14.07.2020 11:07

AWesA Classics


Größter Erfolg der Vereinshistorie: Dragusha & Avci die Bezirkspokal-„Helden“

Rückblicke auf besondere Spiele im Weserbergland / Heute: Lachem schafft 2018 in Stelingen historisches
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Die Lachemer bejubeln 2018 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
Im Juni 2018 feiert der SV Lachem den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Auf der Anlage in Stelingen kommt es zum Bezirkspokal-Finale zwischen dem ortsansässigen TSV und dem SVL. Beide Teams spielen in der Saison 2017/18 in der Bezirksliga und sorgen im Pokalwettbewerb für ordentlich Furore. Vor über 500 Zuschauer greifen Musliji & Co. am 10. Juni 2018 nach dem Bezirkspokal. „Jetzt wollen wir auch den Pott holen. So eine Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder“, betont Lachems Sprecher Jürgen Ahrens direkt nach dem 5:1-Halbfinalsieg gegen den FC Lehrte. Die Gastgeber sichern sich durch einen 2:0-Erfolg gegen Landesligist Eilvese das Finalticket. Ein Favorit ist vor dem Endspiel nicht auszumachen. Den besseren Start in die Begegnung erwischt Stelingen. Zweimal verpassen die Hausherren die Führung nur um Haaresbreite. Erst in der Endphase des ersten Durchgangs erspielen sich die Lachemer durch Adem Avci und Flamur Dragusha die ersten nennenswerten Möglichkeiten. Wenig später geht es für beide Teams mit einem torlosen Remis in die Kabine. Nach Wiederanpfiff legen die Gäste los wie die Feuerwehr und erzielen durch Dragusha die umjubelte Führung. Wenig später muss die Önelcin-Elf einen Schock verkraften. Soner Aslan wird mit der „Ampelkarte“ vom Platz gestellt. In Überzahl beißt sich Stelingen immer wieder an der konzentriert arbeitenden SVL-Defensive fest. Auf der anderen Seite setzen die Lachemer über schnell vorgetragene Konter Ausrufezeichen. Zunächst verpassen Dragusha und Avci das vorentscheidende 2:0 denkbar knapp. Kurz vor Schluss ist es dann aber passiert. Avci setzt sich gegen seinen Gegenspieler durch und schiebt eiskalt zum 2:0 ein. Danach ist Freude pur angesagt – unter anderem verpasst Musliji verpasst seinem Trainer eine ausgiebige Bierdusche. „Beide Mannschaften haben verdient im Finale gestanden. Wir haben glücklich gewonnen. Mein Team hat das überragend gemacht, zumal wir 30 Minuten in Unterzahl gespielt haben“, erklärt Önelcin fix und fertig.

Unser Bericht vom 10.06.2018


TSV Stelingen – SV Lachem 0:2 (0:0).

Lachem ist Bezirkspokalsieger 2018! Mit 2:0 triumphierten Adem Avci & Co. bei Bezirksligist TSV Stelingen, der damit sein „Finale daheim“ verlor. „Beide Mannschaften haben verdient im Finale gestanden. Wir haben glücklich gewonnen. Mein Team hat das überragend gemacht, zumal wir 30 Minuten in Unterzahl gespielt haben“, war Lachems Trainer Tarik Önelcin nach dem Pokalsieg und einer ausgiebigen Bierdusche von Spielmacher Egcon Musliji fix und fertig. Kein Wunder: Gastgeber Stelingen bot über weite Strecken des Spiels die bessere Spielanlage – und erspielte sich daraus mit zunehmender Spieldauer immer häufiger gute Einschussmöglichkeiten. In der 12. Minute zischte ein Schuss der Hausherren knapp am Tor von SVL-Schlussmann Artur Aesner vorbei, 120 Sekunden später blockte Innenverteidiger Manuel Lehnhoff einen Schuss, der ansonsten wohl den Weg ins Tor gefunden hätte. Das erste Ausrufezeichen der Gäste folgte erst in der 36. Minute. Adem Avci hämmerte einen Freistoß aus 30 Metern aufs Tor. Stelingens Schlussmann Benjamin Benkert ließ den Ball abprallen, sodass Flamur Dragusha zum Nachschuss kam. Doch sein Versuch verfehlte das Gehäuse. Bis Ende der Halbzeit spielte allerdings fast nur noch Stelingen. Lukas Brinkmann verpasste das Lachemer Gehäuse nach einem Freistoß per Kopf knapp (37.), Paul-Landu Kiyedi tat es seinem Mannschaftskamerad nach einem Eckball gleich (42.). Auf der anderen Seite tauchte Flamur Dragusha nochmal gefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf – vergeblich (45.). Mit dem Pausenpfiff war die Mannschaft von Trainer Önelcin dann im Glück. In der 48. Minute erzitterte „Gebälk“ von Keeper Wesner, als der TSV aus kurzer Distanz nur die Latte traf. „Da waren wir im Glück“, wusste Önelcin.

