Testspiel

70 Jahre WTW: BVB-Legenden schlagen Wallenser Auswahl

Borussia Dortmunds Legendenelf tut sich beim Jubiläum des WTW Wallensen schwer / Champions League- und Weltpokalsieger Jörg Heinrich sorgt für internationales Flair Von Christian Göke

70 Jahre alt ist der Sportverein Weenzen-Thüste-Wallensen – kurz WTW Wallensen – jetzt geworden und hat sein Jubiläum würdevoll mit einem Spiel gegen die Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund gefeiert. Doch bevor der BVB an der Reihe war, stand zunächst das Abschiedsspiel von Jens Zeiske auf dem Programm, der mit seiner Auswahl klar die Oberhand gegen die WTW Altherren behielt, wobei diese ihrem Ältesten den Abschied aber auch nicht vermiesen wollten. Im Trikot vom WTW verwandelte Zeiske schließlich noch einen Elfmeter genau in den „Knick“. „Ich habe bei Wallensen das Fußballspielen angefangen und bin sehr dankbar, dass ich hier auch aufhören kann“, stellte Zeiske nach dem einseitigen Spiel im Gespräch klar.

WTW-Auswahl verlangt BVB-Legenden einiges ab

Nach dem Abschiedsspiel startete schließlich das Spiel, worauf die über 500 zahlenden Zuschauer und vielen Helfer und Spieler des WTW sowie der Gäste sehnsüchtig gewartet hatten. Vorher hatte schon der auf Vermittlung des ehemaligen WTW-Spielers Axel Marahrens anwesende Hamelner Sprecher Burkhard Beims die Zuschauer gekonnt mit kurzweiligen Interviews und Infos rund um die BVB-Stars unterhalten. Die Traditionsmannschaft des BVB – angeführt von Weltmeister Frank Mill – betrat das Spielfeld und stellte nach der herzlichen Begrüßung gleich klar, dass man dieses Spiel nicht verlieren wollte. Doch der Hamelner Kreisligist WTW zeigte, dass man auch mit 70 Jahren noch nicht zum alten Eisen zählt. Der neue WTW-Sturmtank Marius Göldner ließ gleich zu Beginn seine Gefährlichkeit aufblitzen, setzte seinen Schuss aus kurzer Distanz aber über das Tor. Auch wenn der WTW die agilere Mannschaft war, schlugen die Ex-Profis aber dank ihrer abgezockten Spielweise schnell zu. Ein Abstimmungsproblem in der Defensive des WTW nutzte der langjährige Regional- und Oberligaspieler des BVB II – Sascha Rammel – mit einem Schuss aus 20 Metern in das leere Tor des WTW zur Führung. Der WTW spielte aber weiter mutig nach vorne und kam kurz vor der Halbzeit noch zu einer guten Chance durch Timo Maslona.

Müller nutzt seine Erfahrung von rund 350 Profi-Einsätzen

In der Halbzeit zeigte sich Weltmeister Frank Mill von der WTW-Spielweise schon beeindruckt und hoffte augenzwinkernd, dass noch einige ältere Spieler eingewechselt werden. „Wir müssen den Ball weiter zwischen unseren Reihen laufen lassen, auf Laufduelle mit den starken Wallenser Kickern dürfen wir uns nicht einlassen“, erkannte auch BVB-Teamchef Günter Kutowski, der früher in der Bundesliga auch nicht für harmlose Spielweise bekannt war. Nach der Pause war aber wieder der WTW am Drücker. Schüsse etwa von Alex Galimski oder Benjamin Edeler parierte BVB-Keeper Jörk Kühl aber gut. Schließlich kam es dann wie fast erwartet, als der ehemalige Nürnberg- und Dortmund-Profi Lars Müller all seine Erfahrung aus rund 350 Profi-Spielen einsetzte und mit einem Heber ins lange Eck den zweiten WTW-Keeper Dominik Heintz zum 2:0 überwand. Heintz hatte aber später noch einige Male – unter anderem einen Kopfball von Frank Mill aus kurzer Distanz – Möglichkeiten, sich auszuzeichnen.

Champions League- und Weltpokalsieger Jörg Heinrich

Nach zwei Torvorlagen war dann auch Frank Mill heiß auf sein Tor, doch Schiedsrichter Matthias Häfemann erkannte seinen Treffer knapp zehn Minuten zu Recht wegen Abseits nicht an. Bis kurz vor Schluss mühte sich der WTW noch um einen Ehrentreffer, konnte aber die von Champions League- und Weltpokalsieger Jörg Heinrich angeführte BVB-Defensive nicht mehr überwinden, weshalb es beim 0:2 blieb. Nach dem Spiel standen einige Ex-Profis, wie etwa der im Norden sehr bekannte und auch gut gelaunte Martin Driller, den Zuschauern noch für viele Autogramm- und Fotowünsche zur Verfügung. „Wir sind froh, dass die Zuschauer das Spiel so gut angenommen haben und denken, dass wir einen würdigen Vereinsgeburtstag gefeiert haben“, erklärte das WTW-Führungsduo Sven Köhne und Frank Batke zufrieden.