07.09.2019 19:38

Oberliga


0:2 gegen Kickers Emden – Motzner: „Mit Köttel in der Hose gespielt“

Erster Auftritt auf der Kampfbahn misslingt / Gurgel: „Statt zu kämpfen, haben wir unseren Gegenspielern überhaupt nichts abverlangt“
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Cristiano dos Santos Tuendern gegen Kickers Emden
BW-Spieler Cristiano dos Santos setzt sich gegen zwei Emdener Akteure durch.

BW Tündern – BSV Kickers Emden 0:2 (0:1).

Die Hamelner Kampfbahn erlebte heute ihren ersten Oberliga-Auftritt – doch ein gutes Omen sollte das geliebte Wohnzimmer der Tünderaner nicht werden. Die Kickers aus Emden setzten sich klar und deutlich mit 2:0 durch. „Wir können froh sein, dass dieses Spiel nicht deutlicher ausgefallen ist“, wusste Tünderns Trainer Siegfried Motzner. Seine Elf musste heute schwerwiegende Ausfälle verkraften, die für die Blau-Weißen nicht zu ersetzen sind: Die etatmäßigen Torgaranten Robin Tegtmeyer und Lukas Kramer konnten nicht mitwirken, für den angeschlagenen Mittelfeldmotor Jannik Hilker war nur eine Halbzeit möglich und Innenverteidiger Lukas Neckritz hatte eine Gelb-Rot-Sperre abzusitzen. Die Ausfälle ließ Motzner jedoch nicht als Ausrede gelten: „Jeder Spieler stellt den Anspruch, in der ersten Elf zu spielen. Heute haben wir gesehen, dass es bei dem einen oder anderen Defizite gibt. Die meisten haben heute mit einem Köttel in der Hose gespielt. Mit Fußball hatte das nicht viel zu tun. Wir hatten in der ersten Halbzeit Glück, dass wir nicht unter die Räder geraten sind.“ Von Beginn an waren die Kickers von Ex-Bundesliga-Spieler und Trainer Stefan Emmerling das tonangebende Team.

Emden in allen Belangen überlegen

Emden Fans in Hameln
Die Fans von Kickers Emden machten auf der Hamelner Kampfbahn ordentlich Stimmung.
Bereits in der 4. Minute hätte Verteidiger Kris-Lennart Müller das Spielgerät fast in die eigenen Maschen befördert, jedoch reagierte Torhüter Kolja Kowalski geistesgegenwärtig. 180 Sekunden später traf Emdens Marek Hinrichs in aussichtsreicher Position das Außennetz. Danach verteidigten die Gastgeber zwar souveräner, setzten jedoch keine Akzente nach vorne. So war es eine Frage der Zeit, bis der Führungstreffer des BSV fallen sollte. In der 27. Minute war es so weit: Holger Wulff verlängerte einen verunglückten Distanzschuss ins Tor. Acht Minuten später wäre sogar fast das 2:0 der Emmerling-Elf gefallen, doch bei einem Kopfball der Ostfriesen rettete der Pfosten. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Tündern die erste echte Torchance – und es sollte über die gesamten 90 Minuten die einzige bleiben, bei der BSV-Schlussmann Siegfried John wirklich gefordert wurde. Den 25 Meter-Hammer von Chris Niebling kratzte John aus dem Winkel.

Hilker & Aydin bringen frischen Wind, aber nicht die Wende

Tuenderns Adrian Gurgel gegen Kickers Emden
Tünderns Adrian Gurgel im Zweikampf mit einem BSV-Spieler
Zur zweiten Halbzeit wechselte Motzner seinen Spielmacher Hilker ein und kurz darauf wurde auch der kampfeslustige Ugur Aydin auf den Platz geschickt. Zwar agierten die Blau-Weißen nun mutiger – abgesehen von einem Schuss von Alexander Manka, den John problemlos festhielt, hatten die Windmühlenkicker jedoch keine echte Torchance. Stattdessen wollten die Kickers die Entscheidung herbeiführen. Und sie bekamen sie: Nachdem Tünderns Torhüter Kowalski in der 66. Minute noch einen Schuss überragend parierte, war er in der 85. Minute machtlos. Samuel Adeniran feuerte einen flachen Strahl aus 20 Metern ab – Kowalski bekam zwar noch eine Pranke hinter den Ball, doch konnte den strammen Schuss nicht mehr entscheidend abwehren. Kurz darauf war Tündern noch einmal im Glück, als Adenirans Kopfball die Latte zum Erzittern brachte. Kurz darauf erfolgte der Abpfiff.

Motzner: „Auf dem Boden liegen geblieben, anstatt uns zu wehren“

Soeren Vespermann Tuendern gegen Kickers Emden
Sören Vespermann hier im Duell mit zwei BSV-Spielern.
Das Fazit beider Trainer fiel einstimmig aus. Emdens Übungsleiter Emmerling, der die Deichkicker schon zu Drittliga-Zeiten coachte, resümierte: „Wir haben klar und verdient gewonnen. Wir waren deutlich überlegen, hatten eine Vielzahl an Chancen und haben zweimal Aluminium getroffen. Nach drei Niederlagen zum Auftakt, haben wir nun drei Spiele in Folge gewonnen. In den nächsten Wochen warten harte Kaliber, von daher tun diese Siege jetzt sehr gut.“ Sein Gegenüber, Motzner, fand klare Worte: „Bei dem einen oder anderen Spieler hat das Selbstvertrauen in den letzten Spielen gelitten. Wir sind den Zweikämpfen teilweise ausgewichen und waren sind in vielen Szenen wehleidig auf dem Boden liegen geblieben, anstatt uns zu wehren. Das reicht so nicht.“

Gurgel: „Wir sind mit dem 0:2 noch gut bedient“

Sprecher Willi Gurgel war ebenfalls enttäuscht: „Wir wussten, dass wir, auch aufgrund der Ausfälle, spielerisch und technisch unterlegen sind. Deshalb gab es für uns nur den Kampf, um dagegenzuhalten. Doch statt zu kämpfen, haben wir unseren Gegenspielern überhaupt nichts abverlangt. Sie waren teilweise selbst überrascht, wie einfach es war. Vielleicht war es für den einen  oder anderen Spieler zu viel Verantwortung, vielleicht waren einige überfordert. Wir sind mit dem 0:2 noch gut bedient. Der Spielverlauf hat eine andere Sprache gesprochen.“ Einfacher werden die kommenden Aufgaben nicht. In der kommenden Woche wartet mit Spelle-Venhaus der aktuell Spitzenreiter (Stand: 7. September, 19.30 Uhr). 
HSC BW Tündern: Kowalski, Hey, Marahrens (46. Hulker), dos Santos (56. Aydin), Müller, Niebling (62. Forche), Fischer, Manka, Vespermann, Gurgel, Tim Niclas Schumachers.
BSV Kickers Emden: John, Faqiryar, Wulff, Eilerts, Kanahashi (62. Adeniran), Goosmann, Visser, Steffens, Dassel, Hinrichs (77. Monfort), Menzel.
Schiedsrichter: Tim Lahse.
Assistenten: Bastian Grimmelmann, Wilm Laue.
Tore: 0:1 Holger Wulff (27.), 0:2 Samuel Adeniran (84.).
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