30.03.2024 18:14

2. Kreisklasse


Kohls Knalleffekt dank Schuhwechsel - Neun-Tore-Wahnsinn in Marienau

Klare Geschichten in Hemeringen, Nettelrede & Klein Berkel / Coppenbrügge feiert Last-Minute-Punch
Jan Lukas Kohl TSV Nettelrede II
Jan Lukas Kohl wird seine neuen Schuhe wohl wieder tragen, bis sie auseinander fallen.

VfB Hemeringen II – TuS Löwensen 1:4 (0:3).

In Hemeringen kam am Nachmittag keine Spannung auf. „Löwensen war klar spielbestimmend und vor allem spielerisch die deutlich bessere Mannschaft“, zeigte sich VfB-Coach Jörg Pydde nach dem 1:4 als fairer Verlierer, sah aber auch deutliche Defizite im eigenen Spiel: „Wir haben den Gegner spielen lassen, weil wir die Zweikämpfe nicht angenommen haben und immer zu weit vom Gegenspieler weg waren.“ Nachdem Mussa Barakat die Gäste per Strafstoß auf Kurs gebracht hatte (25.), vollzogen die Gäste kurz vor der Pause den Doppelschlag. Erst erhöhte Mussa Barakat per starkem Kopfball nach Freistoß (37.), dann stellte Issa Barakat auf 3:0 für Löwensen. „Beim 0:2 stand der Spieler aber auch mutterseelenallein und beim 0:3 haben wir dem Gegner den Ball im eigenen Sechzehner in den Fuß gespielt – das soll die starke Leistung von Löwensen aber keinen Deut schmälern“, betonte Pydde, der die erste Hälfte als „unterirdisch“ einstufte. Nach dem Seitenwechsel bissen sich die Hausherren aber zurück in die Partie. Mohamad Barakt erhöhte zwar noch auf 4:0, doch im ersten Einsatz nach langer Verletzungspause markierte Maximilian Ringleff noch den Ehrentreffer für den VfB (77.). „Wir haben uns im zweiten Durchgang zusammengerissen und nochmal alles versucht. Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben und das Spiel endlich angenommen“, so Pydde abschließend.
Tore: 0:1 Mussa Barakat (25./Elfmeter), 0:2 M. Barakat (37.), 0:3 Issa Barakat (39.), 0:4 Mohamad Barakat (70.), 1:4 Maximilian Ringleff (77.).

TSV Nettelrede II – SG Wallensen/Marienhagen II 7:1 (5:0).

Nettelredes Kantersieg gegen Wallensen/Marienhagen brachte am Nachmittag eine besondere Anekdote hervor. „Die Schuhe von Jan Lukas Kohl waren zuletzt schon so kaputt, dass sich die Sohle gelöst hat. Er hat sie schon zweimal geklebt. Heute Morgen hat er mir außerdem dauernd in den Ohren gelegen, dass er aktuell Pech am Schuh hat. Dann ist er heute das erste Mal mit neuem Schuhwerk aufgelaufen – und dann hat direkt alles geklappt“, lachte TSV-Trainer Patrick Gruschka nach dem 7:1-Erfolg. Mit links, mit dem Kopf und mit rechts – gleich dreimal brachte Kohl der Schuhwechsel in Halbzeit eins Glück. Zudem machten Julius Sempf und Kai Heppner früh bereits alles klar. „So schlecht habe ich den Gegner nicht gesehen. Vor allem Agron Luma als Dreh- und Angelpunkt war sehr auffällig. Dann haben wir aber gut losgelegt und unsere Chancen auch genutzt“, lobte Gruschka. Nach dem Seitenwechsel ließen es die Hausherren beim Stand von 5:0 etwas ruhiger angehen, sodass die Gäste per Strafstoß verkürzten. In den Schlussminuten erhöhten die „Grönjer“ aber nochmal das Tempo und stellten auf den Endstand von 7:1. Gruschka sprach am Ende von einer „starken Mannschaftsleistung“.
Tore: 1:0 Jan Lukas Kohl (7.), 2:0 Julius Sempf (21.), 3:0 Kai Heppner (27.), 4:0 Kohl (41.), 5:0 Kohl (44.), 5:1 Rene Olthoff (55./Strafstoß), 6:1 Sempf (84.), 7:1 Michelangelo Pastore (86.).

SG Klein Berkel/Königsförde – TSV Brünnighausen 8:1 (6:0).

Auf dem Klein Berkeler Kunstrasenplatz – das Heimrecht der Partie zwischen der nun heimischen SG und Brünnighausen wurde kurzfristig getauscht – lief das Spielgerät nur in eine Richtung. „Wir waren über 90 Minuten klar spielbestimmend“, betonte Klein Berkel/„Köfö“-Coach Jochen Illert nach dem 8:1-Festival. Es war gerade einmal eine Viertelstunde gespielt, da führte der Tabellenzweite bereits mit 4:0. Besonders sehenswert: Roman Bandorskis Treffer zum 2:0: aus knapp 25 Metern vollendete der Schütze ins lange Eck. Auch danach nahm die SG den Fuß nicht vom Gas. Mason Just komplettierte seinen Dreierpack (21.), ehe Mirko Pierske noch vor der Pause auf 6:0 stellte (43.). „Nach dem Seitenwechsel hat unser offensiver Druck etwas nachgelassen“, fuhr Illert fort, der später von einer „starken Mannschaftsleistung“ sprach. Trotzdem erhöhte Igor Lampen noch auf 7:0 (46.) und Just feierte noch seinen persönlichen vierten Treffer (52.), ehe Rafael Huisgen in der Schlussphase noch der Ehrentreffer gelang (80.).
Tore: 1:0 Mason Just (10.), 2:0 Roman Bandorski (11.), 3:0 Just (14.), 4:0 Jannik Corner (15.), 5:0 Just (21.), 6:0 Mirko Pierske (43.), 7:0 Igor Lampen (46.), 8:0 Just (52.), 8:1 Rafael Huisgen (80.).

