19.10.2025 18:57

2. Kreisklasse


Zehn Tore in Nienstedt: Lays Viererpack, Krankenwagen, Tünderns Aufholjagd

Alle sieben Berichte zur 2. Kreisklasse
BW Tuendern III Fussball Kreisklasse Torjubel
Tündern im späten Jubelrausch.

TSV Eintracht Nienstedt – BW Tündern III 4:6 (1:0).

Was wäre ein Spieltag in der 2. Kreisklasse ohne ein klassisches 4:6 – im nördlichsten Grenzgebiet Hameln-Pyrmonts fielen allein in der zweiten Halbzeit neun (!) Tore. Kieron Lay erzielte einen Viererpack und trotzdem ging das Spiel verloren – viele Geschichten in über 100 Minuten.

Und natürlich durften auch weitere Hiobsbotschaften nicht fehlen: So brauchten gleich zwei Nienstedter Hilfe per Krankenwagen. „Einer ist ohne Fremdeinwirkung umgeknickt und der andere hat einen Schlag ins Gesicht abbekommen und musste genäht werden. Es wird langsam knapp, die Verletztenliste ist mittlerweile zu lang“, erklärte TSV-Sprecher Torsten Reimann, der von einem hart umkämpften Spiel sprach: „Tündern hat wirklich vollen Einsatz gezeigt und teilweise war es nach meinem persönlichen Empfinden etwas zu viel des Guten. Zusätzlich hatte der Schiedsrichter auch heute keinen guten Tag.“

Die erste Hälfte ist schnell erzählt: Kieron Lay brachte die Hausherren auf die Siegerstraße. Im zweiten Durchgang fielen die Tore dann im gefühlten Minutentakt: Gianluca Rebic brachte den kurzzeitigen Ausgleich (52.), ehe Lay mit seinen Treffern zwei und drei (60./67.) für eine vermeintlich komfortable Führung sorgte. „Nach dem 3:1 sind wir aber eingebrochen und Tündern hat Lunte gerochen. Sie haben alles reingeworfen und gekämpft ohne Ende und teilweise auch im Grenzbereich“, so Reimann.

In einer verrückten Schlussphase trafen Rebic (70.) und Niclas Gierke (76.) zum 3:3-Ausgleich für Tündern, bevor ein Eigentor von Chris Langenstein sowie ein Doppelschlag von Dreierpacker Gierke (90.+5/90.+8) zum 6:3 die späte Entscheidung besiegelten. Der vierte Streich von Lay in der elften (!) Minute der Nachspielzeit war somit nur noch Makulatur. Reimann: „Wir haben zu viele Fehler in der Abwehr gemacht. Und wieder hat sich bewahrheitet, dass wir uns gegen die Gegner aus der oberen Region schwertun. Vielleicht ist es eine Kopfsache – die nötige Qualität haben wir definitiv.
Tore: 1:0 Kieron Lay (11.), 1:1 Gianluca Rebic (52.), 2:1 Lay (60.), 3:1 Lay (67.), 3:2 Rebic (70.), 3:3 Niclas Gierke (76.), 3:4 Eigentor Chris Langenstein (84.), 3:5 Gierke (90.+5), 3:6 Gierke (90.+8), 4:6 Lay (90.+11). 

SG Hameln 74 – SG Hastenbeck/Emmerthal 4:1 (3:1).

Die SG Hameln 74 hat ihr Heimspiel in der 2. Kreisklasse gegen die SG Hastenbeck/Emmerthal deutlich gewonnen – geht es nach 74-Coach Michael Lauke, sogar zu deutlich. „Es war ein unterhaltsames Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Zur Pause hätte es auch 3:3 stehen können.“ Die Hamelner kamen gut in die Partie. Bereits in der 5. Minute zappelte der Ball im Netz, doch das Tor wurde wegen Abseits zurückgenommen. Wenig später, in der 13. Minute, gelang Sipan Karayilan das reguläre 1:0. Nur vier Minuten später erhöhte Maksim Jankovic (17.) auf 2:0. „Wir sind gut ins Spiel gekommen und folgerichtig 2:0 in Führung gegangen“, so Lauke. Anschließend gab es jedoch einen Bruch im Spiel der Gastgeber. Janis Warnecke verkürzte in der 27. Minute für die SG Hastenbeck/Emmerthal auf 1:2. Kurz vor der Pause hatte die Gastmannschaft sogar die Riesenchance zum Ausgleich, doch stattdessen schlug Leon Klenovic (36.) zum 3:1-Pausenstand zu. „Das 3:1 zur Pause war schmeichelhaft für uns“, gab Lauke zu Protokoll.

