: „Ich bin damals aufgrund meines Studiums nach Braunschweig gezogen und habe aber da noch am Wochenende in Hemeringen Handball gespielt. Da es in meiner WG viele Sportbegeisterte gab, hatten auch die Mehrzahl eine Sportstudio-Mitgliedschaft, welches gleich um die Ecke war. In diesem Zusammenhang ganze liebe Grüße an Tim Kufall und Claas Cramer, beide kommen auch aus Hameln und sind beziehungsweise waren Fußballer und Ruderer. In diesem Studio trainierten einige Spieler der New Yorker Lions, unter anderem Leute wie der aus Emmerthal stammende Tissi Robinson, Samuel Kargel oder Georg Burmeister. Mit dem Aufruf zum Tryout habe ich dann mein Glück versucht und bin dann in die 2. Mannschaft gekommen. Vor allem ausschlaggebend für einen Wechsel der Sportart waren dann Probleme mit der Schulter.“
: „Ich war – wie wohl die meisten, die sich nur etwas mit dem Sport auskennen – großer Fan der Ran-NFL-Show sonntags. Bis auf das Grundgerüst des Spiels hatte ich keine wirklichen Vorkenntnisse zum Sport. Also das Klassische war mir bewusst: 11 gegen 11, Offense gegen Defense. Danach hörte es aber wirklich auf. Mittlerweile wird mir immer deutlicher, wieso es auch Rasenschach genannt wird. Du musst zum Beispiel das Laufspiel etablieren, damit der Gegner die Box zustellt und somit mehr Räume für Passrouten der Wide Receiver freiwerden. Kann der Gegner den Run nicht stoppen, kannst du viel Zeit von der Uhr nehmen und einfach den Ball laufen lassen.“
Hat auch bei ho-handball immer vollen Einsatz gezeigt: Malte Hrabak.
Du hast Dich bei den sogenannten „Tryouts“ ursprünglich für den GFL-Kader der Lions beworben. Auf Rat des damaligen Coaches hast Du allerdings den Einstieg in der Regionalliga beim 1. FFC Braunschweig gesucht, ehe im April dieses Jahres der Aufstieg in die erste Mannschaft geglückt ist. Wie hast Du Deine eigene sportliche Entwicklung in dieser Zeit wahrgenommen?
Hrabak: „Ich habe damals in der zweiten Mannschaft angefangen und muss sagen, dass ich eine Art ‚Opfer‘ der Umstände war, da sich der Rechte Tackle in der Meisterschule befand und nur selten da sein konnte. So musste ich dann ab dem zweiten Saisonspiel ran und wurde mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. In der Saison bin ich dann noch Offensive Line MVP geworden. Das ist eine der Auszeichnungen, die am Ende des Jahres bei der Weihnachtsfeier vergeben werden. Die ursprünglich darauffolgende Saison wurde aufgrund gegebener Umstände abgesagt. Somit folgte dann 2021 die nächste Saison, allerdings nur mit vier Spielen und wenig Trainingsmöglichkeiten für mich persönlich. Ich habe nebenbei, mit der Pause 2021, noch für den BTSV Handball gespielt und mit dem Trainingsauftakt der New Yorker Lions erst dieses Jahr meine Handballschuhe an den Nagel gehängt. Zum Leidwesen meiner neuen Leidenschaft wurde mein damaliger Handball-Trainer Frank Pausewang, da ich nur noch einmal die Woche zum Training kommen konnte. Im Februar haben wir mit Training in der Positionsgruppe angefangen und uns schon vor dem offiziellen Start ins Mannschaftstraining vorbereitet.“
Als „Offensive Line“, wie Deine aktuelle Position bei den Lions genannt wird, agierst Du – wie der Name bereits sagt – im Angriff in vorderster Linie. Wie genau sieht Deine Rolle aus und mit welchen Aufgaben wirst Du betraut?
Hrabak: „Es ist eine sehr physisch geprägte Position. Im Normalfall stehen fünf Offensive Liner auf dem Feld. Diese bestehen unter anderem aus dem Center. Dieser steht in der Mitte und ‚snapt‘ den Ball zum Quarterback. Dann gibt es meine momentane Rolle: Linker und Rechter Guard. Diese drei bilden die Interior-Line. Außen stehen zudem die beiden Tackles, auch wieder links und rechts. Unsere Aufgabe ist es, dem Quarterback beim Passspielzug so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, damit dieser den Ball werfen kann. Alternativ blocken wir dem Runningback den Weg frei für einen Laufspielzug. Am meisten Spaß macht es als Guard, wenn du ‚pullen‘ darfst. Das bedeutet, ich blocke nicht den Mann vor mir sondern werde zum Vorblocker für den Ballträger.“
Dem Football wird nachgesagt, dass es eine sehr körperbetonte Sportart sei. Doch auch im Handball gehören körpernahe Duelle zur Tagesordnung. Besonders als Kreisläufer hast Du Dich inmitten der gegnerischen Deckung bewegen und auch körperlich behaupten müssen. Inwieweit hast Du Parallelen der beiden Sportarten festgestellt? Wo hast Du aufgrund Deiner sportlichen Vergangenheit vielleicht sogar Vorteile gegenüber Deinen Teamkollegen?
Hrabak: „Beide Sportarten sind ganz klar sehr körperbetont. Somit war mir der Kontakt nicht fremd. Natürlich hast du beim Football Helm und Shoulderpads an und dementsprechend fällt das Körperbetonte nun mal deutlicher härter aus, aber ich kenne den einen oder anderen blauen Fleck auch vom Handball (lacht). Für beide Sportarten macht sich auch die Arbeit an der Hantelstange bezahlt. Als Vorteil würde ich meine Handball-Vergangenheit zwar nicht bezeichnen, aber ich kann mich dadurch trotz meiner erhöhten Körpermasse gut und schnell bewegen (lacht). Die Belastung ist aber eine ganz andere. Beim Handball geht es ja zweimal 30 Minuten auf und ab und wenn man mal eine Pause braucht, muss man sich einfach mal über das Regelwerk hinwegsetzen, um mal zwei Minuten durchzuatmen. Beim Football kann es sein, dass du in einem ‚Drive‘, also einer Angriffsserie, zehn bis fünfzehn Plays spielen musst. Dabei heißt es dann immer für fünf oder zehn Sekunden Vollgas. Trotzdem kann ich beide Sportarten empfehlen.“
Kommentare