Am vergangenen Wochenende fanden in Stuttgart die Deutschen Meisterschaften im Judo statt. In der Klasse bis 66kg siegte Nicolas Kunze vom MTSV Aerzen. Damit hat sich Kunze einen großen Traum erfüllt und einen wichtigen Meilenstein in seiner Sportkarriere erreicht. Zudem hat er seine Position im A-Kader der Männer-Bundesathleten gefestigt.
Nach zwei souveränen Auftritten in der Hauptrunde gegen Felix Bächle aus Heidelberg und Robin Angerer von der TSG Backnang war es im Viertelfinale gegen Johann Vogt aus Potsdam nach einer Minute Kampfzeit fast schon zu Ende, denn der Aerzener geriet durch eine Unachtsamkeit in Rückstand. Kunze hat dann deutlich mehr riskiert, sodass sein Gegner nur noch verteidigen konnte, was zu mehreren Bestrafungen führte und Kunze den Einzug ins Halbfinale ermöglichte.
Hier hatte er es mit dem Titelverteidiger David Ickes vom Budokan Lübeck zu tun. Der erwartet spannende Kampf war dann mit über 20 Minuten Kampfzeit ein Ausdauerduell, bei dem sich die Kontrahenten mit ähnlichem Kampfstiel und Techniken nichts schenkten. Am Ende führte auch hier eine Bestrafung seines Gegners zum Sieg. „Das war ein wirklich außergewöhnlicher Kampf, der fünfmal länger dauerte als die normale Kampfzeit“, staunte selbst Aerzens Judo-Spartenleiter Ralf Guhl. Bei Gleichstand wird im Judo ohne Zeitbegrenzung bis zur Entscheidung gekämpft. Guhl: „Hier zeigte sich, dass beide Kämpfer körperlich absolut fit sind und diese Kraftanstrengung meistern. Die Entscheidung war dann eher eine Kopfsache mit dem stärkeren Willen bei Nicolas.“
Im Finale gegen Lino Andrea Dello Russo vom SSF Bonn gab es erneut die Entscheidung in der Verlängerung. Hier zeigte Kunze eine schöne Wurftechnik, die mit einem vollem Punkt „Ippon“ und der Deutschen Meisterschaft belohnt wurde.

Den Gegner fest im Griff: Sebastian Kunze. Foto aus dem Jahr 2022: Sportfotos24.
Es war für Nicolas Kunze bereits der zweite große Erfolg im Oktober 2024. Zuvor erreichte Nicolas mit seinem Bruder Sebastian Kunze, ebenfalls ein Judo-Ass der ersten Güte, in der Judo-Bundesliga als Teil des Remscheider TV den Deutschen Meistertitel.
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