08.04.2022 09:49

Leichtathletik


Lisa Gerß und der Traum von der WM

„Die Teilnahme an der Ironman 70.3-WM ist realistisch“

Lisa Gerß träumt von einer WM-Teilnahme beim 70.3-Ironman.
Von Maximilian Wittkop

Nach der Teilnahme an der Ironman 70.3-WM 2019 in Nizza als Altersklassenathletin will die Bad Pyrmonterin Lisa Gerß am 28. und 29. Oktober dieses Jahres zu der Ironman 70.3-WM im Elitefeld nach St. George (Utah, USA). „Das hängt komplett von der Qualifikation ab, aber ich hoffe und rechne eigentlich auch damit, dass das klappt. Es ist auf jeden Fall realistisch“, sagt Gerß.

Ein Ironman 70.3-Rennen besteht aus 1,9 km (1,2 Meilen) Schwimmen, 90 km Einzelzeitfahren (56 Meilen) und 21,1 km (13,1 Meilen) Laufen. Die Einzelstrecken entsprechen jeweils der Hälfte der Distanzen beim Ironman. Der Name 70.3-Rennen leitet sich dabei aus der Summe der Einzeldistanzen von 70,3 Meilen ab. 

Der Elitebereich charakterisiert sich durch den gemeinsamen Start aller Altersgruppen und dem Start vor den Altersklassenathleten. Des Weiteren erhalten die Teilnehmer ein üppiges Preisgeld. Bei dem ältesten und traditionsreichsten Ironman auf Hawaii über die Langdistanz gibt es für den ersten Platz 100.000 US-Dollar. Bei einem 70.3 Ironman erhält der Sieger oder die Siegerin 45.000 US-Dollar. Außerdem sind die Elite-Athleten im Anti-Dopingpool und müssen vor bzw. nach dem Wettbewerb Proben abgeben.
Seit gut einem Jahr ist Gerß mittlerweile Teil des Elitebereichs und bereut diesen Entschluss keineswegs: „Ich bin positiv überrascht von meinem Leistungsniveau im Vergleich zu den anderen Elite-Athleten und bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Im Elitefeld zu gewinnen, gelang mir in Herning beim Challenge-Rennen im letzten Jahr, jedoch waren da auch nicht die absoluten Spitzenathletinnen dabei. Ich weiß sehr genau, dass ich von der Weltspitze noch ein bisschen entfernt bin“, so die Triathletin.

Die Qualifikation geht kurz nach der letzten WM los und endet ungefähr zwei bis drei Monate vor der nächsten WM. Um schließlich dabei zu sein, muss Gerß bei einem der anstehenden Rennen auf dem Podium stehen. Ihr Glück versuchen wird sie auf Mallorca, beim Heimrennen in Kraichgau und bei der EM in Elsinore (Dänemark), bei der es sogar vier Qualifikationsplätze geben wird. Wenn eine Athletin sich schon in einem vorherigen Rennen qualifiziert hat, rollt ihr Slot nach unten. Gute Chancen sieht Gerß vor allem beim Rennen auf Mallorca. „Ich habe das Gefühl, dass Mallorca mir liegen könnte, weil parallel auch die Langdistanz-WM stattfindet und die absoluten Spitzenathleten wahrscheinlich da sind. Allerdings häufen sich die etablierten Namen mittlerweile auch beim Wettkampf auf Mallorca.“ Das Rennen auf der Insel findet am 7. Mai statt, das in Kraichgau am 29. Mai und die EM in Elsinore am 26 Juni.

Ihre Stärke liege, nach eigener Aussage, im Laufen. Sie betont dennoch: „Ich weiß, dass meine Leistung auch immer sehr stark vom Rennverlauf, dem Teilnehmerfeld und von meiner Taktik abhängt. Wenn ich ein ordentliches Schwimmen abliefere und beim Radfahren in eine Gruppe gelange, ist alles möglich.“

Außerdem wechselte Gerß erst im Oktober letzten Jahres den Trainer. Bis dato war ihr Freund auch ihr Trainer, mittlerweile wird sie von einer professionellen Trainerin betreut, die auch andere Profis trainiert und daher viel Erfahrung mitbringt. „Mit der neuen Trainerin kamen auch neuer Input und neue Inhalte, die das Training bereichern“, so Gerß. Passenderweise wird sie vor dem Rennen auf Mallorca eben dort ein Trainingslager absolvieren, bei dem sie sich schon einmal die Strecke anschauen kann und die Schwierigkeiten ausfindig machen kann. Fokussieren will sie sich dabei auf die Radstrecke. Sie behauptet: „Mallorca ist ja quasi eine Radsportinsel und ich denke, dass ich durch die vielen Sporttreibenden dort auch nochmal eine Portion Extramotivation bekommen kann.“
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