20.06.2022 11:34

Sportmix - Radball


Latzel & die Mladys holen EM-Silber!

Trotz schwieriger Umstände laufen die Deutschen zur Höchstform auf

Von links: Bernd Mlady, Jörg Latzel und Robert Mlady.
Am letzten Wochenende fanden im weit entfernten Nyiregyhaza (etwa 250 km östlich von Budapest) die Hallenradsport-Europameisterschaften statt. Mit dabei war auch das Deutsche Radballteam aus Stein (bei Fürth) unter der Regie von Bundestrainer Jörg Latzel.

Obwohl die EM unter keinen günstigen Voraussetzung stattfand, da Torwart Gerhard Mlady sich das Wadenbein gebrochen hatte und sein Bruder Robert einspringen musste, hatte man sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, trotzdem eine Medaille zu gewinnen.

Der Start in das Turnier war wie erwartet sehr schwierig, denn im ersten Spiel am Freitagmorgen traf man auf die unbequeme Mannschaft aus Tschechien. Hier liefen die beiden Deutschen, Robert und Bernd Mlady, auch bis zum 2:3 Mitte der zweiten Halbzeit ständig einem Rückstand hinterher, wobei sie es mit einer Energieleistung noch schafften, dieses wichtige Auftaktmatch in einen 4:3-Erfolg umzubiegen.

Im zweiten Spiel traf man dann auf den hoffnungslos unterlegenen Gastgeber aus Ungarn, der in einem sehr einseitigen Spiel komplett chancenlos war und der deutschen Vertretung mit sage und schreibe 0:12 unterlag.

Aufgrund der guten Tordifferenz hatte man damit die Tür zum Halbfinale bereits weit aufgestoßen und benötigte aus den drei weiteren Partien gegen die Topteams aus der Schweiz, Österreich und Frankreich nur noch einen Sieg.

Dieser sollte bereits im letzten Spiel am Freitagabend eingefahren werden, doch in einer dramatischen Partie unterlag man gegen den amtierenden Vizeweltmeister mit 2:3, sodass das Halbfinale noch nicht unter Dach und Fach war.
Auch die Partie gegen den Titelverteidiger aus Österreich gab noch nicht den ersehnten Durchbruch, denn auch hier zog man hauchdünn mit 7:8 den Kürzeren, wobei der Siegtreffer für die Österreicher erst mit der Schlusssirene fiel.

Nun musste unbedingt ein Sieg im letzten Spiel gegen Frankreich her, damit der Traum von einer Medaille weiterhin Bestand haben durfte. Hier waren die beiden Deutschen voll fokussiert und sehr gut eingestellt. Bereits zur Pause lag man mit 3:1 in Front und auch im zweiten Durchgang ließen die Mladys nichts mehr anbrennen, sodass mit dem 6:2-Erfolg das Minimalziel Halbfinale souverän erreicht wurde.

Hier traf man dann wiederum auf die Schweizer Mannschaft. Durch ein intensives Videostudium und einer klaren Fehleranalyse gelang es dem Trainerteam um Jörg Latzel die beiden perfekt auf den Gegner einzustellen. Von der ersten Minute an dominierten die beiden Deutschen das Geschehen, hielten sich zu 100 Prozent an die taktische Marschroute und gestalteten dieses Spiel mit einer makellosen Leistung mit sage und schreibe 6:2 für sich. Damit hatte man bereits alle Vorgaben erfüllt, denn die Silbermedaille war sicher und voller Zuversicht gingen die Deutschen ins Finale.

Auch in dieser Partie war das Latzel-Duo hervorragend auf den scheinbar übermächtigen Gegner eingestellt und ging mit 2:0 in Front. Das Spielglück und einige Schiedsrichter-Entscheidung waren hingegen nicht auf der deutschen Seite, denn erst wurde ein Treffer Deutschlands zurückgepfiffen und dann bekamen die Österreicher mit dem Halbzeitpfiff einen mehr als fragwürdigen Freistoß zugesprochen, sodass man statt mit einem 3:0 lediglich mit einer 2:1-Führung in die Pause ging. Auch im zweiten Durchgang entwickelte sich ein extrem temporeiches, hochklassiges und vollkommen ausgeglichenes Spiel. Die Schlüsselszene ereignete sich dann Mitte der zweiten Halbzeit, als die Deutschen ein Riesenchance zum 4:2 nicht nutzen und quasi im Gegenzug den 3:3-Ausgleich hinnehmen mussten. Danach war das Spiel auf des Messers Schneide und vier Sekunden vor Abpfiff gelang den Österreichern der entscheidende Treffer zum letztlich glücklichen 6:5-Erfolg.

Nach dem Spiel dominierte für kurze Zeit die Trauer, aber dann überwog doch die Freude angesichts der Silbermedaille unter schwierigen Rahmenbedingungen.

Stammtorwart Gerhard Mlady arbeitet derweil mit einem privaten Fitnesstrainer an einem Comeback und hofft rechtzeitig zu den Final Fives im September wieder an den Start gehen zu können, damit er die nötigen Punkte für die WM-Qualifikation einsammeln kann. Am nächsten Wochenende steht bereits der letzte Bundesligaspieltag auf dem Programm, an dem Bundestrainer Jörg Latzel dann in Iserlohn die beiden weiteren WM-Kandidaten aus Obernfeld (bei Götting) und Düsseldorf-Schiefbahn unter die Lupe nehmen wird.
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