29.07.2010 00:28

Auch tief im Wald geschehen Fußball-Wunder

TSV gewinnt 1993 sensationell den Kreispokal – und kommt im Bezirkspokal bis in Runde drei / Pflughaupt: „Ausnahmezustand! Wir haben drei Tage lang gefeiert“
„Groundhopping bezeichnet die Absicht, möglichst viele Stadien, Arenen oder Hallen einer bestimmten Sportart zu besuchen“, so lautet die kurze Definition des Begriffes beim Blick auf Wikipedia.de. AWesA macht genau das auf lokaler Ebene und ist Woche für Woche „auf Achse“, um die aktuellsten Spielberichte, Action-Fotos und Hintergrundgeschichten für Euch zusammenzutragen. In der Rubrik Groundhopping, die vielen AWesA-Lesern schon aus unserem Magazin bekannt sein wird, werfen wir aber einmal einen anderen Blick auf die Sportstätten unserer Region und gewähren Einblicke hinter die Kulissen oder auf besondere Ereignisse, die noch heute Gesprächsthema bei vielen Vereins-Treffen sind. Heute ist der TSV Lüntorf an der Reihe.
Groundhopping Lüntorf 1 AWesA

Als der TSV Lüntorf in der Saison 1992/93 zur ersten Kreispokal-Runde auf den Platz trat, wusste noch keiner im schönen Örtchen am Rande der Gemeinde Emmerthal, was für eine Erfolgsstory an diesem Tag beginnen sollte: Die Lüntorfer zogen als Mannschaft aus der 2. Kreisklasse sensationell ins Endspiel ein. Zu diesem Höhepunkt machte sich nahezu der ganze Ort auf die Reise nach Hemeringen, wo die Pokalendrunde ausgetragen wurde. Mit Erfolg: Es gab die für nie möglich gehaltene Sensation! Die TSV-Elf besiegte den damaligen Kreisligisten TuS Rohden völlig überraschend mit 2:1 nach Verlängerung. „Das war bis heute der größte Erfolg, den wir je erlebt haben! Nach diesem Sieg war bei uns im Dorf Ausnahmezustand. Wir haben drei Tage lang gefeiert“, blickt TSV-Spartenleiter Bernd Pflughaupt zurück.
Groundhopping Lüntorf 2 AWesA

Und auch was in der kommenden Saison im Bezirkspokal passierte, war der „absolute Wahnsinn“. Lüntorf erreichte zum Erstaunen der „Fußball-Experten“ die dritte Runde. Nach Siegen gegen Eintracht Afferde und den SCM Bodenwerder scheiterte der krasse Außenseiter erst am FC Springe. „Bei diesen Spielen strömten die Zuschauer auf unsere schöne, tief im Wald gelegene Sportanlage“, so Pflughaupt weiter. Das „Waldstadion“ ist eine der schönsten und saubersten Anlagen im ganzen Kreisgebiet. „Durch viele ehrenamtliche Helfer hinter den Kulissen finden die Sportler immer ein gepflegtes Gelände vor“, bedankt sich Pflughaupt bei den Personen, die für den Verein eine Menge Zeit opfern.
Groundhopping Lüntorf 3 AWesA

In dem 535-Seelen-Dorf hatte der TSV schon immer einen eigenständigen Verein. „Und das soll auch in der Zukunft so bleiben“, betont der Spartenleiter. Gegründet wurde der TSV im Jahre 1949. Der langjährige Vorsitzende Willi Dörries prägte den Verein durch seinen ununterbrochenen Einsatz wie kein anderer. Er veranlasste, dass sich die Sportanlage vor einigen Jahren veränderte. Im sanitären Bereich wurde nachgebessert und hinter dem Tor eine neue Grillhütte gebaut. Bei Heimspielen versammeln sich die Zuschauer seither um das „schmucke Stück“ und lassen sich die Bratwurst schmecken.
Groundhopping Lüntorf 4 AWesA

Sportlich spielt der TSV schon immer im unteren Drittel der 2. Kreisklasse mit. „Dort werden wir wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren spielen. Ein Aufstieg ist für uns im Moment nicht realisierbar. Wir versuchen uns im gesicherten Mittelfeld der 2. Kreisklasse zu etablieren. Wichtig ist für uns, dass wir auch in Zukunft eigenständig bleiben und keine Spielgemeinschaft machen müssen. Ich denke, dass klappt auch“, blickt Pflughaupt positiv in die Zukunft. Er ist bereits seit drei Jahren Spartenleier der Fußballer. Ein besonderes Highlight im hochgelegenen Emmerthaler Gemeinde-Dorf ist das Rapsblütenfest der Ottensteiner Hochebene. Im Jahr 2006 war Lüntorf Austragungsort zur Wahl der Rapsblütenkönigin. Am Tag der Ehrung kamen unzählige Besucher. Das war ein großer Tag für Lüntorf. Und wer weiß? Vielleicht erleben ja auch die Fußballer des TSV noch einmal eine Sternstunde wie 1993. Denn Wunder gibt es schließlich immer wieder…
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Team AWesA
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