19.08.2025 22:56

Kreispokal


Bahnt sich da der nächste Ünsal-Titel an? Flegessen kickt Bisperode raus!

Marienau fertigt Coppenbrügge im Derby ab / Eimbeckhausen muss ins Elfmeterschießen / In Börry geht die Post ab
Simon Kuecking FC Bad Pyrmont Hagen
Brachte die Wende für den FCBPH: Simon Kücking.

SC Börry – SG Hajen-Latferde 2:4 (0:1).

Vor riesiger Kulisse feierte der SC Börry nach jahrelanger Abstinenz eine gelungene Pflichtspiel-Rückkehr – auch wenn am Ende der Kreisligist das Pokal-Ticket für die nächste Runde löste. „Das war hier eine Wahnsinnskulisse, bestimmt 350 Zuschauer. Das hat meine Jungs zum Start ganz schön nervös gemacht“, gab SCB-Sprecher Martin Otto nach dem Abpfiff zu. Erwartungsgemäß übernahm der Favorit die Spielkontrolle, erspielte sich dabei aber wahrlich kein Chancenfeuerwerk. Dennoch stand zur Pause die 1:0-Führung dank des Treffers von Jan Knoesel. „Wir wollten den Gegner über unsere Außen ärgern. Leider hat das nur bedingt geklappt. Wir hatten zwar unsere Angriffe, wurden aber nicht richtig gefährlich“, so Otto, der hoffnungsvoll auf den zweiten Durchgang geblickt hatte. Doch stattdessen erhöhte der eingewechselte Benjamin Bohne nach einer Unaufmerksamkeit bei den Gastgebern auf 2:0.

„Mit der Zeit hat man dann auch gemerkt, dass wir konditionell im Nachteil waren“, betonte Otto. In dieser Phase erhöhte der ebenfalls eingewechselte Dirnberger auf 3:0 und 4:0. In der Schlussphase waren für die Gastgeber dann aber nochmal zwei Highlights angesagt. In der 83. Minute steckte Philip Brockmann auf Marlon Muskulus und der erzielte vor der jubelnden Anhängerschaft der Gastgeber den ersten Pflichtspieltreffer seit Börrys „Wiedergeburt“. Und dabei blieb es nicht: in der Nachspielzeit trat Max Brockmann auch noch zum Strafstoß an, den er gegen seinen Ex-Verein zum 2:4-Endstand versenkte. Otto war begeistert: „Ich bin wirklich stolz auf die gesamte Mannschaft. Natürlich hat man gemerkt, dass der Gegner drei Ligen höher spielt, aber die Jungs haben es super gemacht.“ Gesondert hervor hob der Coach außerdem die Leistungen von Theis Gutsmann, Marcel Borgamann und Schiri Jan-Christoph Bunte.
Tore: 0:1 Jan Knoesel (12.), 0:2 Benjamin Bohne (67.), 0:3 Kay-Jonas Dirnberger (69.), 0:4 Dirnberger (81.), 1:4 Marlon Muskulus (83.), 2:4 Max Brockmann (90. +2).

Von Jule Stolpe

SSG Marienau – MTV Coppenbrügge 8:0 (5:0).

Das Derby im Kreispokal zwischen der SSG Marienau und dem MTV Coppenbrügge endete mit einem deutlichen Kantersieg der Hausherren. Coppenbrügge war mit einigen Ausfällen in die Partie gegangen, und die wogen direkt von Beginn an schwer. „Wir haben ein sehr dominantes Spiel gemacht und den Gegner neunzig Minuten lang klar beherrscht“, bilanzierte Marienaus Trainer Kai Lücke. Bereits in der zweiten Minute gelang seinen Farben das erste Tor durch Mohamed Abu Baker. „Nach einer knappen halben Stunde konnte Nils Bormann nach einer klasse Flanke von Stefan Hamann einköpfen“, beschrieb Lücke das 2:0. Nicht mal eine Minute später war es erneut Bormann, der den Ball zum 3:0 im Tor unterbrachte. Dass kurz danach wiederum direkt das Vierte fiel, wusste Coppenbrügges Keeper David Mazurowski zu verhindern, der eine Dreifachchance der SSG entschärfte. Allerdings nicht für lange: Fünf Minuten vor der Pause steckte Lennart Greve den Ball clever durch die Coppenbrügger Abwehrkette zu Eickhoff, der mit einem laut seinem Trainer „super Abschluss“ für das 4:0 sorgte. Zwei Minuten später war es Greve selbst, der bei seinem Debüt traf und für den deutlichen Halbzeitstand sorgte.

