10.04.2023 18:21

Bezirksliga


Aerzener Abstiegskampf stagniert wieder - 1:6-Pleite im Kellerduell

Bad Pyrmont Hagen ebenfalls mit Niederlage / Loges: „Einige hätten es auch abgepfiffen, so haben wir Pech gehabt“
Gaetano Bartolillo MTSV  Aerzen Trainer Fussball Bezirksliga                 
Trainer Gaetano Bartolillo und seine Aerzener erlebten einen ordentlichen Dämpfer im Kampf um den Ligaverbleib.

TuSpo Lamspringe – FC Bad Pyrmont Hagen 2:1 (1:1).

Der Fusionsclub machte sich ohne Beute auf die Heimreise. „Vom Spielverlauf her wäre ein 1:1 das gerechte Ergebnis gewesen. Leider hat Lamspringe in der Nachspielzeit noch einen Freistoß bekommen und im Sechzehner wurde unser heutiger Aushilfstorhüter Niclas Groß von zwei Gegenspielern angegangen. Gezählt hat das daraus resultierende Tor dennoch. Einige hätten es auch abgepfiffen, so haben wir Pech gehabt“, erklärte Pyrmont Hagens Sprecher Markus Loges. Niclas Groß musste zwischen den Pfosten als gelernter Feldspieler einspringen, weil die Torhüter aus allen drei Herrenmannschaften (!) nicht zur Verfügung standen. Loges: „Er hat seine Sache gut gemacht und alles entschärft, was er entschärfen konnte.“ Bereits ab der 9. Minute liefen die Kurstädter einem Rückstand hinterher. Philipp Probst wurde mit einem Chip über die Viererkette bedient und traf anschließend zum 1:0 für Lamspringe. Zehn Minuten später schlug der FCBPH zurück: Maurice Wennemann wurde mit einem Pass in die Schnittstelle in Szene gesetzt und erzielte den 1:1-Ausgleich. In der Folge klärte Yousof Issa den Ball für die Gäste auf der Linie und verhinderte den erneuten Rückstand.

Allerdings wurde er in der 53. Minute zum tragischen Helden, denn er vergab die Riesenchance zum 2:1: Nach einem Foul an Wennemann trat Issa zum Strafstoß an, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden TuSpo-Schlussmann Joel Golovaty. In der Folge blieb die Begegnung spannend, jedoch fehlte im Offensivspiel der Elf von Trainer Daniel Barbarito die Genauigkeit, sodass zwingende Chancen Mangelware blieben. Die größte Chance aus dem Spiel heraus vergab Luca Kleinschmidt aus spitzem Winkel, als der Außenpfosten im Weg stand. Auf der anderen Seite setzte Lamspringe nach bereits verstrichener regulärer Spielzeit noch den „Lucky Punch“ - und verschaffte sich damit Luft im Abstiegskampf. „Kämpferisch kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leider war unser letzter Pass heute zu ungenau“, fand Loges.
FC Bad Pyrmont Hagen: Groß, D. Kestic, Fleischmann, Kutsch, Kleinschmidt, Marter (56. A. Kestic), Middel, Wennemann, A. Issa (69. Culkowski), Dörries, Y. Issa.
Tore: 1:0 Philipp Probst (9.), 1:1 Maurice Wennemann (19.), 2:1 (90.+2).

TuS GW Himmelsthür – MTSV Aerzen 6:1 (3:0).

Wie gewonnen, so zerronnen: Die Aerzener erwischten im so wichtigen Sechs-Punkte-Spiel in Himmelsthür einen rabenschwarzen Ostermontag. Mit 1:6 wurden die Hummetaler nach Hause geschickt. Damit ist der 3:2-Überraschungssieg gegen das Topteam aus Neuhof verpufft. „Gegen Neuhof hatten wir eine sehr gute Einstellung zum Spiel, heute war es das genaue Gegenteil. Der Platz war in einem ähnlich katastrophalen Zustand wie unser B-Platz, auf dem wir aktuell spielen müssen. Trotzdem haben wir große Probleme gehabt mit dem Geläuf, hatten zudem riesige Löcher im Mittelfeld und haben nie ins Spiel gefunden. Auch der Schiri hatte nicht seinen besten Tag, gefühlt gab es nur Pfiffe gegen uns. Das ist aber keine Ausrede für die heutige Leistung“, erklärte Aerzens Manager Stephan Meyer. Für ständige Gefahr vor dem Aerzener Tor sorgten vor allem Martin Schuster und Justin Möller. Der 3:0-Halbzeitstand zugunsten der Hausherren ging auf das Konto dieser beiden Angreifer – Möller traf in der 4. und 9. Minute zum 2:0, Martin Schuster legte in der 19. Minute das 3:0 nach. Meyer: „Die beiden haben uns auseinandergenommen. Sie haben gekämpft, hatten viel Tempo und wir haben keine Gegenmittel gefunden.“

Nach dem Seitenwechsel folgte die sofortige Fortsetzung des Aerzener Unheils: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff legte Schuster das 4:0 nach und 60 Sekunden später erhöhte Ziarmal Naeemi auf 5:0. „Beim 0:4 wurde unser Spieler Andrej Gljanz von einem Gegenspieler mit der Hand im Gesicht getroffen, ist zu Boden gegangen und alle haben auf den Pfiff gewartet. Dieser blieb aber aus und der Ball war im Tor. Als wir uns noch über das Gegentor geärgert haben, kam direkt das 0:5“, fuhr Meyer fort. Das 1:5 von Josef Selensky – der Spielmacher vergab einen Strafstoß und traf im Nachschuss – hatte nur noch statistischen Wert (62.). Zumal Jan-Luca in der 87. Minute das halbe Dutzend für die Grün-Weißen vollmachte. In der Tabelle steht der MTS zwar weiterhin über dem Strich, verpasste jedoch eine Riesenchance, für ein wenig Luft zu sorgen. Stattdessen kann die direkte Konkurrenz, die bis zu vier Spiele weniger absolviert hat, ordentlich Druck auf die Elf von Trainer Gaetano Bartolillo aufbauen.
MTSV Aerzen: Gerche, Gljanz, Niemeyer (60. Hahn), Garvens (46. Frevert), Mittelstedt (46. Gess), Hanses, Hoppe, Razlaw (66. di Sapia), Selensky, Ribeiro, Klein.
Tore: 1:0 Justin Möller (4.), 2:0 Justin Möller (9.), 3:0 Martin Schuster (19.), 4:0 Schuster (47.), 5:0 Ziarmal Naeemi (48.), 5:1 Josef Selensky (62.), 6:1 Jan-Luca Hoppe (87.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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