14.01.2022 13:53

Meldung


Rekordnationalspieler Wahl blickt optimistisch auf die Handball-EM

„Ich denke, dass Bundestrainer Alfred Gislason bei der Kaderzusammenstellung seine Expertise unter Beweis gestellt hat“

Frank-Michael Wahl sieht viel Potenzial in der deutschen Mannschaft.
Die Handball-Europameisterschaft hat mit einer Überraschung begonnen: Gastgeber Ungarn musste sich den Niederlanden geschlagen geben. Am Freitag startet Deutschland um 18 Uhr gegen Belarus ins Turnier – und bei der Rolle der Deutschen im stark besetzten Teilnehmerfeld sind sich die Experten uneinig. Einige glauben, dass Deutschland maximal eine kleine Außenseiterrolle spielen wird, andere sehen in der Kaderstruktur viel Potenzial für eine Überraschung. Rekordnationalspieler Frank-Michael Wahl traut den Deutschen sogar den Einzug ins „Final Four“ zu – und erklärt ausführlich, warum Bundestrainer Alfred Gislason bereits vor Turnierbeginn sehr viel richtig gemacht hat.
Frank-Michael Wahl:
„Mir gefällt der Pessimismus, der in den letzten Wochen verbreitet wurde, nicht so sehr. Zunächst müssen wir natürlich abwarten, inwieweit die einzelnen Nationalmannschaften möglicherweise von Corona und Verletzungen betroffen sind und wie stark sich die Favoriten wie Frankreich, Dänemark, Norwegen oder Schweden schlagen. Die Nationen, die die größte personelle und sportliche Konstanz an den Tag legen, haben die besten Chancen auf eine Medaille. Dass der vermeintliche Favorit auch ordentlich daneben greifen kann, hat Gastgeber Ungarn bereits am Donnerstag mit der Niederlage gegen die Niederlande gezeigt – das war ein echter Paukenschlag.

Was die deutsche Mannschaft betrifft: Ich sehe sie nicht so schwach wie manch anderer. Im Tor und am Kreis ist das Team auch im internationalen Vergleich sehr stark besetzt, die erste Sechs muss sich ebenfalls ganz und gar nicht verstecken. Ich denke, dass Bundestrainer Alfred Gislason bei der Kaderzusammenstellung seine Expertise unter Beweis gestellt hat. Die erfahrenen und gestandenen Spieler gehen vorweg. Ihre Aufgabe ist es, die jungen, talentierten und vor allem hungrigen Ergänzungsspieler zu führen und mitzunehmen. Ich denke, dass gerade die jungen Spieler sehr für dieses Turnier brennen. Sie wollen sich auf einer großen Bühne zeigen und haben alle das Potenzial, in ihren Spielzeiten ohne Leistungsabfall gegenüber den Stammspielern abzuliefern. Sicherlich ist die Konstanz noch nicht so gegeben, aber an einem guten Tag können sie definitiv in die Bresche springen. Die Kaderstruktur gefällt mir sehr gut und deshalb blicke ich guter Dinge auf das Turnier.

In der Gruppenphase sehe ich Deutschland in einer guten Position. Alle drei Gegner – Belarus, Österreich und Polen – sind schlagbar. Danach muss man schauen, auf wen man trifft. Sicherlich wird die Tagesform eine entscheidende Rolle spielen, aber auch, zu welchem Zeitpunkt sie auf die ganz Großen treffen. Und selbst dann glaube ich, dass die Deutschen jederzeit für eine Überraschung gut sind. Ich sehe immer wieder Parallelen zum Jahr 1980, als wir mit der DDR-Nationalmannschaft im Olympia-Finale gegen die haushoch überlegene UdSSR-Mannschaft völlig überraschend Gold geholt haben. Plötzlich gelingen Dinge, die sonst nicht gelingen. In Ansätzen war das zuletzt gegen Frankreich zu sehen, als Deutschland noch einen 14:18-Rückstand gedreht und 35:34 gewonnen hat. Das Potenzial für das Halbfinale ist bei den Deutschen vorhanden. Und das würde ich bereits als Erfolg sehen, denn so ein Abschneiden würde uns zeigen, dass die Deutschen wieder dran sind an der europäischen Spitze.“
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