„Auch in der zweiten Halbzeit hatte Coppenbrügge aus dem Spiel heraus eigentlich keine Chancen. Dementsprechend haben wir auch in der Höhe absolut verdient gewonnen“, beschrieb Kai Lücke den Verlauf der Partie. Im zweiten Durchgang schraubten Erwin Sundermann sowie erneut Greve und Eickhoff das Ergebnis in die Höhe. „In den zweiten fünfundvierzig Minuten hatten wir Chancen ohne Ende“, bilanzierte Marienau-Coach Lücke und hob die Leistungen von Dreierpacker Hendrik Eickhoff und Debütant Lennart Greve hervor.
Tore: 1:0 Mohamed Abu Baker (2.), 2:0 Nils Bormann (29.), 3:0 Hendrik Eickhoff (30.), 4:0 Eickhoff (40.), 5:0 Lennart Greve (42.), 6:0 Erwin Sundermann (56.), 7:0 Greve (72.), 8:0 Eickhoff (90.).

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – SG Hameln 74 7:5 (1:1).

Das Spiel zwischen Eimbeckhausen/Hamelspringe und der SG Hameln 74 entschied sich im Elfmeterschießen – mit dem besseren Ende für die SGHE. „In der Anfangsphase haben beide Mannschaften sich eher abgetastet, und es war ausgeglichen, auch wenn wir Hameln den Ball eher überlassen und uns zurückgezogen haben“, erklärte der Heimcoach Martin Witzel nach Abpfiff. Seine Taktik, auf Konter zu setzen, wurde nach rund einer halben Stunde belohnt, als Merdan Kosuta nach einem abgefälschten Schuss von Anel Azemovic nachsetzte und zur Führung abstaubte. Nur fünf Minuten später folgte der Ausgleich durch einen individuellen Fehler im Spielaufbau der SGHE. Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.

„Die zweite Hälfte sind wir offensiver angegangen, haben hoch gepresst, und das wurde auch belohnt“, so Witzel weiter. Erneut war es Azemovic, der sich auf außen durchsetzte und den Ball von der Grundlinie clever zurück in die Mitte legte, wo Pascal-Sebastian Krüger einschob (51.). Knapp zehn Minuten später erhöhte die Heimmannschaft auf 3:1, dieses Mal war Anel Azemovic selbst der Torschütze. „Eigentlich musst du so ein Ergebnis dann nach Hause schaukeln, aber auf einmal haben wir es dann nicht mehr geschafft, Sipan Karayilan aus dem Spiel zu nehmen“, haderte Witzel. Mit einer guten Einzelaktion sorgte er zunächst für den Anschlusstreffer und legte zehn Minuten vor Schluss zum verdienten Ausgleich auf, den erneut Leon Klenovic für die Hamelner erzielte. Nach einer ausgeglichenen Schlussphase kam es dann zum Elfmeterschießen, in dem die Hausherren die besseren Nerven bewiesen. „Am Ende ist es vom Punkt dann Glückssache“, bilanzierte der SGHE-Coach. Während sein Team nur einmal verschoss, waren es bei der SG Hameln 74 zwei Fehlschüsse, die das Pokalaus besiegelten. „Mit der Phase nach dem 3:1 bin ich überhaupt nicht zufrieden, aber am Ende überwiegen natürlich der Stolz und die Freude über das Weiterkommen“, so Martin Witzel abschließend.
Tore: 1:0 Merdan Kosuta (29.), 1:1 Leon Klenovic (33.), 2:1 Pascal-Sebastian Krüger (51.), 3:1 Anel Azemovic (60.), 3:2 Sipan Karayilan (66.), 3:3 Klenovic (80.).

