17.12.2019 08:15
Speedrutschen
Zum vierten Mal: Schwarz verteidigt Titel beim Deutschland-Cup!
Teamwertung geht ebenfalls zum vierten Mal in Serie an Rutschfreunde / Scherle wird Zweiter bei den Herren
Die Rutschfreunde Hameln haben erneut die Teamwertung beim Deutschland-Cup gewonnen (Foto: Privat).
Über das gesamte Jahr konnte man sich in gut 30 Qualifikationsmeisterschaften, die quer durch die gesamte Bundesrepublik stattfanden, ein Ticket für das große Finale am 23. November im Vitamar in Bad Lauterberg sichern. Die knapp 60 hochmotivierten Teilnehmer legten dafür bei der Anreise teilweise bis zu 600 Kilometer zurück und brachten zusätzlich lautstarke Unterstützung aus der Heimat mit. In drei Wettkampfklassen ging es an den Start: Herren WK 1, Herren WK 2 und Damen. Bereits seit zwei Jahren werden die Herren in zwei Wertungen aufgeteilt. Der Deutsche Rennrutsch Verband möchte so Neufinalisten eine bessere Chance auf vordere Plätze gewährleisten. „Die alten Hasen, wie man so schön sagt, rutschen in der Lauterberger Arena teilweise unter neun Sekunden. Das ist für Teilnehmer ohne große Erfahrung im Rennrutschen kaum zu schaffen. Deswegen haben wir uns für diese Anpassung entschieden. Bei den Damen ist das Teilnehmerfeld meistens kleiner, aber auch hier wird es durch das wachsende Interesse in den kommenden Jahren sicherlich Veränderungen geben“, äußerte sich der zweite Vorsitzende vom Verband, Markus Hönings, zu der Thematik.
Bei den Herren WK 1 versammelte sich die gesamte Rutsch-Elite Deutschlands. Spannende Duelle waren vorprogrammiert, denn nicht nur die drei Gewinner aus den Vorjahren (Klaus Mertel, Sebastian Rüdiger und Andreas Köhnke vom Team Rutsch Freunde) waren anwesend, sondern auch viele weitere potenzielle Titelaspiranten wie Jens Niedermeyer, der dieses Jahr auf einigen Rutschen neue Bahnrekorde verzeichneten. Zunächst mussten drei Vorläufe mit einer Streichzeit absolviert werden. Die ersten Ausrufezeichen setzten Sebastian Rüdiger und Artur Scherle vom Team Rutsch Freunde mit Einzelläufen von 8.70 und 8.71 Sekunden. Nach weiteren starken Durchgängen sicherten sich die beiden Athleten die Führung nach dem Vorlauf. Doch der Wettkampf war noch lange nicht entschieden, denn für die schnellsten 15 Teilnehmer ging es in die Finalrunde. In zwei weiteren Läufen mussten die bisher erzielten Positionen verteidigt werden. Mit Hochspannung erwarteten die Zuschauer einen hauchdünnen Kampf um die Top drei Platzierungen. Nicht nur physisch wird einem in solch einer Situation alles abverlangt, sondern auch mental. Hält das Nervenkostüm dem Druck stand? Sebastian Rüdiger beantworete diese Frage am besten und verteidigte seine „Pole Position“. Auf Platz zwei folgte Artur Scherle (Rückstand 17 Hundertstel) und Bronze ging an Patrick Hanke (28 Hundertstel Rückstand). Von den Rutsch Freunden holten sich Andreas Köhnke, Markus Hönings und Cedric Köhnke die Plätze fünf, acht und neun in dieser Wertungsklasse.
Das Niveau bei den Herren WK 2 ist dieses Jahr deutlich gestiegen. Einige Zeiten bewegten sich bereits sehr nah an den magischen neun Sekunden. Durchbrechen konnte sie zwar noch keiner, aber auch die Leistungsdichte hat enorm zugenommen. Mit der Topzeit im zweiten Lauf von 9.16 Sekunden sicherte sich Frank Steinsohn die „Pole Position“ für das Finale. Dicht gefolgt von Ireneusz Walas, der als erster internationaler Teilnehmer extra aus Polen (Breslau) angereist war. Auch Doppelsieger Oli Wahl aus den Vorentscheiden in Ludwigsburg und Nürnberg wollte sich als Drittplatzierter in den letzten beiden Finalläufen noch die Krone aufsetzen. Am Ende blieb es jedoch bei der Rangfolge und Frank Steinsohn feierten seinen ersten großen Titel. Waldemar Spenst vom Team Rutsch Freunde Hameln kam unter die Top 20 in dieser Wertungsklasse.
Mit knapp 20 Teilnehmerinnen verzeichneten die Damen einen neuen Rekord. So viele gingen bisher bei keinem Deutschland-Cup Finale an den Start. Als große Titelfavoritin wurde wie auch schon in den Jahren zuvor Seriensiegerin und mehrfache Deutsche Meisterin Kristin Schwarz vom Team Rutsch Freunde gehandelt. Bereits im Vorlauf errutschte sie sich einen Vorsprung von 0.4 Sekunden und stellte damit die Weichen für eine problemlose Titelverteidigung. Der alte Bahnrekord von Schwarz aus 2019 mit 9.30 Sekunden wurde jedoch nicht unterboten. Auf Platz zwei folgte Kathrin Obermann, die bereits bei den Deutschen Meisterschaften enormen Druck auf Kristin Schwarz ausübte. Über Bronze durfte sich „Young-Star“ Bettina Habenicht vom Team Rutsch Freunde freuen. Eine fantastische Leistung für eine Juniorin, die der Rutschenwelt in Zukunft mit ihrem großen Entwicklungspotenzial sicherlich noch viel Freude bereiten wird.
Wie auch schon im Vorjahr gab es wieder eine Teamwertung. Die Teams bestanden aus zwei Herren und einer Frau. Gewertet wurden die schnellsten zwei Vorläufe aller drei Mitglieder. Über den Sieg durften sich die Rutsch Freunde freuen. Damit verwiesen sie die Speedrutscher, den amtieren deutschen Mannschaftsmeister, auf Platz 2. Bronze ging an die Speedrutscher-Familie.
„Nach der hauchdünnen Niederlage in der Mannschaftswertung bei der Deutschen Meisterschaft im Wettrutschen in Scharbeutz, konnten wir mal wieder zeigen, dass wir eins der stärksten Teams in Deutschland sind“, erklärte Team-Coach Markus Hönings. „Ich bin sehr stolz auf diesen Erfolg und gespannt auf die neue Saison. Diese wird standesgemäß mit dem Weserbergland-Cup in Bad Pyrmont (Pyrmonter Welle) eröffnet. Termin ist der 25. Januar 2020. Bis dahin trainiert fleißig und rockt die Röhre!“
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