02.07.2019 09:20

Tischtennis


Drei Generationen – ein Hobby: Tischtennis-Familie Bartling

Die Bartlings vom HSC BW Tündern und TC Hameln kommen in der Addition auf 157 Jahre / Vater Jörg inspiriert die Familie
Familie Bartling Tischtennis Hameln Pyrmont AWesA
V.l.n.r. Jörg, Kristina, Nadine und Friedel Bartling. Foto: privat.
Von Martina Emmert

Drei Generationen ein Hobby

Die Bartlings vom HSC BW Tündern und TC Hameln kommen in der Addition auf 157 Jahre und geben dabei ein wunderschönes Beispiel dafür ab, dass drei Generationen von einem gemeinsamen Hobby begeistert sein können. Tischtennis ist Dreh- und Angelpunkt von Friedel (79), Jörg (47) und seinen Töchtern Kristina (16) sowie Nadine (15).

Vater Jörg inspiriert die Familie

Nicht selten übernehmen Kinder die Sportart ihrer Eltern. Diese Aussage trifft bei den Bartlings nur zum Teil zu, denn den Stein ins Rollen brachte Jörg. „Ich kam durch Ludwig Franz und Willi Merten zum Tischtennis, und mittlerweile spiele ich seit 31 Jahren in Mannschaften beim HSC. Ich begann in der 3. Kreisklasse der Männer und kämpfte mich hoch in die 1. Bezirksklasse. In jeder Spielklasse feierte ich irgendwann die Meisterschaft“, erklärt Jörg Bartling. Davon ließ sich Friedel Bartling anstecken, der erst mit 50 Jahren anfing in einem HSC-Team aktiv zu sein. „Mein Vater war früher Landwirt und hatte berufsbedingt im Winter mehr Zeit. Tischtennis war ein guter Ausgleich, und er brachte sich selbst alles bei“, sagt Jörg Bartling. Kristina und Nadine sind mit viel Talent gesegnet, die Äpfel fallen nicht weit vom Stamm. Gemeinsam spielten die Schwestern in der Bezirksliga der Mädchen, gewannen mehrmals Ranglisten und Kreismeisterschaften in den jeweiligen Altersklassen. Seit 2018 gehört Kristina zum Kader der dritten HSC-Frauen-Mannschaft in der Kreisliga. Dort geben Jung und Alt eine gute Harmonie ab und profitieren voneinander. „Kristina durfte auch schon in der Frauen-Bezirks- und Landesliga aushelfen“, so Vater Jörg Bartling. Die beiden Mädchen trainierten auch beim TC Hameln, dem aktuellen Verein von Nadine. „Nadine spielt dort in der Jungen-Kreisliga. Allerdings ausschließlich mit Mädchen in einem Team. Zudem in der Frauen-Bezirksklasse“, erklärt Jörg Bartling. Und als Tabellendritter bei den Jugendlichen, punktgleich mit dem Zweitplatzierten TSV Hachmühlen II, brachte Nadine so manchen Jungen ins Schwitzen und überzeugte im vorderen Paarkreuz mit einer 19:9-Bilanz.

Freude bei gemeinsamem Auftritt im Doppel

In der gerade erst abgeschlossenen Saison 2018/19 wurde zwei Familien-Mitgliedern ein besonderes Erlebnis zuteil. „Mein Vater Friedel und seine Enkelin Kristina traten im Punktspiel der 2. Kreisklasse der Männer gegen den TSV Klein Berkel im Doppel gemeinsam an. Nach einem langen Kampf mussten sich die Zwei nur knapp im fünften Satz geschlagen geben“, hob Jörg Bartling hervor.

Anekdote regt zum Schmunzeln an

Und selbstverständlich gab auch schon so manche Anekdote Anlass zum Schmunzeln. „Mein Vater hatte gerade seine Punktspielkarriere gestartet, da musste er spontan in unserer ersten Männer-Mannschaft in Elze Ersatz spielen. Die damalige Nummer eins des HSC forderte ihn mit den Worten - ich laufe nackig durch Elze, wenn du dein Spiel gewinnst - heraus. Friedel setzte seine gefürchtete Vorhand ein und stand kurz vor einem Sieg. Leider oder vielleicht glücklicherweise war das gesamte Spiel kurz vorher beendet“, erinnert sich Jörg Bartling.

Kristina trumpft auch bei den Männern auf

Bei der SG Haverbeck II staunte man am 08. Februar in diesem Jahr nicht schlecht, wer zum Rückspiel in der 2. Männer-Kreisklasse gegen den HSC BW Tündern III die Halle betrat. „Die Dritte hatte eine Krankheitswelle erwischt. Es waren nur noch zwei Teammitglieder fit“, so Jörg Bartling.  Aus der Not wurde zwar nicht unbedingt eine Tugend, denn die Partie ging 3:9 verloren, aber kurzerhand sprangen vier Frauen ein. Mit dabei auch Kristina Bartling, die ihr Einzel gegen Holger Steinhoff mit 3:1 gewann.

Tischtennis besitzt hohe Priorität

In all den Jahren war dem Quartett kein Einsatz und Mühe für ihren Sport zu viel. 1996 wurde das gemeinsame Wohnhaus umgebaut. „Ich saß abends bei Arbeiten auf dem Dach, als mich unser Mannschaftsführer Willi Merten anrief und mich fragte, ob ich in 45 Minuten in Hessisch Oldendorf antreten könne, da kurzfristig jemand ausgefallen sei. Ich ließ alles stehen und liegen und war pünktlich vor Ort“, berichtet die Nummer zwei der 1. Bezirksklassen-Truppe. Eine besondere Herausforderung ist die Planung mit Training und Punktspielen. Da müssen sowohl Oma Gertrud als auch Mutter Betina, in Sachen Fahrdienst der Mädchen, mit einbezogen werden. „In einer extremen Woche haben wir zusätzlich zum Training schon mal von Donnerstag bis Montag täglich ein Punktspiel. Also irgendwie ist immer irgendwer unterwegs“, so Jörg Bartling. Und trotz der Hektik sind alle mit viel Leidenschaft dabei, denn Tischtennis fördert nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und kann bis ins hohe Alter gespielt werden. „Es gibt auch keine Fouls von Gegnern wie beim Fuß- oder Handball. Die Duelle entscheiden sich eins gegen eins“, nennt Jörg Bartling Gründe, warum die Familie der schnellsten Rückschlagsportart der Welt ihr Engagement widmet.
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