29.03.2025 21:35
Verbandsliga
„Einfach zu viele Tore gefressen“: TSG droht „Do-or-Die-Finale“
Bei Emmerthal kommt in Langenhagen vieles zusammen / Deister Süntel mit Spitzenreiter lange gleichauf

TSG-Coach Christian Bierstedt musste einige Rückschläge hinnehmen.
HSG Deister Süntel – TV Dinklage 28:31 (14:15).
Im Heimspiel gegen Spitzenreiter Dinklage waren die Gastgeber lange Zeit nah dran am Punktgewinn. „Ein Punkt wäre heute schön gewesen, wenn auch nicht zwangsläufig verdient. Wir haben eine sehr ordentliche Leistung gezeigt“, betonte HSG-Sprecher Jens Buchmeier nach der 28:31-Niederlage gegen den einsamen Ligaprimus, bei der die Hausherren unter anderem auf Torgarant Lars Schiebler verzichten mussten. Vor allem in der ersten Hälfte schlug das Pendel lange Zeit in Richtung der Hausherren aus. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben auch einen Großteil der ersten Halbzeit in Führung gelegen“, so Buchmeier. Peak war ein Vier-Tore-Vorsprung in der 16. Minute. Gegen Ende der ersten Hälfte kämpften sich die Gäste allerdings mehr und mehr zurück und gingen schlussendlich auch mit einem knappen Vorsprung in die Pause (15:14). „Unsere Abwehr stand sehr ordentlich, wir haben aber insbesondere in der ersten Hälfte zu viele Bälle im Angriff hergeschenkt“, zog Buchmeier Bilanz.
Nach dem Seitenwechsel erwies sich dann der Spitzenreiter als Zugpferd. Zwar gelang Deister Süntel in der 42. Minute noch einmal der 20:20-Ausgleich, doch acht Minuten später hatte sich Dinklage bereits auf fünf Treffer abgesetzt (27:22) – die Vorentscheidung. Das Team von Frederik Lösche verkürzte zwar noch einmal auf 27:29, doch mehr war am Ende nicht drin. „Dinklage hat am Ende gezeigt, dass sie der Spitzenreiter der Liga sind. Sie haben es in manchen Punkten einfach den Tick cleverer gemacht als wir. Am Ende war dann auch bei dem einen oder anderen etwas die Luft raus“, so der Sprecher abschließend.
HSG Deister Süntel: Maximilian Glimm (8), Florian Krämer (7), Andre Jürgensmeier (4), Florian Kahl (4/2), Nils Ertel (3), Matej Koparan (2).
HSG Langenhagen – TSG Emmerthal 31:30 (14:14).
Emmerthals Handballer erwischten einen gebrauchten Abend. Nicht nur unterlagen die Grün-Weißen hauchzart bei der Heimmacht in Langenhagen, auch siegte Keller-Kontrahent Teuto Handball deutlich in Schaumburg (35:19), wodurch die TSG auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschte. Trotz fehlender Patte gehörten die Anfangsminuten klar den Gästen, die sich nach einer Viertelstunde mit fünf Treffern absetzten (9:4). „Daraufhin hat Langenhagen den Angriff umgestellt, womit wir unsere Probleme hatten“, schilderte TSG-Trainer Christian Bierstedt. Eine Fünf-Tore-Serie der HSG später war der Ausgleich wiederhergestellt. „Danach war es ein Spiel auf Augenhöhe“, so Bierstedt.
Nicht nur zur Pause lagen beide Teams gleichauf (14:14), auch nach dem Seitenwechsel gelang es lange Zeit keinem Team, sich abzusetzen (19:19, 43.). In der Endphase waren es dann die Hausherren, die sich zehn Minuten vor dem Ende einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet hatten (23:20). „Da war die Hypothek schon relativ groß für uns“, so Bierstedt, der sein Team nochmal alles geben sah. Angeführt von 13-Tore-Mann Daniel Maczka kämpften sich die Gäste zurück, markierten 40 Sekunden vor dem Ende sogar den 30:31-Anschlusstreffer. „Leider hat uns in einigen strittigen Szenen in der entscheidenden Phase das Schiedsrichterglück gefehlt. Dazu kam eine unnötige Zeitstrafe. Und in den letzten Sekunden kam auch noch Pech dazu, als uns vor dem letzten Angriff der Ball weggerollt ist. Dadurch mussten wir den letzten Versuch von der Mittellinie wagen“, schilderte Bierstedt. Dieser fand am Ende nicht den Weg ins Tor.
Der Coach, der auch noch eine Sprunggelenks-Verletzung von Noah Wissel verkraften musste, war am Ende ernüchtert: „Die Einstellung und Bereitschaft der Jungs war heute gut. Wir haben einfach zu viele Tore gefressen, weil wir in der Abwehr häufig einen Tuck zu passiv waren und Langenhagens Außenspielern zu viel Platz gegeben haben.“ Damit läuft vieles auf ein echtes Abstiegs-Finale gegen Teuto Handball am 04. Mai in heimischer Halle hinaus. Dazu Bierstedt: „Das nehmen wir auch so an. Wir haben letztes Jahr schon bewiesen, dass wir diese Do-or-Die-Spiele können.“
TSG Emmerthal: Daniel Maczka (13), Nils Becker (5), Kai Gellermann (5/1), Ruben Bormann (4/2), Noah Wissel (3).
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