurrenten aus Lehrte bekamen die Zuschauer ordentlich was geboten – und auch Trainer Marc Siegesmund war nach dem 28:26-Erfolg rundum zufrieden: „Das war heute eine richtig gute Teamleistung. Wir haben letztes Jahr bereits gegen Lehrte gewonnen und das sogar deutlicher (27:21, Anm. d. Red.). Aufgrund der personellen Umstände momentan würde ich diese Leistung heute aber sogar also noch etwas höher gewichten.“ Die VfLer zeigten von Beginn an, dass auch ohne die Einsätze von Johannes Evert, Jannis Pille und den sich gerade erst wieder im Aufbautraining befindenden Luca Willmer der zweite Saisonsieg im Bereich des Möglichen lag. Schon früh entwickelte sich ein absoluter Krimi auf der Platte. Während Cedric Jürgens im Kasten der Hamelner immer wieder einige gute Gelegenheiten der Gäste entschärfte, sorgten insbesondere Topwerfer Janne Siegesmund (7) und Spielmacher Jannik Henke im ersten Durchgang für knappe Führungen der Gastgeber. Über 5:5 (10.) und 10:8 (20.) gelang es den Hausherren, sich besonders gegen Ende der ersten Hälfte leicht abzusetzen. In der Folge verzeichnete die Siegesmund-Sieben auch beim Ertönen der Halbzeitsirene einen Zwei-Tore-Vorsprung (13:11). „Die Abwehr hat heute einen richtig guten Job gemacht. Es wurde aggressiv zu Werke gegangen, kein Ball wurde verloren gegeben“, lobte Siegesmund später.
Nach dem Seitenwechsel ging es mit einem offenen Schlagabtausch weiter – besonders ab der 37. Minute. Zuvor hatten sich die Gastgeber eine kurze Schwächephase erlaubt, wodurch Lehrte den knappen Rückstand aufholen und zum 16:16 ausgleichen konnte. „In dieser Phase haben wir zu schnell die Entscheidung gesucht und das gleich mehrfach hintereinander“, betonte der Coach, der sofort mit einem Team-Timeout reagierte – mit Erfolg: „Wir sind nicht nervös geworden, haben hinten weiterhin stabil gestanden und vorne die Dinger eingeschweißt.“ In den nächsten Minuten bewegten die sich die Köpfe der Zuschauer in allerbester Wackel-Dackel-Manier. Auf einen Treffer des Hamelner Oberligisten folgte postwendend ein Lehrter Treffer. Über 18:18 (42.), 22:24 (50.) und 25:25 (54.) blieb die Partie bis in die Schlussminuten hinein völlig offen. Während Andre Bordhage nach der Pause die torgefährliche Rolle von Siegesmund junior einnahm, stellte Tim Jürgens die Gäste bei schnellen Tempogegenstößen immer wieder vor Gefahren.

Etwas mehr als drei Minuten vor dem Ende ebnete eine weitere Parade von Cedric Jürgens den Weg zum Hamelner Sieg, denn direkt im Anschluss erhöhte Jannik Henke zum 27:26 (59.) für den VfL. Acht Sekunden vor dem Ende folgte dann die endgültige Entscheidung, als Henke erneut einnetzte und damit den 28:26-Erfolg perfekt machte. „Es war immer unheimlich knapp und zu keiner Minute sicher, aber am Ende haben wir doch den wohlverdienten Sieg eingefahren“, atmete Siegesmund einmal tief durch – und wusste am Ende gar nicht mehr wohin, mit seinen Lobeshymnen. Am Ende stach für ihn aber doch ein Mannschaftsteil heraus: „Jeder, der heute auf der Platte stand, hat alles aus sich rausgeholt und damit zu diesem Erfolg beigetragen. Ohne unsere Torgefahr im Rückraum hättest du diese Begegnung aber nicht gewinnen können: Janne hat besonders im ersten Durchgang viel Druck ausgeübt und über die gesamte Partie viele wichtige Aktionen gehabt, Jannik hat das Spiel mit bemerkenswerter Ruhe und Entschlossenheit geführt und Andre hat besonders im zweiten Durchgang einige schöne Tore gemacht. Das soll die Leistung aller anderen aber um keinen Deut schmälern!“
VfL Hameln: Janne Siegesmund (7), Sebastian Maczka (5), Andre Brodhage (5/1), Tim Jürgens (5/2), Jannik Henke (4), Mats Göran Schmidt, Jasper Pille (jeweils 1).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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