21.09.2017 16:25

Meldung


Ein Jahr nach Helikoptereinsatz: Erdogan zurück auf der Fußballbühne!

Vier Operationen und diverse Hauttransplantationen / Preussen Hamelns Ex-Keeper in Zukunft Torwarttrainer
Baris Erdogan FC Preussen Hameln 07 2015 AWesA
Baris Erdogan tritt künftig als Torwarttrainer der zweiten und dritten Herren von Preussen Hameln in Erscheinung.
Vor rund einem Jahr, im September 2016, sorgte eine schwere Verletzung für große Bestürzung in Hameln-Pyrmonts Fußballlandschaft. Beim Duell zwischen dem TSV Nettelrede II und dem FC Preussen Hameln II verletzte sich 07-Keeper Baris Erdogan im Eins-gegen-Eins mit einem Nettelreder so schwer im Gesicht, dass ein Helikopter anrücken musste, um den damaligen Schüler möglichst schnell zu behandeln. „Er hat mehrmals das Bewusstsein verloren. Auf einer Gesichtshälfte war im Grunde alles gebrochen, was brechen konnte“, erinnert sich FC-Trainer Jan Christoph an den Sportunfall. Es folgte eine einjährige Leidenszeit, in der Erdogan um seine Gesundheit kämpfte. Insgesamt vier Operationen musste er über sich ergehen lassen, darunter diverse Hauttransplantationen. „Leider hat sein Körper die neue Haut teilweise wieder abgestoßen, was die Genesung zusätzlich gestört hat. Es waren immer wieder schwere Eingriffe, die längste Operation dauerte knapp sechs Stunden. Dadurch wurde er auch schulisch zurückgeworfen“, skizziert Christoph die komplizierte Situation. Doch Erdogan verlor nicht den Mut – ganz im Gegenteil. Von Januar bis Mai diesen Jahres holte er die verpassten Unterrichtsinhalte in der Schule nach und absolvierte trotz seiner gesundheitlichen Schwierigkeiten sein Abitur. Aktuell kellnert Erdogan, um Geld für sein Studium zu sparen, das er im nächsten Jahr in Angriff nehmen möchte. „Während dieser ganzen Zeit hat ihn die Mannschaft unterstützt. Sie hat ihn im Krankenhaus besucht und ihm Kraft gegeben. Auch wenn er nicht mehr aktiv Fußball spielen kann, wollten wir ihn unbedingt in unserem Kreis behalten. Wir schätzen seinen Charakter und seinen Kampfgeist sehr. Im Februar habe ich ihm angeboten, die Position des Torwarttrainers zu übernehmen. Nach seinem Urlaub in der Türkei hat er zugesagt“, freut sich Christoph, dass Erdogan seiner Mannschaft in einer neuen Funktion erhalten bleibt. „Er hat in diesen ganzen zwölf Monaten nie die Lebensfreude verloren und den Kampf nie aufgegeben. Er bleibt dem Sport und uns erhalten. Das ist eine schöne Geschichte für den Fußball und uns ehrt es ungemein, dass wir weiterhin auf ihn zählen können.“

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