14.05.2021 08:54

Interview - Leidenschaft Heimatsport


„Stundenlang in der Kabine hocken und über Gott und die Welt plaudern“

Wir sprechen mit unseren Sportler*innen über ihre Leidenschaft / Heute: Sascha Brüggemann von WTW Wallensen

Sascha Brüggemann kickt nicht nur für WTW, sondern trainiert auch die Frauenmannschaft.
Im AWesA Jahresrückblick 2020 haben wir bereits mit zahlreichen Sportler*innen der Region über ihre Leidenschaft gesprochen: den Sport. „Doch waren das längst nicht alle“, erzählt Timo Schnorfeil, Chef vom Dienst bei AWesA. „Uns ist es wichtig, dass wir möglichst viele Menschen zu Wort kommen lassen. Warum lieben sie ihren Sport? Warum lieben sie ihren Verein? Und warum investieren sie im Normalfall sogar noch Geld, um ihren Sport überhaupt ausüben zu können?“ Deshalb gibt es unsere Kurzinterview-Serie: Leidenschaft Heimatsport.

Name: Sascha Brüggemann
Alter: 36
Postion: Allrounder
Spitzname: Uschen
Sportliches Vorbild: -

Was macht die Faszination Fußball aus?
„Ich habe in meinen frühen Jahren verschiedene sportliche Aktivitäten ausgetestet, sei es Tennis, Handball, Fußball oder Judo. Aber Fußball ist einfach an Leidenschaft und Emotionen bei Derbys oder Pokalspielen nicht zu schlagen. Für mich persönlich brauche ich das auch einfach, um den Kopf mal freizubekommen, den Alltag zu vergessen und zum anderen verlangt mein Körper nach sportlichen Aktivitäten zum Ausgleich und Wohlbefinden. Zudem erlebe ich sehr gerne große Emotionen wie Freude, Wut oder Trauer bei Spielen – wenn ich selbst spiele oder am Rand als Trainer meine Damenmannschaft antreibe. “

Warum ausgerechnet WTW Wallensen?
„Ich bin damals von Salzhemmendorf nach Oldendorf gewechselt, es gab eine neue Mannschaft und wollte helfen, eine gefestigte Mannschaft in Oldendorf, wo ich ja auch wohne, aufzubauen. Das hat leider nicht so geklappt. Da habe ich dann ab und an schon beim WTW mittrainiert. So bin ich dann zur Spielzeit 2005 dort hin gewechselt. Dort habe ich mich gleich wie zu Hause gefühlt und auch das Drumherum passte einfach. Mit den Jahren gab es ja auch verschiedene Events wie Oktoberfest, WTW rockt oder die Humboldt Throphy, wo ich mich dann sehr engagiert und eingebracht habe. Das macht viel Spaß und schweißt einen natürlich an den Verein. Dazu kam, dass eine neue Damenmannschaft zur Saison 2016 gegründet wurde und ich die Entwicklung von Anfang an verfolgt habe. Nach zwei oder drei Monaten wurde ich gefragt, ob ich als Betreuer den damaligen Trainer unterstützen könne. Ich habe sofort zugesagt, da ich in Oldendorf auch schon einmal eine Damenmannschaft betreut habe. Ich wurde dann gefragt, ob ich die Damen nicht komplett übernehmen möchte. Das war für mich eine neue Erfahrung, allein für so viele Spielerinnen das Training zu organisieren und zu leiten. Mit der Zeit wurden es immer mehr Spielerinnen und da habe ich mir mit René Olthoff einen sehr kompetenten und klasse Typen als Verstärkung geholt. Dann kam es auch dazu, dass wir noch die B-Mädchen trainiert haben. Unser Ziel war es damals, alle so gut wie möglich zusammenzuhalten und letzte Saison sind dann auch 13 B-Mädels mit aufgerückt zu den Damen. Nebenbei muss ich sagen: Neben René macht auch die Mannschft eine hervorragende Arbeit auf und neben dem platz. Eine tolle Gemeinschaft hat sich da zusammengefunden. Ich bin auf alle Beteiligten sehr stolz. Ich verlange immer sehr viel Einsatz im Training und bei den Spielen und laufe manchmal selbst heiß, aber das wissen die Spielerinnen einzuschätzen und da bin ich auch recht froh drüber (lacht).“

Wie sieht ein klassischer Spieltag aus?
„Da ich meist sehr früh aufstehe, ist der Tag lang. Meistens trinke ich erstmal einen Kaffee und dann gucke ich schonmal, ob vor unserem eigenen Einsatz nicht in der Nähe oder auf dem Weg ein anderes Spiel stattfindet, welches man sich anschauen kann. Da wir mit den Damen meistens sehr früh spielen, gegen 11 oder 12 Uhr, und auch lange Wege zum Auswärtsspiel fahren müssen, klappt das nicht immer so ganz. Also einfach gesagt: früh aus dem Haus und abends wieder daheim (lacht).“

Weshalb gewinnt der Amateursport gegen den Profisport?
„Im Profigeschäft werden nur die Geldscheine aus der Tasche geholt und schon spielt man woanders. Wenn's da nicht läuft, zieht man weiter. Im Amateursport hat man einfach den enormen Zusammenhalt, die eigene Leidenschaft, den Wille, im Team erfolgreich zu sein, das Beste zugeben, nach dem Training oder Spiel auch mal stundenlang in der Kabine zu hocken und über Gott und die Welt plaudern.“

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Team AWesA
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