10.02.2020 13:32

Landesliga Frauen


Nach Derbysieg gegen Pyrmont: TC Hameln plötzlich Meister!

3:0-Sieg zum Auftakt / Durch Patzer von Verfolger Düngen feierte der TC die unerwartete Meisterschaft
TC Hameln Frauen Jubelfoto
Die Frauen des TC Hameln feierten die vorzeitige Landesliga-Meisterschaft.
Was viele vor Beginn der Saison nicht für möglich gehalten haben, ist tatsächlich eingetreten: Nach einem holprigen Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten aus Giesen (15:9, 25:14, 27:25) folgte im anschließenden und mit Spannung erwarteten Derby gegen den MTV Bad Pyrmont nicht nur ein verdienter Sieg, sondern auch am späten Abend die Bestätigung der vorzeitigen Meisterschaft. Die VSG Düngen patzte beim Heimspiel gegen den MTV 48 Hildesheim und gab dort überraschend beim 3:2 einen Punkt ab.

Im ersten Spiel des Tages startete der TC zunächst souverän gegen einen zaghaft agierenden Gegner. Mit 25:9 und 25:14 gingen die beiden ersten Sätze an die TC-Damen, ohne dabei groß zu überzeugen. Im dritten Satz legte Giesen dann seinen Respekt ein wenig ab und spielte deutlich zielstrebiger. Im gleichen Atemzug schlichen sich immer mehr Fehler in das Spiel der Gastgeberinnen. Gerade im Hinblick auf das zweite Spiel wollten die Hamelnerinnen nicht in den vierten Satz gehen. Doch Giesen hatte etwas dagegen, kämpfte aufopferungsvoll und erspielte sich sogar mit 24:23 einen Satzball. Hameln bewies allerdings Nervenstärke: Auszeit TC, Ausgleich, erneuten Satzball Giesens abgewehrt und anschließend mit 27:25 Satz drei und damit auch die drei eingeplanten Punkte gesichert.

Mit nunmehr sieben Punkten Vorsprung ging das Team um Mannschaftsführerin Leonie Grothues entspannt in das Topspiel-Derby gegen die Kurstädterinnen. Bei den zahlreichen Fans beider Mannschaften sowie den neutralen Zuschauern war die Spannung deutlich zu spüren. Pyrmont startete zielstrebig und signalisierte, dass man den Heimspielerfolg wiederholen und gleichzeitig auch Platz zwei absichern wollte. Beim TC lief hingegen nicht alles rund. Zahlreiche Aufgaben, Annahmen und vor allem Angriffsfehler ließen das Team schnell in Rückstand (8:14 und 15:22) geraten. Erst zum Satzende fanden die Gastgeberinnen so langsam den Rhytmus und bekamen Konstanz in ihr Spiel – etwas zu spät. Verdient ging Satz eins mit 25:19 an den Gast aus Bad Pyrmont.

„Uns war aber bewusst, das wir im ersten Satz unter Wert geschlagen worden sind und sind deutlich selbstbewusster in den zweiten Satz gegangen", analysierte Hamelns Trainer Robert Nitschke den weiteren Spielverlauf: „Insbesondere unser Aufgabenspiel, Block und Abwehr haben besser funktioniert. Zudem konnten wir die Annahmeschwäche der Pyrmonterinnen gnadenlos ausnutzen. Ihre Stärken kamen damit nicht mehr zum tragen." Mit 25:17 und 25:15 gingen Satz zwei und drei an den Tabellenführer aus der Rattenfängerstadt. Durch den doppelten Satzgewinn wuchs der Abstand in der Tabelle somit schon auf acht Punkte an. „Aber diese trügerische Tabellenführung hat uns unbewusst zu Konzentrationsschwächen verleitet“, meinte Nitschke. Gleichzeitig versuchte Pyrmont seine Chancen auf einen Sieg zu wahren. „Und so kam es, wie es kommen musste. Pyrmont gelang fast alles und uns fast nichts mehr. Die Spielstände aus unserer Sicht sprechen Bände“, bedauerte Nitschke angesichts der Rückstände von 1:9, 7:16 und 7:19: „Eigentlich kann und darf man aus Sicht des Gegners solche Führungen nicht mehr verspielen." Genau das ist auch den Hamelnerinnen in Pyrmont beim Hinspiel passiert. Nitschke erinnert sich an das erste Aufeinandertreffen beider Teams: „Souverän agiert und dem Gegner bis zum 20:6 im zweiten Satz dominiert. Und am Ende mit 24:26 verloren. Warum sollten wir das nicht auch können?" Und Hameln konnte tatsächlich. Konzentriert, aggressiv und mit dem nötigem Glück im Gepäck drehte sich der Satz zugunsten des TC. Mit 25:23 ging Satz vier an Hameln und somit feierte das Nitschke-Team gemeinsam mit seinen Fans den Derbysieg.

Damit war auch klar, das der MTV Pyrmont am Saisonende nicht mehr am TC Hameln vorbeiziehen konnte. Die Hamelnerinnen wiederum verteidigten eindrucksvoll die Tabellenspitze und ein Punkt aus den folgenden beiden Begegnungen würde zum Meistertitel und dem damit verbundenem Verbandsliga-Aufstieg reichen.

Aber was machte fast zeitgleich die VSG Düngen bei ihrem Heimspiel? Dort hatten die Begegnungen bereits um 14 Uhr begonnen. Und normalerweise werden die Spielergebnisse unmittelbar nach dem Spielende online gestellt. Aber auch um 19.15 Uhr gab es noch keine Infos aus Salzhemmendorf. Um 19.20 wurde dann ein Ergebnis sichtbar. 3:1 für Düngen gegen Hemmingen und Sekunden später folgte das zweite überraschende Spielergebnis: Düngen gewann 3:2 gegen den MTV Hildesheim und holte damit nur zwei Punkte aus dieser Begegnung. Somit kann die VSG Düngen rechnerisch noch auf 36 Punkte gleichziehen, aber den TC nicht mehr nach Siegen einholen. Damit stand fest: TC Hameln ist die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Was folgte waren Jubel und eine spontane Meisterschaftsfeier, die bis in den frühen Sonntagvormittag gedauert haben soll. „Aber eine offizielle Meisterfeier zusammen mit den Fans wird es noch geben. Denn Samstag hatte noch keiner mit dem Titel gerechnet“, war Meistertrainer Nitschke in Partystimmung.
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