Die zweite Halbzeit startete mit einem Paukenschlag. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff (47.) stellte Leon Klenovic mit seinem zweiten Treffer den 4:1-Endstand her. Gemeinsam mit Karayilan spielte Klenovic die Defensive der Gäste aus und vollbrachte dann eine Aktion, die alle Anwesenden ins Staunen versetzte. „Leon Stand auf der Außenlinie und hat den Ball über den Torwart hinweg an den langen Innenpfosten gechipt und dann lag der Ball im Tor. Ein unglaubliches Tor. Wir konnten es kaum glauben“, schwärmte Lauke. Nach dem Treffer verwaltete die SG Hameln 74 das Ergebnis clever und brachte den Vorsprung trotz offensiv ausgerichteter Gäste ohne weitere Gegentore über die Zeit. Laukes Resümee: „Es Spaß gemacht, sich das Spiel anzusehen – ein richtig guter Kick für die 2. Kreisklasse.“ Gesondert hob der Trainer abschließend Doppeltorschütze Leon Klenovic und Sipan Karayilan, der an allen vier Toren beteiligt war, hervor.
Tore: 1:0 Sipan Karayilan (13.), 2:0 Maksim Jankovic (17.), 2:1 Janis Warnecke (27.), 3:1 Leon Klenovic (36.), 4:1 Klenovic (47.).

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – MTV Coppenbrügge 5:3 (3:0).

Die Nordkreis-SG bot sich ein torreiches Duell mit dem Liga-Schlusslicht. „Wir wollten von der ersten Minute an hoch stehen und den Gegner unter Druck setzen, aber wir haben gebraucht, um uns zu finden“, erklärte Eimbeckhausens Trainer Martin Witzel. Der Knoten platzte schließlich in der 27. Minute: Anes Hot eröffnete den Torreigen mit dem 1:0. Anel Azemovic (33.) und Malte Dratius (43.) legten noch vor der Pause nach und sorgten für die 3:0-Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel schien das Spiel früh entschieden, doch die SG verlor nach der 60. Minute den Faden. Zwar erhöhte Dratius nach dem Anschlusstreffer durch Pietro Bua (62.) postwendend auf 4:1 (64.), doch Witzel bemängelte: „Wir haben ab der 60. Minute viel gewechselt, weil wir heute endlich mal breit aufgestellt waren. Trotzdem dürfen wir da nicht den Faden verlieren. Wobei man auch Coppenbrügge zugestehen muss, dass sie gekämpft haben bis zum Schluss. Obwohl sie abgeschlagen am Ende stehen, beißen sie sich so rein – das verdient Respekt.“ Der MTV kam durch zwei Konter, die Yavuz Bulut in der 67. und 95. Minute vollendete, am Ende noch auf 3:5 heran – zwischendurch erzielte Asemovic den fünften Treffer für die Hausherren. „Da sind wir in zwei Konter gelaufen, nachdem wir selbst Eckball hatten. Das darf nicht passieren. Wir müssen diese Fehler abstellen“, wusste Witzel.
Tore: 1:0 Anes Hot (27.), 2:0 Anel Azemovic (33.), 3:0 Malte Dratius (43.), 3:1 Pietro Bua (62.), 4:1 Dratius (64.), 4:2 Yavuz Bulut (67.), 5:2 Asemovic (70.), 5:3 Bulut (90.+5).

SG Großenwieden/Rohden-Segelhorst II - MTSV Aerzen II 0:3 (0:1).

Die zweite Mannschaft der SG Großenwieden/Rohden-Segelhorst musste sich am Sonntag dem MTSV Aerzen II mit 0:3 (0:1) geschlagen geben. Trainer Sascha Henschke sah eine Partie, die vor allem in der Anfangsphase offen verlief, am Ende aber verdient an die Gäste ging.„Die ersten 20 Minuten bis zum Gegentor waren wir auf Augenhöhe“, berichtete Henschke. „Es gab viele Fehlpässe auf beiden Seiten, viel spielte sich im Mittelfeld ab, wenig vor den Toren.“ Dann aber nutzte Aerzen die erste klare Gelegenheit zur Führung: Ein langer Freistoß segelte in den Strafraum, Andrej Weirich ging mit Tempo in den Ball und drückte ihn zum 0:1 über die Linie – „da haben wir gepennt“, so der SG-Trainer. Anschließend sei der MTSV besser ins Spiel gekommen, ohne jedoch viele Torchancen herauszuspielen.

