Am Samstag fand in Großkoschen das Weltcupfinale im Radball statt. Qualifiziert waren die besten neun Teams aus den vorangegangenen drei Weltcupturnieren sowie das gastgebende Team aus Großkoschen, das eine Wildcard erhielt, da Corona bedingt das Team aus Japan nicht anreisen konnte. Da aufgrund der Bestimmungen des Gesundheitsamtes im brandenburgischen Großkoschen keine Zuschauer anwesend sein durften, war natürlich auch der Heimvorteil für die deutschen Teams im Grunde genommen dahin. Gespielt wurde in zwei Gruppen zu jeweils fünf Teams, von denen sich die beiden jeweils Erstplazierten für das Halbfinale qualifizierten.
In der Hammergruppe 1, in der neben dem frischgebackenen Weltmeister aus Stein sowohl der Vizeweltmeister aus Pfungen sowie die deutsche WM-Ersatzmannschaft aus Obernfeld am Start waren, setzte sich der Weltmeister mit Siegen gegen Obernfeld (3:2), Svitavka/Tschechien (11:4), Dornbirn2 (11:3) sowie in der Neuauflage des WM Finals gegen Pfungen (8:3) souverän durch. Bitter war es für Obernfeld, die sich erst im Viermeter-Schießen knapp mit 3:4 gegen Pfungen geschlagen geben mussten, nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 3:3 gestanden hatte.
Ähnlich bitter verlief es in der anderen Gruppe, in der sich der entthronte Weltmeister aus Dornbirn souverän durchsetzte, für das deutsche Top-Nachwuchsteam aus Großkoschen, denn nach den Niederlagen gegen Dornbirn (4:9) und Mosnang (2:5) und Siegen gegen Slin (8:3) und Stein2 (6:2) fehlte am Ende nur ein Tor, um in das Halbfinale einzuziehen.
Bundestrainer Jörg Latzel war mit dem Auftritt seiner Kadermannschaften zufrieden (Foto: Privat).
Dort wiederum setzten sich die Favoriten aus Dornbirn und Stein durch. Doch während Stein souverän mit 7:4 gegen Mosnang ins Finale einzog, benötigte Pfungen ein Viermeter-Schießen (6:5) um sich gegen Pfungen durchzusetzen und sich gleichzeitig für die Niederlage im WM-Halbfinale zu revanchieren.
Das Finale zwischen Stein und Dornbirn war dann eine echte Werbung für den Radball und endete nach einem dramatischen Spielverlauf mit 6:5 für die Österreicher.
Dennoch war Bundestrainer Jörg Latzel mit den Leistungen seiner Kadermannschaften vollauf zufrieden, denn Stein hat wiederum einen Podestplatz erreicht und sowohl Obernfeld als auch Großkoschen haben eindrucksvoll gezeigt, dass auch sie zu den Top 5 der Welt gehören und ihnen nur ein wenig Cleverness und Kaltschnäuzigkeit fehlen, um ganz nach vorne zu kommen. Wer weiß wie es gekommen wäre, wenn die Halle voll gewesen wäre und die Zuschauer die deutschen Teams wie bei der WM frenetisch nach vorne gepeitscht hätten.
Nun ist erst einmal Pause, bevor Bundestrainer Latzel seinen kompletten Kader am 14./15. Janaur in Frankfurt zum ersten Lehrgang begrüßen kann, falls Corona nicht einen Strich durch die Rechnung macht…
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