20.06.2020 08:32

Das Weserbergland-Wunder


Schumachers heiratet, Hameln schießt VfV Hildesheim ab – 07 Spitzenreiter!

Eidinger-Dreierpack & Stelzer bringt frischen Wind / Der 4. Spieltag
Preußen Hameln 07 - Saison 1992 1993 - Weserbergland Wunder 4
Preußen Hameln 1992/93. Hintere Reihe v.l.:  Ralf Scheler, Thorsten Lorenz, Matthias Hanses, Christoph Hanses, Ludwig Castaldo, Kai Oswald, Anthony Brown, Stefan Eidinger. Mittlere Reihe v.l.: Betreuer Charly Schaper, Manager Arno Karnau, Betreuer Klaus Pusch, Jens Bönning, Dirk Schumachers, Thomas Stöck, Ansgar Stelzer, Ralf Fehrmann, Enrico Borghese, Tobias Kießlich, Trainer Uwe Cording, Co-Trainer Klaus Kipke. Vordere Reihe v.l.: Betreuer Jens Schmidt, Bernd Dierßen, Matthias Jahn, Siegfried Motzner, Uwe Quindt, Markus Wysocki, Physiotherapeut Thomas Schmitter. Foto: Aus dem privaten Archiv von Thomas Stöck. Bearbeitet von AWesA.
Nachdem das vierte Duell der Hamelner Preußen entfällt, das Topspiel gegen VfV Hildesheim wird aufgrund eines Gewitters abgesagt, trifft das Team von Trainer Uwe Cording am darauffolgenden Mittwoch auf die Domstädter. „Defensivkünstler“, „Beton-Preußen“ oder „Minimalisten“ - die Hamelner haben ihren Ruf bei der Konkurrenz bereits weg. Trainer Uwe Cording verteidigt seine Maßnahmen: „Viele haben einfach nicht begriffen, dass auch taktische Überlegungen zum Fußball gehören. Nicht umsonst schaue ich mir unsere Gegner an.“ Nachdem die „Rattenfänger“ bereits als unangenehmer Gegner aufgefallen sind, der einen besonders großen Wert auf eine unüberwindbare Abwehr legt, stellt nun aber auch die Offensive ihre Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Preußen auch zu Hause so defensiv agieren“, ahnt Hildesheims Übungsleiter Michael Krüger vor dem Spiel, dass ein ereignisreicher Abend auf ihn wartet.

Cording hat die nahezu flehenden Rufe seiner Trainerkollegen, doch endlich Fußball spielen zu lassen, offenbar erhört. Er stellt mit Sprintwunder Ansgar Stelzer eine zweite Spitze neben Stefan Eidinger auf. In den folgenden 90 Minuten wird deutlich: Hätten Cordings „Berufsgenossen“ lieber nicht auf die Tränendrüse gedrückt...

Stefan Eidinger Preussen Hameln
Stefan Eidinger (li.) erzielt das 1:0 gegen Hildesheim. Foto: Rolf-Henning Schnell.
Im Weserbergland-Stadion wird Hildesheim unter Flutlicht-Atmosphäre mit einer deftigen 1:5-Packung nach Hause geschickt – und Hameln stürmt an die Tabellenspitze. Eidinger sorgt bereits in der 10. Minute für die frühe Führung der 07er und avanciert später zum „Man of the Match“. Stelzer fällt zwar nicht durch spektakuläre Aktionen auf, reißt jedoch immer wieder klaffende Lücken in den Defensivverbund der Gäste. Zunächst dürfen die Hildesheimer jedoch auf einen Punktgewinn hoffen, Kai Oswald trifft in der 27. Minute ins eigene Tor, es steht 1:1.

Nach dem Seitenwechsel ist aber Feierabend für den VfV. 600 Zuschauer sehen nun, wie Hameln seinen Gegner gnadenlos überrollt. Angeführt von Libero Dirk Schumachers und den geschickt agierenden Strippenziehern Christoph Hanses und Thorsten Lorenz, schießen die Preußen Tor um Tor. Hanses erzielt selbst das 2:1 (54.), Eidinger legt per Strafstoß das 3:1 nach (67.), Stelzer belohnt sich für seine unermüdlichen Läufe mit dem 4:1 (82.) und Eidinger krönt seine überragende Darbietung einem Dreierpack, setzt mit dem 5:1 den Schlusspunkt (90.).