Nach der Pause entwickelte sich eine offene Begegnung. „Da lief es eigentlich gut, das Spiel war ausgeglichen“, meinte Henschke. Doch in der 76. Minute erhöhte Max Dobisha für Aerzen nach einem langen Bal innerhalb eines Konters. „Unser Torwart Florian Quakernack hält zunächst stark im Eins-gegen-Eins, aber beim Abpraller war er dann chancenlos.“Die SG versuchte in der Schlussphase alles, blieb aber glücklos. „Wir hätten vielleicht einen Elfmeter bekommen können, da war ein Handspiel dabei“, ärgerte sich Henschke. In der Nachspielzeit sorgte schließlich Fynn Hundertmark erneut nach einem langen Ball nach einem Freistoß für den 0:3-Endstand. „Der Treffer war vermeidbar, es ist für uns heute insgesamt ärgerlich gelaufen heute“, so der Coach. Trotz der Niederlage fand Henschke lobende Worte für den Gegner: „Aerzen hat seine Chancen genutzt und somit verdient gewonnen. Besonders Jimmy Bader war bei ihnen ein absoluter Aktivposten, der im Mittelfeld viele Wege gemacht hat.“
Tore: 0:1 Andrej Weirich (22.), 0:2 Max Dobisha (76.), 0:3 Fynn Hundertmark (90+2).


Von Jule Stolpe

TB Hilligsfeld II – SG Saale-Ith/Marienhagen 2:2 (1:1).

Die Zweitvertretung des TB Hilligsfeld und die SG Saale-Ith/Marienhagen trennten sich 2:2-Unentschieden. In einer aus Sicht des TB durchwachsenen Anfangsphase, in der sich Hilligsfeld nicht gut auf die Offensive der SG einstellte, sah Trainer Tim Bödecker sein Team durchaus im Glück, dass man die ersten Minuten ohne Gegentor überstand. Schließlich fand Hilligsfeld ins Spiel, spielte einige Angriffe gut durch und ging nach elf Minuten in Führung. „Das war eine sauber gespielte Offensivaktion, bei der unser Stürmer vorne nur noch einschieben musste“, so Bödecker. Anschließend beobachtete er ein munteres Hin und Her und viel Tempo im Spiel. Dementsprechend war das 1:1 für Saale-Ith per Abstauber nach einem Distanzschuss auch nicht unverdient. Bis zur Pause hatten beide Teams weitere Chancen nach Angriffen oder Distanzschüssen auf dem nassen Rasen und blieben gefährlich, ohne eine weitere Bude zu machen.

„In die zweite Halbzeit sind wir druckvoller gestartet, wurden aber relativ schnell nach einem dummen Ballverlust ausgekontert und gerieten in Rückstand (55.)“, so Bödecker weiter. Sein Team erarbeitete sich weitere Chancen, allerdings blieb die Belohnung aus, und durch die offensivere Spielweise gerieten die Hausherren immer wieder durch Konter der SG in Not. „Da hat uns unser Keeper Kovalewitsch das ein oder andere Mal gerettet“, gab Hilligsfelds Coach zu. Die Erlösung kam erst spät: In der letzten regulären Spielminute glich Carlos Weide aus Bödeckers Sicht „hochverdient“ zum 2:2-Endstand aus. Abschließend lobte der Coach die gute Schiedsrichterleistung von René Wohlt.
Tore: 1:0 (11.), 1:1 Landry Nzikoruriho (21.), 1:2 Nzikoruriho (55.), Carlos Weide (90.).


FC Preussen Hameln II – SSG Marienau 3:1 (0:0).

In einem niveauvollen Topspiel der zweiten Kreisklasse setzte sich die Reserve des FC Preussen Hameln mit 3:1 gegen die SSG Marienau durch. „Das Spiel war eines Topduells würdig“, sagte Preussens Sprecher Steffen Pauder nach Abpfiff. „Man hat gesehen, dass beide Teams nicht umsonst ganz oben in der Tabelle stehen.“ Die Partie anzuschauen habe Spaß gemacht, denn bis zur Halbzeit war alles sehr ausgeglichen. Anfangs lief Marienau sehr hoch an, womit die Hamelner zunächst ihre Probleme hatten. Nach rund 20 Minuten verlagerte die SSG ihr Offensivpressing ein Stück weiter nach hinten, und Preussen kam zu den ersten Offensivaktionen. Durch mehrere hochkarätige, teilweise hundertprozentige Chancen hätte es zur Pause durchaus auch anders stehen können als 0:0.

