14.10.2024 14:41
Leichtathletik
Benze absolviert Trainer A-Lizenz
Höchster Trainertitel in der Leichtathletik-Szene
Nils Benze (links mittig, weißer Pullover) gehört ab sofort zur Trainer-Elite. Foto: privat.
Im mehrstufigen Trainer-Lizenzsystem des Deutschen Olympischen Sportbundes bildet die A-Trainerlizenz die höchste Ausbildungsstufe ab. Im Deutschen Leichtathletikverband sind etwa 10.400 Trainer organisiert, davon bilden etwa 400 A-Lizenzinhaber die Elite unter Deutschlands besten Leichtathletiktrainern ab. Jüngst hat auch Nils Benze von der LG Weserbergland die A-Lizenzausbildung abgeschlossen.
Neben drei Ausbildungsblöcken mit jeweils fünf Tagen, die sowohl theoretisches Wissen als auch den Praxistransfer beinhalteten, waren auch Hospitationen bei Bundestrainern, Webseminare, schriftliche Prüfungen und die Erstellung einer Hausarbeit zu absolvieren. Ein breit gefächerter Themenkomplex von Trainingsplanung und -durchführung über Psychologie und Sportmedizin bis zu Neuroathletik und Ernährung standen auf der Lehrgangsagenda. Einzig die Abgabe seiner Hausarbeit zum Thema Dreisprung steht bei Benze noch aus. „Das war schon eine größere zusätzliche zeitliche Belastung. Ich arbeite schließlich Vollzeit, gebe fünf- bis sechsmal mal die Woche Training und übe noch mein politisches Mandat im Gemeinderat in Emmerthal aus“, so der Hagenohsener. Das Kennenlernen vieler gleichgesinnter, meist hauptamtlicher, Trainerkollegen und deren Erfahrungen war den Einsatz wert: „Das ist schon prima und hilfreich, wenn man weiß, wen man in Deutschland zu welchem Thema mal anrufen kann.“
Die A-Lizenz soll den Inhabern das notwendige Rüstzeug geben um Athleten im Rahmen des Anschluss- und Hochleistungstrainings erfolgreich auf Bundesebene begleiten zu können. Vielen ist Benze aus seiner aktiven Zeit als erfolgreicher Sprinter bekannt. Vor über acht Jahren fragte sein Sohn Tarik an, ob er nicht auch mit seinen Kumpels Staffel rennen könnte, seitdem ist Benze senior auch Trainer. „Ich hatte vorher nie geplant, mal selbst ins Trainergeschäft einzusteigen.“ Bereut hat er den teilweisen Wechsel als Übungsleiter nicht: „Trainer zu sein ist nicht immer trivial. Neben der ständigen Frage wie wirkungsvoll mein Training ist, bist du in kleineren Clubs das Mädchen für alles: Trainingszeiten organisieren, Material besorgen, Wettkampfmeldungen, Sponsorensuche und so weiter. In den großen Clubs kannst du dich komplett auf das Training konzentrieren.“
Viele Einflüsse von außen würden manchmal Geduld und Zeit kosten. Deshalb ist der 52-jährige ein wenig stolz darauf „der erste Trainer mit A-Lizenz aus unserem Landkreis“ zu sein. Für die Zukunft wünscht sich Nils Benze, dass seine Athleten gesund bleiben und es mal einer nach ganz vorne schafft. „Das hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Wir können nur versuchen, jeden Tag unsere beste Leistung zu mobilisieren.“ Als Leiter des Stützpunktes Hameln im niedersächsischen Leichtathletikverbandes wünscht sich Benze, dass noch mehr Talente den Weg ins Weserberglandstadion finden. „Natürlich suchen wir die schnellen Talente mit einem hohen Anteil an schnell arbeitenden Muskelfasern. Auf deren angeborene Zusammensetzung hat selbst der beste Trainer keinen Einfluss.“
Kommentare