25.05.2015 18:30

Bundesliga in Hameln


Mit 1. Ballkontakt! 17-Jähriger ärgert Champions League-Teilnehmer

Tim-Niclas Schumachers feiert gegen Borussia Mönchengladbach unvergessliches Herren-Debüt / 74-Keeper Quindt und Moniac überragen gegen Bundesliga-Dritten
Rik Balk SG Hameln 74  Patrick Herrmann Borussia Moenchengladbach AWesA
Rik Balk (SG Hameln 74) hat U21-Nationalspieler Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach) im Visier.

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SG Hameln 74 – Borussia Mönchengladbach 1:7 (0:5).

Dein erster Einsatz, Du wurdest gerade erst eingewechselt. Du siehst den freien Raum und „stichst“ hinein. Kein Gegenspieler kann Dich jetzt noch halten. Dein Teamkamerad sieht Dich, die Kugel kommt zu Dir. Du musst nicht lange überlegen. Das kannst du jetzt ohnehin nicht mehr.
Thorgan Hazard Andre Hahn  Borussia Moenchengladbach AWesA
Thorgan Hazard beglückwünscht André Hahn.
Du hältst einfach drauf. Und plötzlich befindest Du dich im Freudentaumel. Zig Mannschaftskameraden begraben sich unter Dir. Du hast gegen eine echte Top-Mannschaft getroffen. In den meisten Fällen ärgert man sich, dass man genau in diesem perfekten Moment aufwacht. Es war ja doch nur ein Traum. Für Tim-Niclas Schumachers wurde der größte Wunsch eines jeden fußballbegeisterten Jungen heute Realität. Gerade einmal eine halbe Minute stand der 17-Jährige bei seinem offiziellen Einsatz für die SG 74 auf dem Platz. Sein erster Ballkontakt landete direkt im Gehäuse des Champions League-Teilnehmers. „Es war ein überwältigendes Gefühl“, hatte Schumachers kurz nach der Partie noch nicht ganz realisiert, dass er ein paar Minuten zuvor einen Moment geschaffen hatte,
Tony Jantschke Borussia Moenchengladbach Tobias Schulz SG Hameln 74 AWesA
Tony Jantschke hilft Tobias Schulz (74) auf die Beine.
von dem er wohl noch seinen Enkeln erzählen wird. „Ich hatte einen Tunnelblick, habe im Augenwinkel gesehen, dass der Ball zu mir kommt und habe einfach draufgeschossen.“

Bicknell: „Wollten uns nicht hinten reinstellen“


Das „Küken“ des Landesligisten entschied zwar heute kein wichtiges Spiel. Doch er krönte vor 4.000 Zuschauern eine starke Mannschaftsleistung. „Wir haben in den letzten Wochen sehr gut gespielt. Heute wollten wir uns auch nicht hinten reinstellen, sondern den Zuschauern etwas bieten. Daher haben wir mit zwei Stürmern gespielt und auf Konter gelauert“, begründete Schumachers' Coach Paul Bicknell das mutige Auftreten seiner „Schützlinge“. Es war tatsächlich auffällig, wie engagiert Hamelns Amateure gegen Deutschlands drittbeste Mannschaft auftraten. Gerade zu Beginn des Spiels scheuten sich Selensky & Co. nicht, auch mal aggressiv gegen gestandene Bundesligaprofis zu pressen. Und das mit Erfolg: Ein ums andere Mal „stibitzten“ die Gastgeber den „Fohlen“ das Spielgerät im Mittelfeld – und sorgten mit einigen schnellen Kontern für Szenenapplaus im Weserberglandstadion. Im Gesamtbild werden derartige Szenen angesichts des 1:7-Endstands
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schnell vergessen. Gladbach war dann doch eine ganz andere Liga – internationale Klasse eben. Das schlug sich natürlich auch in den Kräfteverhältnissen nieder. Die Borussia hatte fast immer den Ball und legte sich die Spielgemeinschaft so lange zurecht, bis sie dem Druck des Bundesligisten nicht mehr standhielt. Es mögen zwar im ersten Durchgang keine spektakulären Tore entstanden sein. Doch beeindruckte Gladbach mit hochpräzisem Kombinationsspiel, das immer zum richtigen Zeitpunkt so schnell wurde, dass Hamelns Defensive schlicht überfordert war.

 Borussia Moenchengladbach SG Hameln 74 Zuschauer  AWesA
4.000 Fans waren live dabei.

Heimeroth verliert „Tänzchen“ mit Tegtmeyer


Ibrahima Traoré, Patrick Herrmann, Torgan Hazard, André Hahn und schließlich Tony Jantschke ließen die Überlegenheit der Borussen dann auch im Halbzeitergebnis wiedererkennen. Zwischendurch wäre SG fast zum 1:1-Ausgleich gekommen, weil Gladbachs Keeper Christofer Heimeroth sich auf ein „Tänzchen“ mit Robin Tegtmeyer einließ – und den Ball verlor. Hamelns Torhüter waren zumindest heute besser als der Profi. Frederik
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Quindt und Fabian Moniac verhinderten mit teilweise überragenden Paraden ein zweistelliges Ergebnis. Nach der Pause dann der unvergessliche Moment von Schumachers in der 53. Minute. Er stellte auch den anschließenden herrlichen Freistoßtreffer von Traoré sowie Hahns Tor zum Endstand in den Schatten. Paul Bicknell freute sich über den Ehrentreffer. Er war aber keine Vorgabe. „Wir wollten einfach Spaß haben. Da machen Vorgaben keinen Sinn“, stand auch für Hamelns Übungsleiter der Genuss eines erinnerungswürdigen Tages im Fokus.
SG Hameln 74: Quindt, Mittelstedt, Schulz, Wyrwoll, Balk, Forche, Selensky, Musliji, Dragusha, Tegtmeyer, M. Schumachers – Moniac, Bicknell, Ungermann, Gutaj, Kießig, Hackl, T. Schumachers.
Borussia Mönchengladbach: Heimeroth, Dahoud, Herrmann, Traoré. Raffael, Marx, Wendt, Jantschke, Hazard, Hahn, Nkansah – Scharbaum, Ndenge, Lieder, Simakala, Clasen, van den Berg, Rizzo.
Tore: 0:1 Ibrahima Traoré (25.), 0:2 Patrick Herrmann (36.), 0:3 Thorgan Hazard (39.), 0:4 André Hahn (41.), 0:5 Tony Jantschke (45.), 1:5 Tim-Niklas Schumachers (53.), 1:6 Traoré (73.), 1:7 Hahn (77.).
Schiedsrichter: Fabian König.
Assistenten: Kerim Yalcin, Niklas Krützfeld.
Zuschauer: 4.000.
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Team AWesA
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