18.01.2022 08:01

Interview


Sie bringt Euch die Kunst des Bogenschießens bei

„Der Bogensport ist sehr vielfältig, da ist für jeden etwas dabei"

Inken Khouder ist als ausgebildete Übungsleiterin beim SV Tündern tätig.
Das Bogenschießen beschäftigt die Menschheit bereits seit Jahrhunderten und war als zuverlässiges Werkzeug und ebenso zuverlässige Waffe über lange Zeit unersetzbar. Mittlerweile hat sich die Kunst Bogenschießens zu einem sportlichen Wettbewerb, einer anspruchsvollen Präzisionssportart entwickelt. In Hameln-Pyrmont bieten nur wenige Vereine Bogenschießen an – einer davon ist der SV Tündern. Im Interview spricht Trainerin Inken Khouder über ihre liebste Sportart. Sie verrät: Es sei nicht das fehlende Interesse, das eine größere Verbreitung ihrer großen Leidenschaft verhindere. Viel mehr sei es die geringe Zahl an ausgebildeten ehrenamtlichen ÜbungsleiterInnen...

Wie hast Du zu Deiner Sportart als Leidenschaft gefunden?
Inken Khouder: „Im Alter von 13 Jahren habe ich auf einer Klassenfahrt auf der Insel Juist das erste Mal das Bogenschießen ausprobieren dürfen. Sofort hatte ich viel Spaß daran. Nach Hause zurückgekehrt, musste ich jedoch feststellen, dass es zu der Zeit noch keine Vereine im Weserbergland gab, die diese Sportart anboten. 30 Jahre später habe ich durch eine Nachbarin erfahren, dass man beim SV Tündern das Bogenschießen lernen kann und habe mich dort angemeldet.“

Was ist Dein bisher größter sportliche Erfolg – und welchen Errungenschaften träumst Du heimlich?
„Beim SV Tündern betreue ich neben den Erwachsenen auch die Kinder und Jugendlichen. Da freue ich mich besonders, wenn hier und da die jungen Leute sich für die Landesmeisterschaften qualifizieren. Ich würde mich gerne als Trainerin weiterbilden, um ein besseres Angebot für Leistungsschützen anbieten zu können.“
Stört es Dich, dass Deine Sportart weniger Aufmerksamkeit erfährt als andere – und was könnte man dagegen tun?
„In unserem Verein haben wir die Erfahrung gemacht, dass wenn man Werbung für das Bogenschießen macht, man sofort auf positive Resonanz stößt. Viel schwieriger ist die Frage, wie man die neuen Interessenten betreut? Angesichts der Belastung durch Arbeit und Familie sind zu wenige erfahrene Bogenschützen bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren und dauerhaft Trainingsgruppen zu übernehmen. Dazu kommt, dass ein Trainer im Bogensport schon aus Sicherheitsgründen weniger Schützen betreuen kann als ein Trainer einer Ballsportart zum Beispiel. Für die Ausbildung zum Trainer muss man im Bogensport weit fahren und auch Urlaubstage opfern. Das ist vielen zu viel Aufwand. Hier wäre wünschenswert, wenn wenigstens einige Themen online absolviert werden könnten.“

Warum sollte jeder Sportinteressierte zumindest mal in Deine Sportart hineinschnuppern?
„Der Bogensport ist sehr vielfältig, da ist für jeden etwas dabei. Ob man sich für das technische oder das traditionelle Bogenschießen entscheidet, ob man es als Leistungssport oder einfach zur Entspannung ausübt, alles ist möglich. Obwohl es eine Einzelsportart ist, gibt es trotzdem die Möglichkeit, beim Ligaschießen in Mannschaften anzutreten. Das Schießen ist draußen wie auch in der Halle möglich. Der Sport fördert die Konzentrationsfähigkeit, die körperliche Koordination und den Stressabbau. Außerdem kann man diesen Sport sehr gut an die Corona Regeln anpassen, so dass er fast immer durchführbar ist."
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Team AWesA
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