16.03.2018 14:27

med & train


Tag des Rückens: Bewegung, Bewegung, Bewegung!

Die Physiotherapeuten Kolja Schweins & Andreas Plaul thematisieren die Ursachen für Rückenschmerzen
Von Kolja Schweins und Andreas Plaul

Der Tag des Rückens
Auch in diesem Jahr, zum 17ten Mal, gibt es den Aktionstag für die aktive Prävention von Rückenbeschwerden. Im Jahr 2002 ist dieser Tag eingeführt worden und soll auf die große Problematik in unserem Land mit dem Rücken und dessen Stärkung hinweisen.

Rücken? Rückenschmerz?
In vielen industriellen Ländern wie Deutschland ist der Rückenschmerz ein weit verbreitetes Problem. In der Volkswirtschaft wird der Rückenschmerz mit einer sehr hohen Ausfallquote bei den Berufstätigen beziffert. 15% aller Arbeitsunfähigkeitstage entspringen dem Rückenschmerz. Nur alleine bei den AOK-Versicherten waren im Jahr 2002 pro 10.000 Pflichtversicherte 33.785 Arbeitsunfähigkeitstage ermittelt worden. Wenn dies auf eine pro Kopf-Verteilung im Jahr gerechnet wird, wird jede/r Arbeitnehmer/in  3,37 Tage pro Jahr auf Grund von Rückenbeschwerden nicht am Arbeitsprozess teilnehmen können. Damit zählt diese Problematik zu den häufigsten Ursachen für den Besuch beim Arzt oder Therapeuten.

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Quelle: Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung


52% aller Deutschen haben gelegentlich Rückenschmerzen.

Dabei fängt es schon im Kindesalter an und wird immer stärker je älter man wird. Bei einer Befragung im Jahr 2016 gaben 10% der Befragten (über 18 Lebensjahre) tägliche Rückenschmerzen an. 17% mehrmals in der Woche; 6% regelmäßig 1x Woche; 14% mehrmals im Monat; 7% 1 x Monat; 20% mehrmals im Jahr. Damit waren fast 75% vom Rückenschmerz betroffen. Der BKK Bundesverband zeigt auf, dass sich diese Zahl in den letzten Jahren immer weiter erhöht hat. Wo 1998 insgesamt 53% über Rückenleiden geklagt haben, sind es 2008 schon 69%. Auch die Zahl der Rückenpatienten mit ständigen Beschwerden stieg von 1998 6% auf 2008 15% (BKK Faktenspiegel 2008). Dieses Phänomen wird auch in den nächsten Jahren weiter in die Höhe klettern.

Kinderärzte schlagen Alarm!

Bei der Frage nach Ursachen für Rückenschmerzen bei Schulkindern in den letzten 10 Jahren wurde bei 98% die Ursache in reduzierter Kinderbewegung in Freizeit, mit zu wenig Sport und zu 95% ein zu hoher Konsum von Fernsehen, PC oder Konsole angegeben.

Auch den Eltern wird ungünstiges Verhalten begutachtet, da 91% der Eltern, laut der Kinderärzte, die Kinder nicht genügend zu motorischem Verhalten anregen.

Der mangelnde und zu wenig durchgeführte Sportunterricht wird bei 60% der Kinderärzte aufgeführt, gefolgt von der schlechten und falschen Ernährung.

Erkrankte Menschen im Erwachsenenalter gaben an, dass häufig ihre Probleme berufsbedingt wären (29%), Ein weiterer Faktor wäre in ihrem Sinne schweres Heben/Tragen (15%); ungünstige Körper/ falsche Körperhaltung (9%); zu viel Sitzen (9%); Abnutzung/ Verschleiß (8%); Überbelastung (6%); Bandscheibenvorfall (5%); Alterserscheinungen (5%) und nur 5% zu wenig Sport/Bewegung seien weitere Faktoren eines Rückenleidens.

Je älter der Mensch, umso höher ist das Risiko des Rückenschmerzes.

Ab dem 65+ Alter haben mehr als 50% der Bevölkerung chronische Rückenschmerzen.
Nicht nur in der Altersstruktur gibt es teilweise starke Unterschiede, sondern auch bei den Geschlechtern. Frauen, egal welcher Altersstruktur sie angehören, sind häufiger betroffen als Männer.

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Wenn wir aber von Rückenschmerzen sprechen, muss uns klarwerden, dass wir hier nur von dem Symptom Schmerz und der Örtlichkeit Rücken sprechen. Eine Aussage über die Ursache des Schmerzes ist dabei genauso wenig gegeben, wie eine spezifischere örtliche Beschreibung.

Ursachen gibt es viele und noch mehr Faktoren, die als Ursache in Verdacht stehen.

Moegliche Ursachen Rueckenschmerz AWesA
Mögliche Ursachen des Rückenschmerzes.


Häufig tappen die Experten im Dunkeln

Da der Rückenschmerz nur ein Symptom ist, suchen viele Experten nach den Ursachen dieses Phänomens in der „modernen Welt“. Die Gründe/Ursachen sind vielfältig. Dennoch findet man nur bei 10-20 % eine Ursache (organisches Korrelat) zur Erklärung der Schmerzen. Bei den „übrigen 80-90%“ findet man „keine befriedigende Diagnose“. (Gesundheitsberichte Spezial Band 5 Rückengesundheit fördern und verbessern. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW Einführung S. 6)

Für diese 10-20% sind viele Ursachen bekannt und mindestens genauso viele, wenn nicht sogar mehr, Möglichkeiten der Prävention und Rehabilitation gibt es.

Was allgemein für den unspezifischen Rückenschmerz gilt, ist das Motto und unser Aufruf:
Bewegung, Bewegung, Bewegung!
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Autor des Artikels

Team AWesA
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