24.07.2020 08:17

Das Weserbergland-Wunder


Drittliga-Aufstieg – Preußen gelingt das „Weserbergland-Wunder“!

Matthias Hanses schießt 3.300 Zuschauer in Ekstase / Der 5. Spieltag der Aufstiegsrunde
Preußen Hameln 07 - Saison 1992 1993 - Weserbergland Wunder Aufstiegsrunde 5
Preußen Hameln 1992/93. Hintere Reihe v.l.:  Ralf Scheler, Thorsten Lorenz, Matthias Hanses, Christoph Hanses, Ludwig Castaldo, Kai Oswald, Anthony Brown, Stefan Eidinger. Mittlere Reihe v.l.: Betreuer Charly Schaper, Manager Arno Karnau, Betreuer Klaus Pusch, Jens Bönning, Dirk Schumachers, Thomas Stöck, Ansgar Stelzer, Ralf Fehrmann, Enrico Borghese, Tobias Kießlich, Trainer Uwe Cording, Co-Trainer Klaus Kipke. Vordere Reihe v.l.: Betreuer Jens Schmidt, Bernd Dierßen, Matthias Jahn, Siegfried Motzner, Uwe Quindt, Markus Wysocki, Physiotherapeut Thomas Schmitter. Foto: Aus dem privaten Archiv von Thomas Stöck. Bearbeitet von AWesA.
Nach langen zwölf Jahren Abstinenz befindet sich Hameln im kollektiven Jubel: Preußen kehrt in die dritte Liga zurück! Gegen den Heider SV reicht den „Rattenfängern“ im heimischen Weserbergland-Stadion bereits ein 2:2-Remis, um für Klarheit bei der Aufstiegsfrage zu sorgen.

Und was ist das für ein Krimi, den die 3.300 (!) Schaulustigen erleben. Denn zunächst gehen den „Rattenfängern“ die Nerven durch. Bereits in der 7. Minute nutzt Bohl die Unsicherheiten in der Hamelner Hintermannschaft eiskalt aus, erzielt das 1:0 für den HSV. In der 32. Minute folgt der nächste Schock für die Hausherren: Wieder ist es Bohl, wieder trifft er – 2:0 für die Gäste. Insbesondere in der ersten Halbzeit wird das Fehlen von Libero Dirk Schumachers, der sich beim 3:2-Sieg gegen Bremerhaven am Kopf schwer verletzt, deutlich.

Wie bereits gegen Bremerhaven, als die Cording-Elf einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg umwandelt, schlagen die Preußen furios zurück. Zunächst treffen Heiner Klein, Ralf Scheler und Stefan Eidinger Aluminium, ehe Kai Oswald kurz vor dem Pausenpfiff aus kurzer Distanz den 1:2-Anschluss markiert. In Halbzeit zwei setzt Hameln seinen Sturmlauf fort, Heides Keeper Heesch hat alle Hände voll zu tun. In der 80. Minute ist es aber so weit. Eine weitere Flanke segelt in die Gefahrenzone, der eingewechselte Matthias Hanses zieht voll ab und die Kugel schlägt zum 2:2 im kurzen Eck ein. Dieses Remis ist schließlich auch der Endstand, nach Abpfiff brechen bei den Hamelner Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern alle Dämme.

Auf dem Platz feiern sie alle gemeinsam, vergießen Tränen der Freude, singen, tanzen, jubeln – eine Mannschaft und ihre Stadt sind überwältigt von dem, was Momente zuvor gelungen ist. „Dieser Aufstieg ist eine totale Sensation“, kann selbst Trainer Cording kaum glauben, was seine Mannschaft und er vollbracht haben. „Aber ich habe immer an die Jungs geglaubt. Das letzte Spiel, und wie der Aufstieg zustande kam, war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Diese Mannschaft hat sich nie aufgegeben, auch wenn sie fast aussichtslos zurücklag. Sie hat immer nach vorne gespielt. Auf diese Truppe muss man einfach stolz sein. Für mich als Trainer ist der Oberliga-Aufstieg das Größte in meiner bisherigen Laufbahn.“

Torschütze Matthias Hanses, der das alles entscheidende Tor zum 2:2 erzielt, meint nach dem Spiel: „Ich habe einfach draufgehalten.“ Zuvor umarmt er sich mit seinem Bruder Christoph Hanses, Ralf Fehrmann spricht von dem schönsten Geschenk zu seinem 30. Geburtstag, den er wenige Tage zuvor feiert und Co-Trainer Kipke kann sich sich kein schöneres Hochzeitsgeschenk vorstellen. Ein Verein und seine Stadt sind im Ausnahmezustand, es ist der größte Erfolg, der einer Fußball-Mannschaft aus Hameln Pyrmont bis heute gelungen ist – und das sind immerhin fast 30 Jahre...

Doch ein Spiel steht noch aus, der SC Concordia wartet auf den Meister. Die Entscheidung ist bereits gefallen, Preußen darf sich auf ein letztes Schaulaufen freuen, ehe es heißt: dritte Liga, Hameln ist dabei!

Preußen Hameln – Heider SV 2:2 (1:2).
Preußen Hameln
: Motzner, Fehrmann, Scheler, Borghese (35. M. Hanses), Lorenz, Dierßen, Bönning, C. Hanses, Oswald, Eidinger (75. Stelzer), Klein.
Heider SV: Heesch, Kählau, Schallhorn, Scherner, Sommer (67. Marxen), Heins, Wiese, Groß, Bohl, Sass (24. Groth), Schütt.
Schiedsrichter: Winter (Wildeshausen).
Zuschauer: 3.300.
Tore: 0:1 Bohl (7.), 0:2 Bohl (32.), 1:2 Kai Oswald (41.), 2:2 Matthias Hanses (80.).
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