05.10.2025 19:39
2. Kreisklasse
Fünferpack gegen Coppenbrügge: Karayilan zurück im Ballermodus
Spitzenduo müht sich zum Erfolg / Nienstedt dreht Partie wieder mit drei späten Treffern

Sipan Karayilan schlug fünffach zu.
FC Preussen Hameln II – TSV Groß Berkel 2:1 (2:1).
Spitzenreiter Preussen II blieb am frühen Nachmittag auf Kurs – zumindest dem Ergebnis nach. „Wir haben heute etwas durchrotiert, weil wir einige angeschlagene Spieler waren. Wir waren zwar schon die überlegene Mannschaft, hatten aber nicht den Zug zum Tor wie in den letzten Wochen. Von außen war das heute nicht schön anzusehen“, beschrieb FCP-Sprecher Steffen Pauder die Partie gegen Groß Berkel. Die Gastgeber versuchten sich an der ungewohnten Lösung mit dem langen Ball, was nur selten Ertrag brachte. Stattdessen war es eine Einzelleistung von Top-Knipser Almunther Alahmad, die die Gastgeber in Front brachte. „Vorausgegangen war ein Foul an Justin Wolny. Alle haben mit einem Pfiff gerechnet. Der kam aber nicht, so konnten wir Almunther freispielen“, erklärte Pauder.
Lange hielt die Führung jedoch nicht: ein zu kurz geratener Rückpass rief die Gäste auf den Plan, die nach 18 Minuten den Ausgleich markierten. Noch vor der Pause gingen die Gastgeber wieder in Führung. Erneut war es Alahmad, der auf links durchbrach, im Eins-gegen-Eins mit 05-Keeper Jonas Schwarz einen Haken schlug und zum 2:1 einnetzte. „In der zweiten Halbzeit waren wir etwas besser in den Zweikämpfen und hätten auch das eine oder andere Tor nachlegen können, aber die Konsequenz vor dem Tor hat gefehlt. Eine wirklich Drangphase von Groß Berkel gab es aber nicht mehr“, betonte Pauder abschließend, der einzig Karwan Kawa Khaleel Normalform attestierte.
Tore: 1:0 Almunther Alahmad (11.), 1:1 (18.), 2:1 Alahmad (41.).
SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst II – SG Hastenbeck/Emmerthal 1:6 (0:1).
„In der ersten Halbzeit war es von beiden Seiten ein grausames Spiel“, eröffnete SGGRS II-Trainer Sascha Henschke nach der 1:6-Niederlage gegen die SGHE. „Im Prinzip gab es bis zur Pause nur zwei Torraumszenen. Ansonsten gab es nur lange Bälle, die postwendend wieder zurückkamen.“ Die Gäste bewiesen dabei Kaltschnäuzigkeit, eine der beiden Gelegenheiten verwandelte Silas Niemeyer zur Führung. In der zweiten Hälfte erwischten die Gastgeber einen guten Start, der Treffer fiel aber erneut auf der Gegenseite, wieder war Niemeyer zur Stelle. „Trotzdem waren wir danach weiterhin am Drücker“, betonte Henschke.
Nur wenige Minuten später fiel allerdings die Entscheidung auf der Gegenseite. Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte erreichte Alexander Miller, der auf 3:0 für die SGHE stellte. „Danach sind die Köpfe bei uns runtergegangen“, fuhr der Trainer fort. Zwar gelang Philippe Auguste Sidibe zwischenzeitlich der Anschlusstreffer (71.), trotzdem legten die Gäste noch drei weitere Treffer nach und festigten ihre Position im oberen Tabellendrittel. Henschke, der mit seinem Team nach zuletzt zwei Siegen in Folge wieder einen Rückschlag erlitt, skizzierte derweil: „Das war heute einfach zu wenig von uns. Wir haben zu wenig nach hinten gearbeitet und den Gegner eingeladen.“
Tore: 0:1 Silas Niemeyer (14.), 0:2 S. Niemeyer (53.), 0:3 Alexander Miller (67.), 1:3 Philippe Auguste Sidibe (71.), 1:4 Jean-Lucca Kucza (77.), 1:5 Abbas Awada (83.), 1:6 Florian Wagner (90.).
Besonderes: Rote Karte für die SG Hastenbeck/Emmerthal (80./Tätlichkeit).
TB Hilligsfeld II – SSG Marienau 1:2 (0:0).
