29.11.2018 12:22

Interview


Gurgel: „Letzte Wochen haben Hemmingen Respekt vor uns eingeflößt“

Das Interview zum großen Landesliga-Gipfel / Am Samstag geht’s auf der Hamelner Kampfbahn rund
Willi Gurgel HSC BW Tuendern Sprecher Fussball Landesliga Hameln AWesA
Tünderns Sprecher Willi Gurgel blickt guter Dinge auf das Gipfeltreffen in der Landesliga.

HSC BW Tündern – SC Hemmingen-Westerfeld (Samstag, 14 Uhr).

Am Samstag, um 14 Uhr, ist es so weit: Auf der Hamelner Kampfbahn steigt das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen in der Landesliga. Spitzenreiter SC Hemmingen-Westerfeld ist bei Verfolger HSC BW Tündern zu Gast. Fest steht bereits, dass die Hemminger auf dem „Platz an der Sonne" überwintern. Die „Windmühlenkicker" können den Abstand mit einem Sieg jedoch auf einen Zähler verkürzen. Tündern hofft auf eine große Zuschauerkulisse beim Topspiel – mehr als diese Begegnung geht in Hannovers höchster Liga auf Bezirksebene nicht. Am vergangenen Wochenende haben die Hemminger nur 1:1 gegen den OSV Hannover gespielt, während die „Schwalben" in Bückeburg durch einen späten Treffer von Kris-Lennart Müller mit 1:0 siegten. „Die bisherige Rekord-Saison der Motzner-Elf soll einen soll natürlich positiv in die Winterpause gehen. Es lastet kein Druck auf der Mannschaft, denn sie kann unbeschwert aufspielen. Erspielen müssen sich die Jungs Punkte am Samstag erst, doch eine große Kulisse hat sich die Truppe auf jeden Fall schon vorher verdient", erklärt Tünderns Sprecher Willi Gurgel. Wir haben mit ihm über die kommende Begegnung gesprochen.

Hemmingen-Westerfeld und Tündern hatten vor der Saison die wenigsten auf der Rechnung – jetzt ist es das Gipfeltreffen der Landesliga. Worin siehst Du die Gründe, dass, anstatt eines vermeintlichen Duells im Niemandsland, nun das Nonplusultra sechsten Liga aufeinandertrifft?

Willi Gurgel: „Unsere Mannschaft hat bereits in der Hinrunde der letzten Saison gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Sie hat zu den 'Top Five' gehört. In diesem Jahr ist sie noch etwas besser geworden. Unsere jungen Innenverteidiger, Kris-Lennart Müller und Lukas Neckritz, haben sich nahtlos in unsere defensive Ordnung eingefügt und bringen, gemeinsam mit unseren Außenverteidigern Dennis Kießig und Adrian Gurgel, eine immense Qualität mit. Dahinter haben wir mit Kolja Kowalski und Lukas Masur zwei hochtalentierte Torhüter. Diese Defensive gehört zu den besten  der  Liga und ist der Grundstein für den Erfolg. Wenn man diese Faktoren in Betracht zieht, ist der aktuelle Erfolg gar keine so große Überraschung. Was Hemmingen betrifft, kann ich aus der Ferne natürlich kein gültiges Urteil bilden. Sie haben sich mit hochkarätigen Spielern verstärkt und werden intern wahrscheinlich von Beginn an eher nach oben geschaut haben. Dazu kommt die Erfolgswelle, auf der sie aktuell schwimmen und sie haben dem Vernehmen nach keine schwerwiegenden Verletzungen.“