Trotz Unterzahl: Dragushas & Avci schießen Lachem in Ekstase

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Stelingen spielbestimmend. Wesner rettete seine Lachemer in der 52. Minute zweimal überragend. Der große Unterschied im Gegensatz zu Durchgang eins: Die Offensivabteilung um Torjäger Avci spielte ihre Konterstärke nun besser aus. So brach Dominik Glaubitz in der 54. Minute über die linke Seite durch, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Ein missglückter Klärungsversuch der TSV-Defensive rief Dragusha auf den Plan, der den Ball per Direktabnahme hinter die Linie drückte – der anschließende Jubel war groß. Doch es war noch ein langer Weg zum Pokalsieg. Zumal Soner Aslan kurz darauf wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah (59.). „Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Eine halbe Stunde mit zehn Mann zu spielen - das hat meine Mannschaft ganz toll gemacht“, lobte Önelcin. Stelingen versuchte, Kapital aus der Überzahl zu schlagen – ohne Erfolg. Immer wieder biss sich der TSV die Zähne an der engmaschigen SVL-Abwehr aus, die anschließend blitzschnell auf Angriff umschaltete. Nachdem Stelingens Nino Melnjak in der 65. Minute den Ausgleich auf dem Fuß hatte und das Tor knapp verpasste, hatte Lachem trotz Unterzahl die besseren Möglichkeiten. Dragusha verfehlte das 2:0 nach einem Konter um Haaresbreite (69.), Avci schoss im Eins-gegen-Eins mit Torwart Benkert ebenfalls knapp vorbei. In der 89. Minute kannte die Freude schließlich keine Grenzen mehr. Der völlig entkräftete Avci zog noch ein letztes Mal zum Sprint an, lief an Verteidiger Kiyedi vorbei und schob eiskalt zum Sieg ein. „Das Spiel war unglaublich laufintensiv. Es ist nicht einfach, wenn du das ganze Spiel über anläufst, in die Zweikämpfe gehst und alles gibst, am Ende noch die Kraft und die Konzentration zu haben. Ich habe mir gedacht: alles oder nichts. Ich habe einfach mit links draufgeschossen und dann war er drin“, beschrieb Avci die entscheidende Szene des Spiels. „Die Mannschaft hat sich diesen Pokalsieg verdient. Diese Truppe ist einfach geil!“

Musliji: „Ich bin sprachlos“

Das sah auch Kapitän Egcon Musliji so, der angeschlagen ins Spiel ging und sich regelrecht quälte, um dabei zu sein. „Ich bin seit sechs oder sieben Wochen am Knie verletzt. So ein Finale kann man sich nicht entgehen lassen. Ich wollte meiner Mannschaft und den Zuschauern zeigen, dass ich alles für diese Mannschaft gebe. Ab der 50. Minute konnte ich aber nicht mehr. Als dann noch der Platzverweis für Soner (Soner Aslan, Anm.d.Red.) kam – dann musste ich  raus. Ich konnte der Mannschaft nicht mehr helfen und habe mich nicht mehr wohlgefühlt. Was diese Mannschaft heute insgesamt geleistet hat, ist unglaublich. Ich bin sprachlos.“ Der SV Lachem feierte am Ende den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Önelcin: „Wir haben den Pokal wieder nach Hameln-Pyrmont geholt und erstmalig nach Lachem. Wir freuen uns einfach.“
TSV Stelingen: Benkert, Böttger, Pohl, Metzig, Kukec (68. Klocek), Leimann, Klusmann, Struzyna (16. Sandrock, 77. Durmaz), Melnjak, Brinkmann, Kiyedi.
SV Lachem: Wesner, Avci (90. Mustafa), Mercia, Arslan, Lehnhoff, Aslan, Musliji (65. Karayilan), Glaubitz, Ulus, Dragusha, Elias.
Tore: 0:1 Flamur Dragusha (54.), 0:2 Adem Avci (88.).
Besonderes: Gelb-Rot für Lachems Soner Aslan (59.) und Rot für Stelingens Onur Durmaz (89.).
Schiedsrichter: Ridvan Ceylan.
Assistenten: Alexander Sieker, Oemer Yetiz.
Zuschauer: 600.

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