In Hilligsfeld sah man am Nachmittag bedröppelte Gesichter. „Normalerweise hätten wir hier einen Punkt mitnehmen müssen. In der ersten Halbzeit waren wir klar die spielbestimmende Mannschaft“, konnte es TBH-Coach Tim Bödecker nach dem 1:2 gegen Aufstiegsaspirant Marienau nicht fassen. In der Anfangsphase wirbelte vor allem Finn Schwarz in der Offensive des Tunerbunds. Der erste Versuch klatschte jedoch an den Querbalken (19.), den zweiten entschärfte Marienaus Keeper André Thielke stark. Auf der Gegenseite bewies auch TBH-Hüter Stanislav Kovalewish bei einer Doppel-Chance der Gäste sein ganzes Können. Die dickste Gelegenheit zur Führung gehörte aber wieder den Gastgebern: Kreisliga-Leihgabe Jonas Schulze war auf und davon, legte uneigennützig quer auf Mohamed Habasch, doch der schob das Spielgerät am leeren Kasten vorbei.
Mit einem absoluten Traumtor gingen die Gäste dann nach der Pause in Führung. Hendrik Eickhoff dribbelte vom TBH-Sechzehner los, zog aus 30 Metern kraftvoll ab. Über den Innenpfosten sprang die Kugel in die Maschen. „So ein Tor siehst du in der 2. Kreisklasse vielleicht alle fünf Jahre“, staunte Bödecker, der sich in der Folge bei seinem Keeper bedanken durfte: Kovalewish parierte einen Strafstoß der Gäste. Kurz darauf durfte auch der TBH jubeln, Jonas Schulze umrundete Thielke und markierte das 1:1. Doch die Gäste bekamen einen weiteren Strafstoß zugesprochen: diesmal blieb Eickhoff eiskalt und brachte die Ostkreisler damit erneut in Führung. Dabei blieb es am Ende auch, da Hilligsfeld Jarrell Schwan in der 85. Minute im Eins-gegen-Eins abermals erfolglos blieb. Ein Sonderlob von Bödecker gab´s für Finn Schwarz und Marienaus Doppeltorschütze Eickhoff.
Tore: 0:1 Hendrik Eickhoff (52.), 1:1 Jonas Schulze (67.), 1:2 Hendrik Eickhoff (75./Strafstoß).
TSV Eintracht Nienstedt – SG Saale-Ith/Marienhagen 3:1 (0:1).
Der TSV Eintracht Nienstedt mausert sich zur Nachteule im Spielbetrieb. Wie schon in der Vorwoche gegen Coppenbrügge brachten drei ganz späte Treffer die Nordkreisler auf die Siegerstraße. „Entscheidend war heute die Teamleistung und dass die Jungs bis zum Ende an sich geglaubt haben“, erklärte Nienstedts Sprecher Torsten Reimann nach der Partie. Wie schon in der Vorwoche gegen Coppenbrügge war es auch diesmal wieder der Gegner, der zunächst in Führung ging. Nach 17 Minuten wurde ein Nienstedter bei einem Vorstoß der Ostkreis-SG unglücklich angeschossen und ging von dort ins Netz.
„Ansonsten war die erste Hälfte relativ ausgeglichen, es gab Chancen auf beiden Seiten. In der zweiten Halbzeit sind wir dann klar überlegen gewesen. Von Saale-Ith kam nicht allzu viel“, fuhr Reimann fort. Doch die Treffer ließen auf sich warten. Erst ein Strafstoß musste in der 82. Minute her: Luca-Tim-Papenburg nahm sich der Sache an und traf zum Ausgleich. Als viele in der sechsminütigen Nachspielzeit schon mit der Punkteteilung rechneten, schlugen die Gastgeber doch noch eiskalt zu – und das zweimal: der eingewechselte Amanjot-Singh Gömer drehte die Begegnung zugunsten des TSV, Topscorer Kieron Lay machte dann endgültig den Deckel drauf. „Der Sieg ist am Ende verdient. Die Jungs haben bis zum Ende gekämpft und die Tore erzwungen“, resümierte Reimann abschließend.
Tore: 0:1 Eigentor (17.), 1:1 Luca-Tim Papenburg (82./Strafstoß), 2:1 Amanjot-Singh Gömer (90. +4), 3:1 Kieron Lay (90. +6).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Saale-Ith/Marienhagens Trainer Marco Job (67.).
SG Hameln 74 – MTV Coppenbrügge 7:3 (4:1).
Hamelns Ballermann ist zurück. Nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer (einer davon war ein Nichtantritt des Gegners) meldete sich Sipan Karayilan im Heimspiel gegen Coppenbrügge mit einem Fünferpack zurück. „Das Halbzeitergebnis spiegelt das Spiel aber nicht wider. Die Partie war ausgeglichen, Coppenbrügge hatte Chancen ohne Ende. Außerdem hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn der Gegner einen Handelfmeter bekommen hätte“, gab 74-Trainer Michael Lauke zu. Die frühe Führung durch Nils Schrader wussten die Gäste früh zu kompensieren. Dann begann der erste Teil der Karayilan-Show mit einem Doppelpack, dem ein Steckpass von Schrader auf Maksim Jankovic folgte, der auf 4:1 erhöhte.
