Relegation Bezirksliga

0:3 gegen Mellendorf: Tünderns Traum vom Doppel-Aufstieg geplatzt?

Keeper Kowalski verhindert höhere Niederlage / Karayilan bringt frischen Wind

HSC BW Tündern II – Mellendorfer TV 0:3 (0:2).

Sind die Träume vom Doppel-Aufstieg geplatzt? Zumindest haben sie eine ganz große Delle – im Duell der Vizemeister zog Tünderns Reserve ganz klar den Kürzeren. Der Zweite der Hannoveraner Kreisliga, Staffel 2 kaufte den Blau-Weißen insbesondere in den ersten 45 Minuten den Schneid ab. „Die erste Halbzeit war brutal schwer für uns. Mellendorf hat permanent Druck gemacht und wir sind nicht ins Spiel gekommen“, analysierte Tünderns Trainer Timo Dubberke den ersten Durchgang. Nach einem verhaltenen Beginn gewannen die Gäste an spielerischem Übergewicht, während Tündern kaum für Entlastung sorgte – die Offensivkräfte Niklas Berndt, Hassan Dukuly und Leon von der Heide hingen, aufgrund fehlender sauberer Zuspiele und aggressivem Pressing des MTV, in der Luft.

Kowalski bewahrt Tündern vor höherem Rückstand

Stattdessen spielte sich Mellendorf über die Außen immer wieder in die Gefahrenzone. Mit Torhüter Kolja Kowalski stand  allerdings ein Mann im Tor, der einige Eins-gegen-Eins-Situationen überragend entschärfte – bis sich individuelle Fehler aufseiten der Gastgeber einschlichen. Ein zu kurzer Rückpass führte dazu, dass die Hannoveraner mit zwei Mann einsam auf Kowalski zuliefen. Einen Querpass später zappelte der Ball im Netz, Arne Unterhalt vollendete in der 28. Minute aus drei Metern. Zwölf Minuten später eine ähnliche Szene: Diesmal war es ein zu kurzer Kopfball, der Nils Gottschalk begünstigte. Völlig freistehend tauchte er vor Kowalski auf und ließ diesem beim 2:0 keine Chance. In der Halbzeit regierte Tündern-Coach Dubberke und wechselte Neuzugang Seyhmus Karayilan im zentralen Mittelfeld ein.

Karayilan bringt frischen Wind

Diese Maßnahme brachte nicht nur mehr Stabilität im Mittelfeld, sondern auch mehr Durchschlagskraft in der Offensive. In der 50. Minute wurde ein Freistoß von Karayilan kurz vor dem Einschlag geblockt, fünf Minuten später scheiterte von der Heide an Mellendorfers Schlussmann Rouven Kreuschner, ehe wiederum Karayilan einen sehenswerten Schuss aus 16 Metern an die Latte setzte – Tündern war nah dran am Anschlusstreffer.  „Wenn wir das 1:2 gemacht hätten, wäre das Spiel vielleicht noch einmal in unsere Richtung gekippt“, meinte Dubberke. Die Wende blieb allerdings aus. Stattdessen konterte Mellendorf in der Schlussphase. In der 90. Minute traf der starke Jonas Frenzel nur den Pfosten, ehe Finn Seyer mit dem Schlusspfiff für den 3:0-Endstand sorgte. Immerhin im obligatorischen Elfmeterschießen setzte der HSC sich mit mit 5:4 durch, sodass der Vorteil bei Punkt- und Torgleichheit bei Tündern liegt.

Dubberke: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen“

Mellendorfs Trainer Matthias Henning zeigte sich zufrieden: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel investiert, um mit 2:0 in Führung zu gehen. Dann läuft man Gefahr, bei den Temperaturen in Bedrängnis zu geraten. Wir haben es verpasst, aus einer tiefen Position heraus früher für die Entscheidung zu sorgen.“ Dubberkes Fazit: „Aufgrund der zweiten Halbzeit bin ich nicht unzufrieden. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wenn wir gegen den TuS Harenberg daran anknüpfen – warum soll dann nicht etwas gehen? Wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns darauf vorzubereiten.“ Gleichzeitig müssen die Windmühlenkicker darauf hoffen, dass Harenberg wiederum Mellendorf besiegt und das Torverhältnis am Ende stimmt – in der eigenen Hand hat Tündern den Aufstieg nicht mehr.
HSC BW Tündern II: Kolja Kowalski, Kallies, Venten, Barnert, Hackl, von der Heide (63. Schmidt), Dukuly (63. Bekedorf), Grischa Kowalski, Berndt, Herrmann, Kraus (46. Karayilan). 
Mellendorfer TV: Kreuschner, Puls (66. Ebinger), Lüder, Krampe, Puls, Frenzel, Marks, Unterhalt (71. Seyer), Meyer, Gottschalk (83. Kattge), Grünke.
Schiedsrichter: Gabriel Müller.
Assistenten: Philipp-Pascal Aschendorf, Moses Müller.
Zuschauer: Rund 300.
Tore: 0:1 Arne Unterhalt (28.), 0:2 Nils Gottschalk (40.), 0:3 Finn Seyer (90.).