16.10.2016 18:31

Bezirksliga


Derby: Sieben Tore, zwei Strafstöße und zwei Platzverweise!

Aerzen gewinnt 4:3 gegen Aerzen / Tündern und Lachem mit Kantersiegen

Aerzens Maximilian Ringleff (li.) erzielte kurz vor Schluss das entscheidende 4:3 vom Punkt.

MTSV Aerzen – SSG Halvestorf 4:3 (2:1).

Ein kurioses Derby gab es heute in Aerzen zu bestaunen. Sieben Tore, sieben Gelbe Karten, zwei Strafstöße und zwei Platzverweise in der Nachspielzeit – das Aufeinandertreffen der beiden Hameln-Pyrmonter Bezirksligisten hatte alles. Scheinbar. Denn MTSV-Sprecher Karsten Hoppe sah heute kein „besonderes Derby“: „Bei diesen Statistiken denkt man, dass es hier ordentlich zur Sache ging. So rassig war es aber bei weitem nicht. Viel mehr hat das Schiedsrichtergespann ganz viel Unruhe reingebracht – auf beiden Seiten. Für beinahe jedes Foul gab es eine Verwarnung. Eigentlich war es ein total faires, fast schon emotionsloses Aufeinandertreffen. Ein echtes Derby war das nicht.“ Den besseren Start erwischte Aerzen – Patrick Hoppe ließ drei SSG-Verteidiger stehen und schloss aus kurzem Winkel ab. Denis Jankowski verwertete den Abpraller zum 1:0. Nur sieben Minuten später waren die Gäste dran: Nach einem Freistoß von der Grundlinie stand Kai Brixius goldrichtig und staubte zum Ausgleich ab. Die Aerzener legten in Person von Maximilian Ringleff erneut vor und sicherten sich die 2:1-Pausenführung. „Bis dahin war unsere Führung verdient, zumal Halvestorfs Christopher Liebal noch das eigene Lattenkreuz getroffen hat“, so Hoppe. Nach dem Seitenwechsel kamen die Piepenbusch-Kicker besser aus der Kabine, drängten auf den Ausgleich.

„Rote Karte für Weirich ein Witz“


Mit Erfolg: Julian Maass erzielte in der 69. Minute den erneuten Ausgleich. Jetzt ging es Schlag auf Schlag – Marius Pieper stellte das Ergebnis nur 120 Sekunden später auf 3:2, ehe der Schiedsrichter weitere zwei Minuten darauf auf den Punkt zeigte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Maass sicher und glich damit zum dritten Mal aus. Doch die Partie war noch lange nicht vorbei. „Nach dem 3:3 hätten wir noch die Führung machen können“, bedauerte Halvestorfs Sprecher Burkhard Büchler. Hoppe analysierte: „Wir waren in dieser Phase grottig. Wir haben unbedrängte Fehlpässe gespielt, das war von uns teilweise Kreisliga-Niveau.“ Dann die 91. Minute: Wieder entschied der Unparteiische auf Strafstoß – diesmal allerdings für Aerzen. Ringleff erzielte das 4:3. Davon sollte sich Halvestorf nicht mehr erholen. Kurz danach erhielten Paul Alles (Gelb-Rot) und Andrej Weirich (Rot) noch je einen Platzverweis. „Der Platzverweis von Alles war schon unnötig. Doch die Rote Karte für Weirich ist ein Witz. Nach einem ganz normalen Pressschlag flog er vom Platz. Das ist natürlich besonders bitter, weil er ja erst kürzlich rotgesperrt war“, schimpfte Hoppe und resümierte: „Insgesamt war es ein sehr glücklicher Sieg für uns. Ein Remis wäre gerecht gewesen.“ Büchler sah es ähnlich: „Der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag, beide Platzverweise waren vermeidbar. Man muss aber auch betonen, dass beide Mannschaften hier heute wesentlich mehr Fehler gemacht haben als der Schiedsrichter. Ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis gewesen.“
MTSV Aerzen: Grincenko, Sebastian Specht, Hoppe, di Sapia, Specht, Pieper, Spatz, Jankowski, Göldner, Ringleff, Nehrig.
SSG Halvestorf: Moniac, Alles, Peters, Schmidt, Möller, Julian Maass, Fabrizius, Brixius, Hau, Liebal, Milnikel.
Tore: 1:0 Denis Jankowski (10.), 1:1 Kai Brixius (17.), 2:1 Maximilian Ringleff (35.), 2:2 Julian Maass (69.), 3:2 Marius Pieper (71.), 3:3 Maass (73./Strafstoß), 4:3 Maximilian Ringleff (90.).
Besonderes: Gelb-Rot für Halvestorfs Paul Alles (90.+4) sowie Rot für Aerzens Andrej Weirich (90.+6).

SV Lachem – FC Ambergau-Volkersheim 6:1 (1:1).