Für den unersetzbaren Kapitän Schumachers ist es übrigens ein ganz besonderes Spiel. Am Mittwochvormittag heiratet der Abwehrhüne noch, steht aber trotzdem am gleichen Abend auf dem Platz. Nach dem Abpfiff feiern Mannschaft und Fans also nicht nur den Sturm an die Spitze, sondern auch Schumachers Hochzeit. Cording: „Wir haben hinterher alle die Sau rausgelassen.“

Trotz der eroberten Tabellenführung und aller Feierstimmung bleibt Cording auf dem Boden – den Fast-Abstieg der letzten Saison immer im Kopf: „Wenn wir uns noch drei Wochen da oben halten, können wir uns neue Ziele setzen. Bislang haben wir sieben Punkte gegen den Abstieg.“

4. Spieltag


Preußen Hameln – VfV Hildesheim 5:1 (1:1).

Hameln: Motzner, Schumachers, Scheler, Bönning, Lorenz, Christoph Hanses, Fehrmann, Matthias Hanses, Oswald (67. Kieslich), Eidinger, Stelzer (84. Borghese).
Hildesheim: Drescher, Neubert, Schiprowski, Grabinski, Eggers (59. Kautz), Paskowski, Lange, Lihic, Alsac (70. Giehl), Kovacic, Seeberger.
Tore: 1:0 Eidinger (10.), 1:1 Eigentor Oswald (27.), 2:1 Christoph Hanses (54.), 3:1 Eidinger (67./Strafstoß), 4:1 Stelzer (82.), 5:1 Eidinger (90.).
Zuschauer: 600.

Lüneburger SK – Atlas Delmenhorst 1:0 (1:0).

Tor: 1:0 Maiwald (33.).

SpVgg. Aurich – Arminia Hannover 4:0 (1:0).

Tore: 1:0 Baumgart (41.), 2:0 Peplow (63.), 3:0 Baumgart (67.), 4:0 Peplow (90.).

WSV Wolfenbüttel – BW Lohne 3:0 (1:0).

Tore: 1:0 Hoff (36.), 2:0 Kubsda (78.), 3:0 Nietz (89.).

BV Cloppenburg – TuS Esens 4:0 (1:0).

Tore: 1:0 Klein (33.), 2:0 Blancke (61.), 3:0 Klein (73.), 4:0 Burger (87.).

VfL Stade – RW Steterburg 1:1 (0:0).

Tore: 1:0 Böhning (53./Strafstoß), 1:1 Mau (66./Strafstoß).

Friesen Hänigsen – Hannover 96 A 2:2 (0:0).

Tore: 0:1 Barbarez (64.), 1:1 Schäfer (69.), 1:2 Barbarez (73.), 2:2 Schäfer (79.).

SC Harsum – SV Wilhelmshaven 0:2 (0:0).

Tore: 0:1 Djarge (51.), 0:2 Pietchatschek (54.).

Die Tabelle nach dem 4. Spieltag

1. Preußen Hameln | 9:3-T. | 7:1-P.
2. WSV Wolfenbüttel | 9:3-Tore | 7:1-P.
3. SV Wilhelmshaven | 9:7-T. | 5:3-P.
4. Lüneburger SK | 6:5-T. | 5:3-P.
5. VfV Hildesheim | 5:6-T. | 5:3-P.
6. Atlas Delmenhorst | 11:5-T. | 4:2-P.
7. BV Cloppenburg | 6:4-T. | 4:2-P.
8. Hannover 96 A | 8:7-T. | 4:4-P.
9. RW Steterburg | 4:4-T. | 4:4-P.
10. BW Lohne | 9:10-T. | 4:4-P.
11. Friesen Hänigsen | 6:4-T. | 3:3-P.
12. SpVgg. Aurich | 9:9-T. | 3:5-P.
13. Eintracht Braunschweig A | 1:6-T. | 2:4-P.
14. SC Harsum | 5:8-T. | 2:6-P.
15. VfL Stade | 5:9-T. | 2:6-P.
16. Arminia Hannover| 5:10-T. | 2:6-P.
17. TuS Esens | 4:11-T. | 1:7-P.
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