SV Eintracht Afferde II – SG Großenwieden/Rohden-Segelhorst 2:4 (1:1).

Die Zweitvertretung von Eintracht Afferde schnupperte an einer Pokalüberraschung – unterlag dem Kreisligisten Großenwieden/Rohden-Segelhorst am Ende aber doch mit 2:4. „Es war eigentlich eine ausgeglichene Partie“, bilanzierte Afferdes Co-Trainer Luke Willders nach Abpfiff. Nach rund zwanzig Minuten erzielte die Eintracht dann sogar die Führung, die vor der Halbzeit durch Großenwiedens Noel Benski egalisiert wurde (33.). Kurz nach der Pause brachte Alexander Kindsvater die Gäste in Führung. „Auch als wir in Rückstand gerieten, hatten wir die richtige Antwort parat, als wir in der 70. Minute eine ordentliche Kombination rausspielten, an deren Ende Mika Müller sich bis zur Grundlinie durchtankte, genau auf den Elfmeterpunkt flankte und Jonas Kraus den Fuß hinhielt“, beschrieb Willders den Ausgleich. „Wir haben insgesamt sehr gut gespielt, ich kann keinem einen Vorwurf machen, ganz im Gegenteil. Wenn wir beim Stand von 2:2 in Führung gehen – und Gelegenheiten dazu hatten wir –, kippt das Spiel vielleicht in unsere Richtung“, haderte der Heim-Coach mit der Phase nach dem eigenen Ausgleich, in der sich das Blatt nach und nach zugunsten der SG wendete.

„Trotz der Ausfälle hat Großenwieden natürlich Qualität ohne Ende, schließlich spielen sie nicht ohne Grund eine Liga über uns“, so Willders weiter. In der 86. Minute entschied Noel Benski mit einer individuellen Glanzaktion in Form eines Alleingangs und eines Schusses aus dreißig Metern, der sich perfekt in die Maschen senkte, das Spiel zugunsten des Kreisligisten. Nur eine Minute später erhöhte Semih Ayalp auf 4:2 für Großenwieden. „Wir haben einen klasse Pokalfight geliefert, den wir auch hätten gewinnen können, wenn wir unsere Chancen genutzt hätten. Vom Spielverlauf her war das heute kein verdienter Sieg, und Großenwieden war nicht die bessere Mannschaft. Am Ende hat die individuelle Klasse von Noel Benski die Partie entschieden“, analysierte Willders das Match, das mit einer roten Karte gegen die SG in der Nachspielzeit wegen einer „Nicklichkeit“ ein eher unschönes Ende fand.
Tore: 1:0 Alaa Fadil Naif Aldarwish (20.), 1:1 Noel Benski (34.), 1:2 Alexander Kindsvater (49.), 2:2 Jonas Kraus (70.), 2:3 Benski (86.), 2:4 Semih Ayalp (88.).
Besonderes: Rote Karte für Großenwieden (91.).

SG Thal/Holzhausen – FC Bad Pyrmont Hagen II 3:6 (2:4).

In einem torreichen Spiel konnte sich der FC Bad Pyrmont Hagen II bei der SG Thal/Holzhausen mit 6:3 durchsetzen. „Wir haben viele Chancen auf beiden Seiten gesehen, aber im Endeffekt hat Pyrmont verdient gewonnen, weil sie konsequenter vor dem Tor waren und ihre Konter gut ausgespielt haben“, beschrieb SG-Trainer Eldar Zahirovic die Partie nach Abpfiff, bei der es schon nach wenigen Minuten durch ein Eigentor seiner Mannschaft 1:0 für die Gäste stand. Nach rund zwanzig Minuten erhöhte Bad Pyrmont sogar auf 2:0, die Hausherren waren aber noch lange nicht abgemeldet. Nach einer guten halben Stunde sorgte Maximilian Hilbert für den Anschluss, nur zwei Minuten später glich Justin Keune für die SG Thal/Holzhausen aus.

