19.08.2021 21:34

Kreispokal - 2. Runde


Elfmeter-Thriller im Weserstadion: Zweitherren-Keeper Klug der Held!

„Adler“ tun sich gegen SGHE lange schwer / Thal siegt im Pyrmonter Derby

Daniel Wins war während der regulären Spielzeit Großenwiedens Lebensversicherung.

SC Inter Holzhausen – SC RW Thal 0:3 (0:2).

Im Pyrmonter Pokalderby sollte heute keine richtige Stimmung aufkommen. „Es war ein ruhiges, faires Spiel, das von Schiedsrichter Dieter Schröder gut geleitet wurde. In den letzten Minuten wurde es noch einmal ein bisschen hektischer, aber bis dahin war alles völlig im Rahmen“, meinte Holzhausens Sprecher Stefan Bertram, der zwar keinen deutlichen Klassenunterschied vernahm – doch war Thal am Ende drei Treffer besser. „Wir hatten einige gute Chancen, aber hatten nicht das Glück vorm Tor“, bedauerte Bertram. Thal ging hingegen bereits in der 11. Minute in Front, als Kevin Sölla einen Eckball in die Maschen nickte. In der 35. Minute legte der Kreisligist nach, René Hündersen verwandelte einen Handelfmeter. In der zweiten Halbzeit bäumte sich Holzhausen noch einmal auf, doch der Ehrentreffer blieb dem Team von Trainer Patrick Schake verwehrt. Auf der anderen Seite sorgte Florian Bersch für den 3:0-Endstand. „Zwei weitere Chancen von Thal haben unsere Jungs noch von der Linie gekratzt. Wir haben als Mannschaft aus der 1. Kreisklasse gut dagegen gehalten“, zog Bertram sein Fazit.
Tore: 0:1 Kevin Sölla (11.), 0:2 René Hündersen (35./Strafstoß), 0:3 Florian Bersch (78.).

SG Hastenbeck/Emmerthal – SV Azadi Hameln 0:3 (0:1).

Der zwei Klassen höher spielende Kreisligist wurde seiner Favoritenrolle letztlich gerecht. Doch stellte die SGHE die „Adler“ auf ihrem Weg zum Sieg vor große Probleme. „Wir haben bis zum 0:2 super mitgehalten und das Spiel lange offen gehalten“, lobte Trainer Martin Lohmann seine Mannschaft. „Wir haben auch vorne gut gespielt, aber leider sind uns die zwingenden Chancen verwehrt geblieben – abgesehen von einer Möglichkeit von Daniel Cebula.“ Der Favorit nutzte hingegen seinen Geschwindigkeitsvorteil aus. Lohmann: „Alle drei Tore sind nach dem gleichen Prinzip passiert: Azadi hat den Ball erobert, Kontersituationen geschaffen und uns dann überlaufen.“ Kurz vor dem Seitenwechsel brachte Turan Seyyar die Hamelner in Front. Im zweiten Durchgang kämpften die Gastgeber leidenschaftlich weiter – doch das 0:2 von Ibrahim Seyyar bedeutete gleichzeitig die Entscheidung (63.). „Danach war Feierabend. Azadi hat das gut runtergespielt und uns dann ausgekontert“, so Lohmann. Ilias Karabalidis sorgte mit dem 3:0 für den Endstand. Ein Sonderlob von seinem Trainer verdiente sich SGHE-Keeper Felix König: „Er hat noch zwei, drei Situationen sehr gut entschärft.“
Tore: 0:1 Turan Seyyar (42.), 0:2 Ibrahim Seyyar (63.), 0:3 Ilias Karabalidis (80.).

TSV Großenwieden – VfB Hemeringen 10:9 (3:3/1:1).

Was für ein Pokalkrimi im Weserstadion! Erst im Elfmeterschießen setzte sich Großenwieden im Derby gegen Hemeringen durch – und dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Zum großen Helden avancierte Heimkeeper Jan-Niklas Klug, der eigentlich in der zweiten Mannschaft spielt. Er musste kurzfristig einspringen. „Er hat im Elfmeterschießen überragend gehalten“, jubelte Co-Trainer Rassan Abdi mit geschwächter Stimme. Zunächst parierte Klug einen Schuss von Hemeringens Kapitän Karsten Wieneke und sein Mannschaftskamerad Lars Michaelis verfehlte das Ziel. Auf der anderen Seite schoss Denis Anklam über das Tor. Der Schuss von TSV-Spieler André Zurmühlen traf den Innenpfosten und sprang wieder aus der Gefahrenzone. Beim Stand von 9:9 verwandelte Großenwieden seinen Elfmeter und dann trat Hemeringens Nico Kuhlmann beim Stand von 9:10 aus VfB-Sicht an. Jedoch ahnte Klug die Ecke und parierte den Schuss, Sekunden später lagen sich die Hausherren in den Armen. „Ein unglaubliches Ende. Sogar die 90 Minuten waren schon der Wahnsinn“, so Abdi. Philipp Nulle, Manuel Hothan und Finn Hoppe schossen den VfB dreimal in Front – doch dreimal kam Großenwieden in Person von Dreierpacker Daniel Wins zurück. „Wir haben einen unglaublichen Kampfgeist bewiesen. Es war ein rassiges Derby und wir haben nie locker gelassen“, berichtete Abdi, der in seiner Mannschaft einen verdienten Sieger sah. „Hemeringen war zwar eiskalt vor dem Tor, aber wir haben uns von jedem Rückschlag erholt und waren spielerisch die bessere Mannschaft.“
Tore: 0:1 Philipp Nulle (11.), 1:1 Daniel Wins (17./Strafstoß), 1:2 Manuel Hothan (46.), 2:2 Wins (80.), 2:3 Finn Hoppe (84.), 3:3 Wins (87.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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