„Wir sind besser wieder rausgekommen und man hatte das Gefühl, Marienau ging so ab der 50. Minute langsam, aber sicher die Luft aus. Unsere Kraftausdauer hat sich ausgezahlt, denn wir konnten noch mal etwas drauflegen“, so Pauder weiter. Fünfzehn Minuten vor Schluss eroberte Preussen den Ball, konterte über die linke Seite, und Noah Jerome Springer veredelte den schön herausgespielten Angriff nach mehreren Pässen zur Führung für die Hausherren. Durch einen gleich zweimal abgefälschten Freistoß glich Marienau nur vier Minuten später aus: „Das war ein kurioses und unglückliches Gegentor, bei dem der Ball am Ende mit fünf km/h über die Linie kugelte“, beschrieb der FC-Sprecher. Doch das war noch nicht das Ende: In der Nachspielzeit lief Preussens Jonas Bollermann frei durch. Den ersten Versuch vereitelte Niklas Köhne im Marienauer Tor, den Abpraller verwandelte Leon Kießling zur erneuten Führung. Kurz darauf führte eine schnelle Balleroberung zu einer weiteren Offensivaktion, bei der Almunther Alahmad abschloss – Köhne war erneut dran, aber nicht mehr entscheidend und der Ball rollte mit gemächlichem Tempo über die Torlinie. „Insgesamt hat das heute sehr viel Spaß gemacht und es war ein gutes Spiel“, resümierte Pauder, der aufseiten der Hausherren Karwan Kawa Khaleel und Jonas Bollermann eine sehr gute Leistung attestierte.
Tore: 1:0 Noah Jerome Springer (74.), 1:1 Hendrik Eickhoff (78.), 2:1 (90.+1) Leon Kießling, 3:1Almunther Alahmad (90.+3).


TSV Klein Berkel II – TSV Groß Berkel 3:1 (0:1).

Das Derby zwischen Klein Berkel II und Groß Berkel endete nach insgesamt drei Platzverweisen mit 3:1. „Die Partie war eines Derbys wirklich würdig. Wir haben von Anfang an sehr kämpferische Leistungen beider Teams gesehen und viele Zweikämpfe, die anfangs auch noch eine angemessene Härte besaßen“, beschrieb Klein Berkels Sprecher Roman Bandorski. „Nach einer halben Stunde kriegen wir vorne den Ball nicht fest, der uns postwendend um die Ohren fliegt. Groß Berkel spielt es clever aus und stellt auf 0:1 aus unserer Sicht“, so Bandorski weiter. Anschließend hätte er gerne bereits die erste rote Karte gesehen, als ein Klein-Berkeler über außen auf dem Weg Richtung Tor vom Verteidiger als letzter Mann gestoppt wurde, der jedoch mit Gelb davonkam. Kurz vor der Pause hagelte es dann direkt zwei Platzverweise: Nach einer Rangelei, die in einem Kopf-an-Kopf-Duell zweier Spieler und einer Rudelbildung endete, flog jeweils ein Akteur beider Teams mit glatt Rot vom Platz.

Bis zur Halbzeit dominierte Groß Berkel weiterhin, doch nach Wiederanpfiff wachte Klein Berkel auf. Nach dem Ausgleich durch Ibrahim El Zein (55.) flog der nächste Groß-Berkeler vom Platz – mit der Ampelkarte nach einem Foul. „Anschließend haben wir zwar ein bisschen besser gespielt, allerdings ist nicht unbedingt aufgefallen, dass wir einer mehr waren. So richtig mit Ruhm bekleckert haben wir uns also nicht“, so Bandorski weiter. Sein Team profitierte stattdessen von zwei individuellen Glanzleistungen in der 85. und 90. Spielminute und gewann am Ende mit 3:1. „Egal wie, wir sind natürlich glücklich, das Derby gewonnen zu haben und meinem Team kann ich nur zu einer geschlossenen und kämpferisch starken Mannschaftsleistung gratulieren.“
Tore: 0:1 Azat Celik (30.), 1:1 Ibrahim El Zein (55.), 2:1 Moemen El Mourad (85.), El Mourad (90.).
Besonderes: Rote Karte für Klein Berkel (51.), Rote Karte für Groß Berkel (52.), Gelb-Rote Karte für Groß Berkel (62.).
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Autor des Artikels

Konrad Voss
Konrad Voss
Im Lokalfußball ist er bekannt wie ein bunter Hund: daher war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann Tausendsassa 'Konni' den Weg zum Team AWesA finden würde. Die Antwort: Juli 2025.
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