22.06.2022 22:37

Kreispokal - Halbfinale


Michna-Mittwoch: Osterwald ringt Preussen nieder - erstes Finale seit 49 Jahren!

Decker emotional. „Ich möchte mich bei der Mannschaft und unseren Zuschauern bedanken. Sie haben Unglaubliches für unseren Verein geleistet"
SF Osterwald Jubelfoto
Osterwalds Siegtorschütze Tim Michna in der Jubeltraube.

SF Osterwald – FC Preussen Hameln 1:0 (0:0).

Das ist historisch für die Sportfreunde: Erstmals seit 49 Jahren zieht Osterwald ins Kreispokal-Finale ein! „Ich möchte mich bei der Mannschaft und unseren Zuschauern bedanken. Sie haben Unglaubliches für unseren Verein geleistet.“ Spartenleiter Sebastian Decker war anzumerken, was ihm dieser Sieg bedeutete – und es war ein harter Kampf, den seine Mannschaft den Preussen lieferte.

Doch war es zunächst der Favorit, der seine Klasse von Beginn an unter Beweis stellen wollte – und es anfangs auch tat. Allen voran Leon Kießling erarbeitete sich immer wieder gefährliche Abschlussaktionen. In der 5. Minute zwang er Osterwalds Torhüter Fabian Dickow zu einer Glanztat, sechs Minuten später verpasste er das Tor knapp. Nur eine Minute darauf kam Kießling wieder zum Schuss, doch erneut war Dickow zur Stelle. Auf der anderen Seite waren die Ostkreisler ebenfalls gefährlich: Hamelns Fänger Michael Zovcic kratzte einen Freistoß unten rechts aus dem Eck (8.), ein Kopfball der Sportfreunde wurde kurz vor dem Einschlag geblockt (10.). Nach dem turbulenten Beginn flachte das Spiel ab. Preussen versuchte Kontrolle ins Spiel zu bringen, machte aber zu oft die Rechnung ohne die zweikampfstarken Osterwalder. So ergab sich ein Spiel, das vor allem im Mittelfeld stattfand und für Fußballliebhaber eher schwere Kost bot. Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe die Elf von Trainer Uwe Kaller wieder zum Abschluss kam. Ein Schuss zischte am Hamelner Gehäuse vorbei. Der direkte Gegenangriff der Preussen endete in einem Abschluss, der das Tor deutlich verfehlte – es war sinnbildlich für die Phase bis zum Pausenpfiff.
Im zweiten Durchgang agierte Osterwald von Beginn an mutiger nach vorne – und versetzte die mit einem vollen Bus angereisten Fans mit dem schönsten Spielzug des Abends in Ekstase: Ein perfekter Pass durch die Schnittstelle landete bei Tim Mincha, der geduldig in die Mitte zog und trocken ins kurze Eck abschloss – 1:0 für Osterwald. Mit fortschreitender Zeit war Osterwald allerdings der zunehmende Kräfteverschleiß anzumerken. Die Preussen, angestachelt von dem überraschenden Rückstand, gewannen nun an spielerischer Überlegenheit. Turgut Bölükbasi verfehlte den Osterwalder Kasten haarscharf (66.), ein Freistoß klatschte auf die Latte (78.), Nick Wollny schoss knapp drüber (78.), Sönke Wyrwolls Kopfball kam nach einem Eckstoß zu zentral und Jan-Philipp Schneider schoss Keeper Dickow freistehend in die Arme (88.). Zwischendurch verpasste Olaf Schütte für die Sportfreunde haarscharf das 2:0, sein sehenswerter Volleyschuss aus 16 Metern landete im Außennetz (70.). Mit Eintritt in die fünfminütige Nachspielzeit starteten die 07er einen Angriff nach dem anderen, während Osterwald nur noch darauf bedacht war, den Ball möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Eine Chance bekam der FC schließlich noch, doch erneut war Verlass auf Torwart Dickow: Er riss nach einem strammen Schuss den rechten Arm hoch und lenkte das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte. Kurz darauf ertönte der Abpfiff und die dritte Halbzeit der euphorisierten SFO-Fans wurde eröffnet.

Damit steht nun fest: Azadi Hameln trifft am Sonntag, 15 Uhr, in Königsförde auf SF Osterwald. Kreisliga trifft im Endspiel auf 1. Kreisklasse. Decker: „Die Jungs haben wieder alles gegeben, wie bereits gegen die Kreisligisten WTW Wallensen und Rot-Weiß Thal. Ich bin einfach nur stolz auf diese Truppe. Man hat keinen großen Klassenunterschied gesehen. Klar, am Ende haben die Kräfte gefehlt, aber durch unseren Zusammenhalt und die phantastische Unterstützung unserer Fans hat jeder die letzten Reserven rausgeholt und es über die Zeit bekommen. Bedanken möchten wir uns auch bei Trainer Marco Job, mit dem wir die ersten drei Runden bestritten haben, bevor Uwe Kaller übernommen hat. Und wie bereits gegen Thal und Wallensen war es ein Mittwoch. Schade, dass das Finale am Sonntag stattfindet (lacht).“

Hamelns Spielertrainer Rik Balk war auf der anderen Seite schwer enttäuscht: „Wir haben uns viel vorgenommen und nichts davon umgesetzt. Wenn wir uns mal an die Vorgaben gehalten haben, sind wir auch zum Abschluss gekommen. Ansonsten hat aber jeder sein eigenes Süppchen gekocht und probiert gut auszusehen. Dadurch haben wir den Ball zu lange gehalten. Spielerisch war das zu wenig und deshalb ziehen die Osterwalder, die hier gekämpft haben wie die Bullen, auch verdient ins Finale ein.“

Viel Lob erhielt das Schiedsrichtergespann. Maurice Wiewel und seine Assistenten und Michelle Schrader sowie Yunus Günkaya hatten das Spiel zu jeder Zeit im Griff. Der Gastgeber TB Hilligsfeld und das Team von Catering-Chef Friedrich-Wilhelm Meyer ernteten ebenfalls Bestnoten.
SF Osterwald: Dickow, Mey, Marcel Grosser, Marius Grosser (83. Sohns), Nowicki, Michna (85. Schweda), Groß, Hafer, Tschirpke, Schütte, Termer (77. Neujahr).
FC Preussen Hameln: Zivicic, Schneider, Kießling, Colley (75. Balk), Johannes (66. Rode), Reese (53. Bölükbasi), Gutaj, Wolny, Dalby, Kohlmetz, Wyrwoll.
Schiedsrichter: M. Wiewel.
Assistenten: M. Schrader, Y. Günkaya.
Zuschauer: 250. 
Tore: 1:0 Tim Michna (55.).
Besonderes: Gelb-Rot für Hamelns Adriano Rode (90.+5).
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