12.12.2024 09:01
2. Kreisklasse
„Knapp daneben ist auch vorbei“
Löwensens Sprecher Rashad Kukhmazov ordnet die Hinrunde der Saison ein

Rashad Kukhmazov erlebte mit seinen Löwensern ein Auf und Ab der Gefühle.
Allmählich tritt Stille auf den heimischen Rasen- und Kunstrasenplätzen ein. Die Pflichtspielreise des Kreisfußballs ist für dieses Kalenderjahr ad acta gelegt. Damit Ihr dem Ligabetrieb aber nicht für zu lange abschwören müsst, haben wir unseren Kreisfußball-Vertretern von der Kreisliga bis zur 2. Kreisklasse ein Sammelsurium an Fragen zukommen lassen – natürlich immer in Hinblick auf die abgelaufene erste Saisonphase. Wir gehen die Tabellen im Parallelschritt von unten nach oben ab und geben Euch die Antworten der Vereine.
Heute: TuS Löwensen (Platz 2, 33 Punkte)
Die Löwen aus der Kurstadt – schon im vergangenen Jahr gehörte der TuS Schwarz-Weiß Löwensen zu den hochgehandelten Teams der 2. Kreisklasse. Nach Platz vier in der Vorsaison mischen die Pyrmonter auch diesmal wieder ganz oben mit. Neben Spektakelsiegen verhinderten aber auch Nebenschauplätze und überraschende Niederlagen wie das 2:4 gegen Marienau den Platz an der Sonne – erklärt auch Sprecher Rashad Kukhmazov.
Die Hinrunde ist vorbei, die Winterpause ist eingeläutet. Zeit für den Blick zurück: Wenn Du Eurer abgelaufenen Hinserie einen Titel geben müsstest – wie würde er lauten?
„Knapp daneben ist auch vorbei. So würde ich die Hinrunde wahrscheinlich zusammenfassen. Wir haben ziemlich viele Partien leichtfertig aus der Hand gegeben, insbesondere klare Führungen. Knappe Niederlagen sind halt auch Niederlagen und fehlende Punkte, das dürfen wir nicht vergessen.“
Was war für Dich der emotionalste Moment der ersten Saisonhälfte – ein Sieg, eine Niederlage oder vielleicht ein besonderer Moment auf oder neben dem Platz?
„So pauschal lässt sich das für mich nicht beantworten, die gesamte Hinserie war für mich eine Berg- und Talfahrt der Emotionen (lacht). Es waren mit Sicherheit schöne und weniger schöne Momente dabei, aber es lässt sich nichts Bestimmtes für mich herauskristallisieren.“
Wenn Du in der ersten Saisonhälfte einen Moment zurückdrehen könntest: Was würdest Du anders machen – und warum?
„Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wahrscheinlich würde ich oder würden wir als Trainergespann nichts anders machen. Wenn man der Mannschaft dieselbe Frage stellt, erhoffe ich mir natürlich eine andere Antwort. In vielen Momenten hätten die Jungs besser gespielt und die Partien für sich entschieden, wenn sie mit einem klareren und kühleren Kopf auf dem Platz gestanden, teilweise die Emotionen besser im Griff und in den entscheidenden Momenten mehr Biss und Übersicht gezeigt hätten. Wir als Trainergespann sorgen dafür, dass jedes Wochenende die beste Mannschaft auf dem Rasen steht - was die Jungs dann auf den Rasen bringen, ist die andere Sache. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft auch sehr gute Spiele abgeliefert und steht zurecht auf dem zweiten Platz in der Tabelle.“
Wenn Du Deine persönliche Elf der Hinrunde wählen müsstest: Welcher Spieler – egal ob aus Deinem Team oder einem anderen – dürfte nach der abgelaufenen Hinserie auf keinen Fall darin fehlen?
„Schwierige Frage. Ich denke, dass es in der gesamten Liga sehr viele gute Einzelspieler gibt. Viele von ihnen gehören eigentlich auch einige Spielklassen nach oben. Leider kann ich mir oftmals die Namen der gegnerischen Spieler nicht merken, daher beziehe ich mich nur auf mein Team: hier dürfte meiner Meinung nach Azalo Said nicht fehlen. Was er für das Spiel tut, wie er die Bälle verteilt, was für eine Übersicht er zeigt und seine Dribbelstärke sind für mich wirklich sehr stark. Man merkt auch immer enorm, wenn er mal nicht auf dem Platz steht. Natürlich haben wir auch andere super Spieler, Issa und Mussa Barakat werden oft genug in dem Zusammenhang erwähnt - aber in dieser Hinrunde macht Azalo für mich den Unterschied.“
Welche Mannschaft, welcher Spieler oder welches Ergebnis hat Dich bisher am meisten überrascht?
„Ich denke die meisten werden hier auf den TSV Eintracht Nienstedt eingehen, ich ebenfalls. Was die Jungs als Aufsteiger leisten, ist absolut bemerkenswert - und das, obwohl sie momentan viel Verletzungspech haben. Zumal der Verein auch einfach sympathisch ist. Chapeau! Überraschend fand ich aber auch einige andere Teams - diese sollten ihre Energie und Ressourcen eventuell andersweitig nutzen und ggf. in die eigene Mannschaft investieren, denn das Ausdiskutieren gegnerischer Vereine und derer Ergebnisse bringt sie selbst kein Stück weiter. Eventuell ist dann auch ein Tabellenplatz unter den ersten Sieben in Sicht.“
In der Winterpause öffnet bekanntlich das Wintertransferfenster. Gibt es bereits Neuigkeiten in diese Richtung?
„Einige Gespräche laufen noch, offiziell gibt es dazu aber noch nichts zu vermelden.“
Abschließend noch ein kleiner Ausblick: Welche Ziele habt Ihr Euch für die Rückrunde gesteckt bzw. was wollt Ihr erreichen?
„Im besten Fall zementieren wir unseren Tabellenplatz oder rücken sogar noch einen vor - da wird aber Nettelrede sicherlich ein Wörtchen mitreden wollen. Ansonsten haben wir alles in unserer eigenen Hand. Wenn die Jungs ihr volles Potential vom ersten bis zum letzten Spieltag voll ausschöpfen würden, müssten wir nicht über die Tabellenposition sprechen. Leider stehen wir uns oftmals selbst im Weg. Der Aufstieg ist und bleibt das unumstrittene Ziel.“
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