Im Hinspiel musstet Ihr euch knapp mit 1:2 in Hemmingen geschlagen geben. Welche Erkenntnisse nehmt ihr aus dieser Partie mit in die kommende?
„Wir haben in der Woche davor gegen Bückeburg verloren und sind mit einer nicht ganz so breiten Brust nach Hemmingen gefahren. An dem Tag hatten wir vielleicht auch zu viel Respekt – das wird diesmal nicht so sein. Die Voraussetzungen sind diesmal andere. Die Mannschaft hat viel mehr  erreicht, als es sich irgendjemand vorstellen konnte. Von daher ist es kein Weltuntergang, sollten  wir dieses Spiel verlieren – wir haben keinen Druck. Im Hinspiel waren wir nah am Punktgewinn  dran, auch wenn Hemmingen letztlich verdient gewonnen hat. Zudem hatten wir noch eine Rote Karte zu verkraften. Der Abstand war nicht groß.“

Das Spiel ist trotz Feuchtigkeit und kalter Temperaturen auf der Kampfbahn angesetzt und nicht auf dem Kunstrasen nebenan. Es ist kein Geheimnis, dass Hemmingen ebenfalls über einen Kunstrasen verfügt und sich wohl auf der „Plastikwiese“ fühlt. Welche Rolle könnte die bekanntermaßen schwierig zu bespielende Kampfbahn im Gipfeltreffen spielen?
„Die Hemminger sind so einen Platz nicht gewohnt. Aus dem Hinspiel wissen wir, dass Hemmingen viel Wert auf eine gepflegte Spielkultur legt. Sie spielen sich mit Kombinationsspiel nach vorne in die Spitze. Das wird auf der Kampfbahn nicht leicht für  sie. Wir müssen abwarten, wie robust sich der Gegner präsentiert. Wir haben bei Hemmingens Niederlage gegen Bad Pyrmont gesehen, dass sie unter Druck Probleme bekommen. Unsere Angreifer Lukas Kramer und Robin Tegtmeyer werden sie früh attackieren. Mal abwarten, wie abgeklärt sie dann reagieren.“

Gibt es auf der personellen Ebene noch „Sorgenkinder“ für Trainer Siegfried Motzner?
„Ugur Aydin plagt sich aktuell mit einer Knieprellung herum. Wir hoffen natürlich alle, dass er sich fit meldet. Dass Tim Piontek nicht mitwirken wird, ist klar. Ansonsten steht Trainer Siegfried Motzner der komplette Kader zur Verfügung.“ 

In der letzten Saison habt Ihr in der Hinserie ebenfalls weit oben gestanden, doch hattet nach der Winterpause große Probleme, eure Form zu halten. Wie könnt Ihr einer erneuten „Flaute“ vorbeugen?
„Ich denke, da kommt es auf die Hallensaison an. In der letzten Saison haben sich Lukas Kramer, Robin Tegtmeyer und Jannik Hilker Blessuren in der Halle zugezogen, von denen sie in der kompletten Rückrunde geplagt wurden. Zudem ist Tim Piontek mit einer Schambeinentzündung lange ausgefallen. Das war aus meiner Sicht der Kernpunkt. Wenn du dann in einen Negativstrudel gerätst, wird es immer schwieriger, sich daraus zu befreien. Zumal in der Öffentlichkeit sogar über die Oberliga diskutiert wurde – das hat nicht geholfen. Diesmal haben wir die Erfahrungen der letzten Saison im Hinterkopf. Zudem kehren mit Florian Fischer und Vincent-Axel Marahrens zwei Spieler aus dem Ausland zurück. Sollten wir also vom Verletzungspech verschont bleiben, kommen sogar noch Spieler dazu. Das ist ein Riesenunterschied zu letzter Saison.“

Warum geht Ihr am Samstag als Sieger vom Platz?
„Weil wir gewillt sind, mit allen unseren  Möglichkeiten und Mitteln alles rauszuhauen. Ich denke, die letzten Wochen haben Hemmingen Respekt vor uns eingeflößt. Zudem haben wir die Gewissheit, nicht Erster sein zu müssen. Wir haben keinerlei Druck, die Mannschaft ist extrem ehrgeizig, kann befreit aufspielen und daher bin ich mir sicher,  dass wir dieses Spiel zumindest nicht verlieren.“

Willi, wir danken für das Gespräch und wünschen am Samstag viel Erfolg!
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