Dass das Spiel zugunsten der Bad Pyrmonter kippte, die vor der Pause noch zwei weitere Treffer erzielten, lag laut SG-Trainer Zahirovic an einer Personalie: „Die Einwechslung von Simon Kücking brachte die Wende für Pyrmont, er hat vorne wie hinten ein super Spiel gemacht und am Ende auch den Unterschied gemacht.“ Kurz vor der Halbzeit erzielte Kücking das 4:2 für den FCBPH (43.), nur kurz nach Wiederanpfiff folgte sein zweiter Streich (70.). Eine Viertelstunde vor Schluss wurde den Hausherren zwar noch ein Elfmeter zugesprochen, den Justin Keune verwandelte, der am Ende aber nichts mehr einbrachte. „Wir waren einfach nicht zwingend genug vor dem Tor und haben deshalb verdient verloren“, bilanzierte Zahirovic, der ein faires Spiel in einer angenehmen Atmosphäre auf dem Platz erlebte, der auch das 3:6 durch Ruslan Smishko in der 78. Minute keinen Abbruch tat.
Tore: 0:1 ET Manuel Nordmeyer (2.), 0:2 Emrah Kelesabdioglu (21./Freistoß), 1:2 Maximilian Hilbert (33.), 2:2 Justin Keune (36.), 2:3 Ivan Strilets (40.), 2:4 Simon Kücking (43.), 2:5 Kücking (70.), 3:5 Keune (75./Elfmeter), 3:6 Ruslan Smishko (78.).

SG Flegessen (1. KK) – TSV Bisperode (Kreisliga) 2:1 (1:1).

Der SG Flegessen gelang die Überraschung: Mit 2:1 schmiss das Team aus der 1. Kreisklasse den Kreisligisten Bisperode aus dem Pokal. In dem Spiel, das er vor Anpfiff als reines Bonusspiel bezeichnete, sah SG-Trainer Özkan Ünsal eine aufseiten seiner Mannschaft nervöse Anfangsphase. „Wir haben aufgrund der Personalsituation viel rotiert und dementsprechend erst mal gebraucht, um ins Spiel zu kommen.“ Nach und nach kam Flegessen aber in die Partie und wehrte sich gegen die in den Zweikämpfen individuell klar überlegenen Bisperoder. „Man hat schon gemerkt, dass die eine Liga höher spielen, aber wir haben clever dagegengehalten, und am Ende hat uns ein Standard zur Führung verholfen“, erklärte Ünsal. Nach rund 15 Minuten „zauberte“ Yannick Wagner einen seiner bereits bekannten und gefürchteten Freistöße ins Tor und sorgte für die überraschende Führung. „Auch wenn wir gut dagegengehalten haben, war Bisperode in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, und mit dem Tor haben wir so ein bisschen den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.“ Folgerichtig glichen die Gäste nach rund einer halben Stunde aus – ebenfalls per direktem Freistoß.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir dann mehr vom Spiel, sehr gute Torchancen, während Bisperode mehr auf lange Bälle auf ihre großgewachsenen Spieler hinter unsere Abwehrkette gesetzt hat. Da ist aber nichts Gefährliches bei rumgekommen“, so der Flegessen-Trainer weiter. Sein Team habe sich Chancen erarbeitet und einige Konter gefahren. Der Einsatz wurde belohnt: In der 82. Spielminute sorgte Julius Austmann für den 2:1-Endstand, der die kleine Pokalsensation besiegelte. „Besonders hervorheben möchte ich Frederik Schmidt, der wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht hat“, erklärte Ünsal abschließend, der in seinen zwei Spielzeiten als Trainer bislang immer den Pokal gewonnen hat und sich mit dem Weiterkommen in die nächste Runde die Chance bewahrt, diese Pokalsträhne aufrechtzuerhalten.
Tore: 1:0 Yannick Wagner (18.), 1:1 Jarno Schmedecke (31.), 2:1 Julius Austmann (82.).

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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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