„In der zweiten Hälfte wollten wir Ruhe in die Partie bringen. Das hat aber nicht geklappt“, kommentierte Lauke. Stattdessen markierte Coppenbrügges Spielertrainer Yavuz Bulut den Anschlusstreffer und erhöhte damit die Unruhe im Spiel der Gastgeber. Erst der lupenreine Hattrick von Karayilan zum 7:2 sorgte für die notwendige Sicherheit. Der schönste Treffer des Tages war aber den Gästen vorbehalten: einen Freistoß aus 25 Metern knallte Pietro Bua über den Innenpfosten ins Netz. „Die drei Punkte sind schön und gut, die Art und Weise ist aber verbesserungswürdig. Zur Wahrheit gehören aber auch unsere 15 Ausfälle heute. In diesem Sinne nochmal vielen Dank an Sebastian Säbsch, der als Feldspieler notgedrungen zwischen die Pfosten gerückt ist“, bilanzierte Lauke, der in Fünferpacker Karayilan seinen „Matchwinner“ fand.
Nach dem Spiel meldete sich Coppenbrügges Sprecher David Mazurowski via Redaktionshandy und schilderte seine Sicht der Dinge: „SG74 ist verdient in Führung gegangen und wir haben den Ausgleich geschossen. Danach hatten wir die große Chance, in Führung zu gehen. Der Ball war auch sichtlich hinter der Torlinie, im direkten Gegenzug fällt das 2:1 für Hameln. Kurz vor dem 3:1 für Hameln spielte ein Spieler von 74 den Ball im eigenem Strafraum liegend mit der Hand, vor den Augen des Schiedsrichters. Es kamen dann immer wieder verwunderliche Pfiffe oder Nichtpfiffe gegen uns. Man kann ja mal einen schlechten Tag haben, aber dass es in drei Spielen so gegen uns läuft, ist schon verwunderlich. Zudem hat mir der Schiedsrichter nach dem Abpfiff den Handschlag verweigert.“
Tore: 1:0 Nils Schrader (5.), 1:1 Mehdi Jafari (7.), 2:1 Sipan Karayilan (11.), 3:1 Karayilan (24.), 4:1 Maksim Jankovic (45.), 4:2 Yavuz Bulut (48.), 5:2 Karayilan (72.), 6:2 Karayilan (74.), 7:2 Karayilan (85.), 7:3 Pietro Bua (89.).
SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – TSV Klein Berkel II 3:2 (1:1).
Im Nordkreis jubelten am Ende die Gastgeber. „Klein Berkel hat defensiver agiert und viel über Konter versucht“, betonte SGEH-Sprecher Mike Hoffmann nach dem 3:2-Erfolg. Nach zwei Minuten hätte sich die Strategie der Gäste beinahe ausgezahlt, die Führung fiel aber erst knapp 25 Minuten später. Ein Freistoß wurde auf Tom Klemme gechippt, der die Kugel in den Maschen unterbrachte. Auf der Gegenseite landete ein Versuch von Anes Hot am Querbalken, den Nachschuss beförderte Merdan Kosuta zum 1:1-Ausgleich über die Linie. „Das war zur Pause auch verdient. Bei uns hat der letzte Pass gefehlt“, erklärte Hoffmann, der sein Team nach dem Seitenwechsel besser agieren sah: „Wir haben zielstrebiger nach vorne gespielt und etwas mehr gepresst. Klein Berkel hat dagegen mit vielen langen Bällen agiert.“
Das zahlte sich aus: Jan Malte Dratius drückte eine Hereingabe von Anel Azemovic über die Linie. Sechs Minuten später war es dann der Vorlagengeber selbst, der eine missglückte Klärungsaktion der Gäste zum 3:1 nutzte. Noch war die Zweitvertretung aber nicht geschlagen, einen zu kurzen Rückpass erlief sich Ali Jan Nazari und verkürzte. „Danach wurde es nochmal etwas hitziger, aber wir haben das Ergebnis über die Zeit gebracht“, schilderte Hoffmann, der abschließend betonte: „Die Stimmung ist gut, wir haben im Verbund gegen den Ball agiert. Ein Lob an die Mannschaft.“
Tore: 0:1 Tom Klemme (26.), 1:1 Merdan Kosuta (33.), 2:1 Jan Malte Dratius (59.), 3:1 Anel Azemovic (61.), 3:2 Ali Jan Nazari (69.).
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