Der SV Lachem bleibt dem Spitzenreiter HSC BW Tündern weiterhin auf den Fersen. Im Heimspiel gegen den FC Ambergau-Volkersheim setzte sich die Önelcin-Elf am Ende deutlich durch. „Wir haben heute den Start allerdings komplett verschlafen und standen gar nicht richtig auf dem Platz“, bemängelte Lachems Sprecher Jürgen Ahrens. Mitte des ersten Durchgangs mussten die Gastgeber einen Rückschlag verkraften. So war es Kevin Köhler, der den FC Ambergau-Volkersheim in Front schoss. Doch die Antwort des SVL ließ nicht lange auf sich warten. Nur fünf Minuten später erzielte Soner Aslan den Ausgleich. „Wir sind erst nach dem 1:1 richtig ins Spiel gekommen. Die Halbzeitbesprechung unseres Trainers war auch etwas lauter. Die Ansagen haben allerdings gefruchtet“, gab Ahrens zu Protokoll. Bis zur 54. Minute schossen Aslan (2) und Egcon Musliji einen beruhigen 4:1-Vorsprung heraus. Und in der verbleibenden Spielzeit machten Dominik Glaubitz und Yalcin Ulus, der einen Strafstoß verwandelte, das halbe Dutzend voll. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir sind absolut zufrieden“, so Ahrens, der Denis Anklam und Aslan ein Sonderlob aussprach.
SV Lachem: Wesner, Mustafa, Öner (46. Arslan), Anklam, Karayilan, Aslan, Musliji ((68. Popoci), Glaubitz, Ulus, Alco, Berjawi.
Tore: 0:1 Kevin Köhler (25.), 1:1 Soner Aslan (30.), 2:1 Aslan (50.), 3:1 Egcon Musliji (52.), 4:1 Aslan (54.), 5:1 Dominik Glaubitz (66.), 6:1 Yalcin Ulus (73./Strafstoß).
 

SpVgg. Hüdd.-Machtsum – Germania Hagen 4:1 (1:0).

„Das waren 86 Kilometer Anreise für die Katz. Gegenüber dem letzten Spiel gegen Halvestorf waren das von der kämpferischen Leistung drei Schritte zurück“, war Hagens Interimstrainer Eldar Zahirovic nach der Auswärtsniederlage bedient. Dabei fanden die Germanen gut in die Begegnung. Doch Kiala Mbauzulu (1.), Christiano Dos Santos (4.), und Abbas Issa (7.) verpassten die frühe Führung. „Wir hätten nach zehn Minuten schon 3:0 führen müssen. Nach der starken Anfangsphase haben wir leider komplett den Faden verloren“, kritisierte Zahirovic. 26 Minuten waren gespielt, da brachte Tim Ostrowski die Gastgeber in Führung. Nach dem Seitenwechsel blieb es lange Zeit bei dem knappen 1:0 für Hüddessum-Machtsum. Eine Viertelstunde vor Schluss sorgte die Spielvereinigung durch einen Doppelschlag von Daniel Winter und Christian Vollmer für die Entscheidung. 240 Sekunden später gelang Markus Trompa durch einen verwandelten Strafstoß der Ehrentreffer, ehe Vollmer (85.) den alten Abstand wieder herstellte. „Hüddessum hat durch die kämpferische Leistung absolut verdient gewonnen. Bei uns hat die Einstellung heute nicht gestimmt“, bedauerte Zahirovic. Nur Marco Heetel und Marco Unverzagt zeigten eine ordentliche Partie.
Germania Hagen: Diel, Heetel, Unverzagt, Ritterbusch, Y. Issa (77. Bremer), Marter, Trompa, A. Issa, Dos Santos, Mbauzulu, Aranmis.
Tore: 1:0 Tim Ostrowski (26.), 2:0 Daniel Winter (76.), 3:0 Christian Vollmer (77.), 3:1 Markus Trompa (81./Strafstoß), 4:1 Vollmer (85.).

FC Stadtoldendorf – HSC BW Tündern 0:9 (0:7).

Die „Schwalben“ setzen ihre Siegesserie weiter fort. Im Duell Letzter gegen Erster fertigte die Motzner-Elf das Schlusslicht mit 9:0 ab. Bereits in der zweiten Minute schlug Torjäger Robin Tegtmeyer zu und brachte sein Team somit früh auf die Siegerstraße. Neun Minuten später war Tegtmeyer wieder zur Stelle und erhöhte auf 2:0. „Stadtoldendorf war in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Platz. Sie haben uns viele Freiräume gelassen und die haben wir gut genutzt“, berichtete Tünderns Sprecher Karsten Leonhart. Noch vor der Pause erhöhten Tegtmeyer (2), Ugur Aydin, Lukas Kramer und Dominik Hermann zur deutlichen 7:0 –Pausenführung. „Stadtoldendorfs Trainer hat seine Mannschaft in der Pause laut kritisiert. Das haben sogar wir in unserer Kabine gehört“, staunte Leonhart. Nach dem Seitenwechsel nahmen die Gäste dann ein wenig das Tempo raus und brachten den Sieg über die Zeit. Ugur Aydin erhöhte in der 57. Minute auf 8:0, bevor André Venten kurz vor Schluss den Endstand herstellte. „Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden. Die frühen Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt. Vor dem Tor haben wir in der ersten Halbzeit konsequent alles genutzt. In der zweiten Halbzeit war das dann nicht mehr der Fall. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte es durchaus zweistellig ausgehen können“, erklärte „Leo“ und sprach dem vierfachen Torschützen Robin Tegtmeyer ein Sonderlob aus.
HSC BW Tündern: Kowalski, Kießig, Hackl, Herrmann (49. Sevinc), Neckritz (60. Venten), Kramer, Fischer, Tegtmeyer, Gurgel, Tim Niclas Schumachers.
Tore: 0:1 Robin Tegtmeyer (2.), 0:2 Tegtmeyer (9.), 0:3 Ugur Aydin (13.), 0:4 Tegtmeyer (23.), 0:5 Lukas Kramer (24.), 0:6 Dominik Herrmann (39.), 0:7 Tegtmeyer (40.), 0:8 Aydin (57.), 0:9 André Venten (88.).
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