12.05.2023 09:48

Karate - Meldung


Traum geht in Erfüllung: Schabasov bei European Master Games

Lange war von dem Kata-Spezialisten Bulat Schabasov nichts zu hören - jetzt ist wieder da
Bulat Schabasov Karate Portrait
Bulat Schabasov. Foto: Jabrail Photography.
Lange war von dem Kata-Spezialisten Bulat Schabasov nichts zu hören. Und das hatte triftige Gründe. „Privat gab es Entwicklungen, die es für mich schwierig gemacht haben, mich auf Wettkämpfe zu konzentrieren“, sagt Schabasov rückblickend. Doch hat der Karateka die Probleme gelöst – und ist nun voller Tatendrang, seiner großen Leidenschaft wieder nachzugehen. Seit vielen Jahren träumt Schabasov davon, an den European Master Games teilzunehmen. Doch war er im Jar 2019, als die EMG im italienischen Turnin stattfanden, noch zu jung. Die Masterklasse erfordert beim Karate ein Mindestalter von 35 Jahren. Dieses hat Schabasov mittlerweile erreicht.

Vom 26. Juni bis 9. Juli finden die European Master Games in diesem Jahr in Tampere, Finnland statt. Karate ist eine der Disziplinen, die zu den Spielen gehören. Schabasov nimmt in seiner Paradedisziplin Kata teil, will sich aber auch im Kumite im wahrsten Sinne des Worte durchboxen. Währen Kata der Kampf gegen einen imaginären Gegner ist, sozusagen eine Choreografie, wird beim Kumite tatsächlich gegeneinander gekämpft. „Anfang Januar habe ich mit dem Kraftausdauertraining begonnen. Seit Ende Februar bereite ich mich mit dem Landeskader Brandenburg sportspezifisch auf die Spiele vor. Ein besonderer Dank geht dabei an Trainer Christian Karohs, den Landestrainer in Brandenburg. Er ist zwar erst Ende 20, aber trotz seines jungen Alters ein super Trainer, der sich unglaublich für seine Athleten engagiert“, sagt Schabasov, der sich trotz intensiver Trainingseinheiten strikt an den Ramadan-Kalender hielt: „Trotz Training habe ich tagsüber auf Essen und Getränke verzichtet. Das war ziemlich hart und ich habe Gewicht verloren. Dafür wurde ich darauf angesprochen, dass sich meine Form verbessert habe (lacht).“
Los geht die Wettkampfsaison für den Soldaten aber bereits Anfang Juni mit den Berlin Open am 3. und 4. Juni. Das Ziel ist wie immer: Edelmetall. Am 29. Juni fliegt Schabasov nach Finnland. Einen Tag später folgt die Registrierung, am 1. und 2. Juli finden die Karate-Wettkämpfe im Rahmen der EMG statt. Am 3. Juli geht's wieder zurück nach Deutschland. Um sich noch andere Sportarten anzuschauen, bleibt keine Zeit. Denn am 12. Juli will Schabasov an den WUKF World Karate Championships im schottischen Dundee teilnehmen. Am 30. September folgt der Halt in Dillingen bei den Deutschen Meisterschaften des DKV. „Bisher habe ich dort zweimal Bronze geholt. Hoffentlich schaffe diesmal die Goldmedaille“, stellt Schabasov die größtmöglichen Ansprüche an sich selbst. Den Abschluss machen schließlich die Polish Open gegen Ende des Jahres.

All das geschieht in Eigenleistung, selbst bei einem Medaillienregen sind die Wettkämpfe ein finanzielles Minusgeschäft – alles für die Leidenschaft. Schabasov: „Die Reisekosten und Spesen muss man selbst tragen, da gibt es keine Hilfe vom Verband. Deshalb bin ich aktuell auf der Suche nach Sponsoren.“ Auf Instagram zählt der Karateka übrigens rund 17.000 Abonnenten.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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