MTV Coppenbrügge – TC Hameln 2:1 (0:0).

Mit knapp 20-minütiger Verspätung hat der MTV Coppenbrügge am Nachmittag sein Pflichtspieldebüt für dieses Jahr gegeben – und durfte am Ende gleich einen 2:1-Erfolg über den Verfolger aus Hameln bejubeln. „Es war kein hochklassiges, aber ein kampfbetontes Spiel. In der ersten Hälfte hatten wir die Oberhand, aber Chancen waren überwiegend Mangelware“, betonte MTV-Sprecher David Mazurowski. Die beste Möglichkeit hatten noch die Hausherren per Kopf. Nach dem Seitenwechsel wurde die Torlosigkeit aber jäh beendet. Keine 120 Sekunden waren gespielt, da brachte Pietro Bua eine Kombination mit Julian Stoltmann aus rund 17 Metern im Netz unter. Dann schwächten sich die Hausherren allerdings selbst. Vorlagengeber Stoltmann musste den Platz nach einer Unsportlichkeit verlassen. „Danach hatte TC mehr vom Spiel und ist durch einen abgefälschten Schuss von Michael Whitehead aus fünf Metern auch folgerichtig zum Ausgleich gekommen“, fuhr Mazurowski fort, der in der zerfahrenen Partie fortan nur noch eine echte Torchance wahrnahm – und die folgte erst in der Nachspielzeit. Florian-Adrian Duduman und Jannis-Birk Köller-Hinse fuhren einen letzten MTV-Konter, den Köller-Hinse anschließend mit dem schwächeren Linken aus 17 Metern flach an den Innenpfosten und von dort ins Tor jagte.
Tore: 1:0 Pietro Bua (47.), 1:1 Michael James Whitehead (59.), 2:1 Jannis-Birk Köller-Hinse (90.).
Besonderes: Rote Karte für Coppenbrügges Julian Stoltmann (Unsportlichkeit).

SSG Marienau – SG Hastenbeck/Emmerthal 4:5 (2:3).

Der Neun-Tore-Wahnsinn ging am Ende an den Spitzenreiter. Mehr als einen faden Beigeschmack beim 5:4 in Marienau dürfte aber die schwerwiegende Verletzung von SGHEs Adriano Rode hinterlassen haben, der nach einem Pressschlag mit Verdacht auf Schienbeinbruch vom Krankenwagen abgeholt werden musste. „Wir wünschen dem Spieler natürlich alles Gute und eine schnelle Genesung“, erklärte SSG-Co-Trainer Jasper Stiller, der sein Team nicht gut in die Partie starten sah. Kreisliga-Leihgabe Justin Helmer, Erwin Cristea und Silas Niemeyer hatten die Gäste früh mit 3:0 auf Kurs gebracht. „Wir haben die ersten 20 Minuten total verpennt. Wir konnten uns kaum vom Pressing der SGHE befreien und der Gegner hat unsere Schwächen gnadenlos ausgenutzt“, machte Stiller später deutlich. Zwei Freistöße brachten die Ostkreisler noch vor der Pause aus dem Nichts zurück – zu allem Überfluss gelang Patrick Giger direkt nach dem Wiederbeginn sogar der 3:3-Ausgleichstreffer. „Nach dem 2:3 war es, als hätte man dem Gegner den Stecker gezogen. Wir hatten anschließend Möglichkeiten, selbst in Führung zu gehen, doch der Gegner hat im Stile einer Spitzenmannschaft wieder zugeschlagen“, fuhr Stiller fort. Während Pierre Kramer und Giger ohne Abschlussglück blieben, brachte Niemeyer den Gast erneut auf Kurs. Yavuz Bulut gelang eine Viertelstunde vor dem Ende zwar auch noch der 4:4-Ausgleich, doch der Held des Tages war schlussendlich Thorsten Eisele. Nach einem Fehler im Aufbauspiel tankte sich der Offensivakteur der Gäste durch und schob unter Mithilfe des Innenpfostens zum 5:4-Endstand ein. Stillers Fazit: „Unterm Strich wäre ein Remis wahrscheinlich das gerechtere Ergebnis gewesen. Ich muss der Mannschaft aber ein Kompliment dafür machen, wie sie nach dem 0:3 zurückgekommen ist.“
Tore: 0:1 Justin Helmer (4.), 0:2 Erwin Cristea (13.), 0:3 Silas Niemeyer (18.), 1:3 Nils Bormann (26.), 2:3 Jan Stoffregen (35.), 3:3 Patrick Giger (46.), 3:4 Niemeyer (60.), 4:4 Yavuz Bulut (75.), 4:5 Thorsten Eisele (81.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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