24.01.2025 11:20
Regionsoberliga
Der „ho-Geist“ ist zurück – gesellt sich der Aufstieg gleich dazu?
Pook: „Beide Herren-Teams sind auf einem guten Weg“

Sebastian Pook (Fingerzeig) hofft mit seinem Team noch auf den Aufstieg in die Landesliga.
Erst seit eineinhalb Jahren nimmt die Hessisch Oldendorfer Handball-Spielgemeinschaft nach dem zwischenzeitlichem Rückzug aus dem heimischen Ligabetrieb wieder am Pflichtspielbetrieb in der Regionsoberliga teil. Nach einem Mittelfeldplatz in der vergangenen Spielzeit träumen die Herren von ho-handball in diesem Jahr wieder von Größeren. Trotz der Niederlagen gegen die Konkurrenz von Hannover-West und Obernkirchen sowie dem Unentschieden gegen Garbsen ist das Team von Trainer Sebastian Pook mittendrin im Rennen um die Landesliga-Rückkehr.
Apropos: der Übungsleiter des aktuell Tabellenzweiten ist erst seit August letzten Jahres im Amt und scheint dennoch bereits Maßnahmen getroffen zu haben, die Anklang finden. Im Interview lässt der Rückkehrer nun den bisherigen Saisonverlauf Revue passieren.
Wenn Du die bisherige Saison mit einer Schulnote bewerten müsstest: Welche wäre es – und warum?
„Ich würde unserer Saison eine 2- geben, weil wir bislang nicht das Maximale rausgeholt haben. Wir haben fünf Minuspunkte auf dem Konto. Wenn alles glatt gelaufen wäre, hätten wir einen oder zwei. Gegen Hannover-West (32:33, Anm. d. Red.) haben wir nur verloren, weil der Gegner das Spiel nicht verlegen wollte. Wir hatten eine so dünne Personaldecke, dass wir eigentlich gar nicht antreten konnten. Gegen Garbsen (31:31, Anm. d. Red.) waren wir auch die klar bessere Mannschaft. Und gegen Obernkirchen (26:27, Anm. d. Red.) waren wir einfach selbst zu doof, da haben wir das Spiel nach 55-minütiger Führung noch aus der Hand gegeben.“
Du bist erst seit Sommer an der Seitenlinie von ho aktiv. Was hat sich seit Deinem Amtsantritt im August in der Mannschaft getan?
„Die Mannschaft hat den alten 'ho-Geist' wiedererweckt. Wir sind eine eingeschworene Truppe. Viele, die eher passiver agiert haben, haben wieder Bock, in der ersten Mannschaft aktiv zu sein. Bestes Beispiel sind die Weidemann-Brüder oder die Bauer-Brüder und auch Tobias Schöttelndreier und Rasmus Meier sind immer da. Wir haben schnell viele kurzfristige Lösungen gefunden. Geholfen hat dabei, dass ich die Jungs kannte und wusste, wo ich ansetzen musste. So haben wir uns schnell gefunden, beide Herren-Teams sind auf einem guten Weg.“
Welche Mannschaft, welcher Spieler oder welches Ergebnis hat Dich in der bisherigen Saison am meisten überrascht?
„Als Mannschaft hat mich Obernkirchen überrascht. Sie hatten einige glückliche Siege, das spricht aber auch für die Qualität und Erfahrung der Mannschaft. Als Spieler hat mich Fabian Weidemann überrascht. Nach seinen vielen Verletzungen hat er zunächst nicht an ein Comeback geglaubt, aber wenn er spielt, ist er immer noch eine Bank.“
Gibt es etwas, dass du rückblickend im bisherigen Saisonverlauf anders gemacht hättest – und falls ja, was und warum?
„Vor dem Spiel gegen Hannover-West hätten wir den Staffelleiter wegen einer Spielverlegung anschreiben müssen, weil von der gegnerischen Mannschaft keine Rückmeldung kam. Dann hätten wir das Spiel meiner Meinung nach nie verloren. Gegen Obernkirchen haben wir dann alle den Kopf verloren. Im Nachhinein hätte ich da vielleicht auch ein, zwei andere Coaching-Entscheidungen getroffen.“
Was war für Dich der emotionalste Moment seit dem Saisonstart?
„Das war direkt das erste Saisonspiel, bei dem wir uns nach erst drei Trainingseinheiten finden mussten und am Ende glücklich mit einem Tor Unterschied gegen Seelze gewonnen haben (26:25, Anm. d. Red.). Das hat direkt ein kleines Feuer zum Saisonstart entfacht.“
Wenn Du ein Team mit den Spielern der Hinrunde aufstellen müsstest. Welche Spieler dürften darin auf keinen Fall fehlen?
„Ich würde die ganze Mannschaft nennen. 'Fabi' Weidemann hat ein super Comeback gefeiert, Sascha Weidemann findet sich als Kopf der Mannschaft auch immer besser ein. Die Bauer-Brüder sind trotz fortgeschrittenen Handballalters noch immer heiß wie Frittenfett. Rasmus Meier und 'Tobi' Schöttelndreier spielen so gut wie schon immer. Und auch die jungen Leute wie Lukas Noltemeyer, Tim Hermann und Bennet Schewemann fügen sich super ein.“
Zur Winterpause betrug euer Rückstand auf die Spitze noch drei Punkte, gemessen an den Minuspunkten ist aktuell nur Obernkirchen noch besser aufgestellt als Ihr. Wie schätzt Du Eure Chancen ein, am Ende der Saison ganz oben zu stehen?
„Da Vinnhorst gegen Garbsen am vergangenen Wochenende gewonnen hat (33:24, Anm. d. Red.), sind wir nur noch einen Punkt hinter Obernkirchen und punktgleich mit Garbsen. Man muss schauen, wer jetzt die Nerven behält. Wir schauen von Spiel, bis wir die drei Topspiele gegen Obernkirchen, Garbsen und Vinnhorst hintereinander haben, und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Wenn uns das gelingt, haben wir alles in eigener Hand. Ansonsten haben wir immerhin um den Aufstieg mitgespielt und eine Mannschaft zusammen, die perspektivisch auch im kommenden Jahr wieder ganz oben mitspielen kann.“
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