Relegation zum Aufstieg in 1. Kreisklasse

Entscheidung gefallen: Reher Meister! TSV muss in Relegation

Samstag um 16 Uhr ist in Eimbeckhausen gegen Brünnighausen Anpfiff / Meissner: „Wir wollen aufsteigen”

Von Jannik Schröder

TSV Brünnighausen – TSV Großenwieden (Samstag, 16 Uhr).

Wochenlang hingen die „Schicksale” dreier Topvereine der zweiten Kreisklasse am seidenen Faden: Denn die Ausschreitungen im Duell des TSV Großenwieden gegen den TSC Fischbeck haben nicht nur für massig Futter in der Gerüchteküche gesorgt. Überdies herrschte auch Unsicherheit über die Entscheidung des Sportgerichts, wie der Abbruch handzuhaben ist: Wird das Spiel wiederholt? Oder bekommt keiner mehr die Punkte? Indirekt war dabei stets Germania Reher involviert, die sich ein heißes Titelrennen mit Großenwieden geliefert haben und ebenfalls mit der Unsicherheit zu kämpfen hatten, inwiefern sich der Spielabbruch auf ihre Aufstiegschancen auswirken könnte. Denn hätte Großenwieden im möglichen Wiederholungsspiel gegen Fischbeck triumphiert, wären die Germanen selbst in die Relegation „abgerutscht”. Gestern abend hat sich der Nebel aber endlich gelöst: Die Partie Großenwieden gegen Fischbeck wird nicht wiederholt! „Das Gericht hat entschieden, dass die Spielwertung gegen beide Teams mit 0:5 ausfällt”, berichtet Staffelleiter Hendrik Wustrack. Während in Reher also die Korkenknalle am Wochenende durch das Dorf hallen dürften, wurde dem TSV damit die Chance genommen, noch direkt aufzusteigen. Dabei könnte die Devise für die Spiess-Elf nun lauten: Glück im Unglück gehabt – denn mit der Relegation gegen Brünnighausen bietet sich den Großenwiedenern weiterhin eine Gelegenheit, nächste Saison eine Liga höher anzutreten. „Dennoch könnte es im Nachgang sein, dass das Spiel gar keinen sportlichen Wert hat. Denn auch der Verlierer kann, aufgrund von Meldeproblemen für die nächste Saison, auf den Aufstieg hoffen”, verdeutlicht Wustrack.

Meissner: „Vorne zählt es, wir wollen uns treu bleiben”

Trotzdem will der Vizemeister der Staffel eins aber mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln siegen. „Wir wollen aufsteigen”, lautet die unmissverständliche Zielsetzung von Brünnighausen-Coach Andreas Meisner und ergänzt: „Es wird aber ein 50:50-Spiel.” Personell stehen dabei noch einige Einsätze, aufgrund der einsetztenden Urlaubszeit, in den Sternen. „Trotzdem werden wir elf gesunde Spieler auf den Platz stellen”, verspricht Meissner. Dabei wollen die Ostkreisler vor allem auf ihre starke Offensive setzen, die mit 98 Treffern fast dreistellig eingenetzt hat – obwohl das gängige Sprichwort lautet: „Die Offensive gewinnt Spiele – die Defensive Meisterschaften.” Oder vielleicht auch gerade deswegen, denn die Relegation umfasst nunmal lediglich ein Spiel. „Dass wir eine starke Abwehr haben, zeigt sich an unseren wenigen Gegentoren. Da unser Ziel jedoch immer der Sieg ist, ist der Angriff von essenzieller Bedeutung. Am Samstag zählt es daher vor allem vorne, wir wollen uns treu bleiben”, erklärt Meissner schließlich.

Spiess: „Wollen, dass wieder Ruhe einkehrt”

Im Gegensatz zu Brünnighausen hatte Großenwieden aufgrund der langen Unklarheit um die nahe Zukunft wenig Zeit, sich auf das wegweisende Duell vorzubereiten. „Die kurzfristige Ansetzung ist für uns natürlich etwas unglücklich gelaufen. Insgesamt ist es schade für meine Jungs , die immer mit sportlichen Mitteln Meister werden wollten. Einzelne Zuschauer haben die Spieler da um den Lohn gebracht”, bedauert TSV-Coach Matthias Spiess, für dessen Elf es nun noch einmal zählt, alle Kräfte zu mobilisieren: „Wir müssen uns noch einmal motivieren und alles geben. Dass der Gegner über eine sehr starke Offensive verfügt, wissen wir. Daher gilt es für uns vor allem, die Kreise der Angreifer einzudämmen und uns selbst im Gegenzug Chancen zu erarbeiten.” Personell wird Spiess für den letzten Kraftakt aus dem Vollen schöpfen können. „Wir hoffen auf massig Unterstützung und wollen nach dem Wochenende vor allem eins: Dass nach den turbulenten Wochen wieder Ruhe einkehrt”, wünscht sich Großenwiedens Coach schlussendlich.