09.11.2019 16:29

Oberliga


„Darf nicht passieren“ - Tündern geht nach dos Santos-Treffer mit 1:5 unter

Lentge: „Ich bin heute das erste Mal in dieser Oberliga-Saison enttäuscht" / „Der Gegner war heute ganz sicher nicht übermächtig, aber wir waren trotzdem eine Klasse schlechter“
Tuendern Bersenbrueck Actionfoto
In Tünderns Defensive ging es drunter und drüber.

BW Tündern – TuS Bersenbrück 1:5 (0:1).

„Ich bin heute das erste Mal in dieser Oberliga-Saison enttäuscht", war Tünderns Herrenkoordinator Manfred Lentge nach der deutlichen 1:5-Pleite gegen Bersenbrück bedient: „Wir haben die Tugenden, die uns eigentlich ausmachen, völlig vermissen lassen. Die Zweikampfstärke hat gefehlt, wir haben teilweise deplatziert gewirkt. Gerade die erste Halbzeit haben wir völlig verschlafen. Dabei war Bersenbrück keine Übermannschaft.“ In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer an der Hamelner Kampfbahn ein Duell, das der Namensgebung des Tünderaner „Wohnzimmers“ in keinster Weise gerecht wurde.

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Beide Mannschaften agierten verhalten, Ballkombinationen hatten Seltenheitswert, Torchancen gab es kaum. Die ersten Annäherungen der Bersenbrücker parierte Tünderns Schlussmann Lukas Masur in der 14., 21. und 30. Minute problemlos – von Torgefahr war zu diesem Zeitpunkt noch keine Spur. Und dann stand es plötzlich 0:1: In der 36. Minuten agierte Tünderns Defensive zu passiv, sodass TuS-Angreifer Santiago Aloi am Fünfer angespielt wurde zum 1:0 einnetzte. Auf der anderen Seite durften die Hausherren ihren ersten Torschuss in der 44. Minute verbuchen, jedoch wurde der harmlose Freistoß von Chris Niebling sicher von TuS-Keeper Christoph Bollmann gehalten. So ging es mit einem glanzlosen 0:1 in die Pause.

Sehenswertes Tor: Tündern gleicht aus

TuS Bersenbrück Jubelfoto
Die Bersenbrücker bejubeln den Führungstreffer.
Trainer Siegfried Motzner schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben – nach dem Seitenwechsel wirkten die Blau-Weißen engagierter und spielten mutiger nach vorne. Allerdings waren Chancen für die Gastgeber weiterhin rar gesät. Ganz im Gegensatz zu den Bersenbrückern, die in der 56. und 58. Minute am überragend reagierten Torhüter Masur scheiterten. Sieben Minuten später ereignete sich der erste sehenswerte Tünderaner Angriff. Und dieser sollte zum Erfolg führen: Robin Tegtmeyer steckte den Ball zu Lukas Kramer durch, der anschließend freie Bahn auf das Bersenbrücker Gehäuse hatte, den mitgelaufenen Cristiano dos Santos bediente und Letzterer schob zum umjubelten 1:1-Ausgleich ein. Wer nun ein Drangphase der Tünderaner erwartete, wurde jedoch enttäuscht. „Eigentlich sollte man meinen, dass man nach so einem Ausgleich das Momentum auf seiner Seite hat. Allerdings war eher das Gegenteil der Fall. Wir sind nach dem 1:1 untergegangen“, bedauerte Lentge.

Auflösungserscheinungen – Bersenbrück trifft im Minutentakt

Ugur Aydin Tuendern Tus Bersenbrueck
Tünderns Ugur Aydin im Duell mit einem TuS-Spieler.
In der 75. Minute eröffnete Bersenbrück das muntere Toreschießen. Nach einer Flanke legte Lincoln Assinouko per Kopf auf Aloi quer, der zur 2:1-Führung einnickte. 60 Sekunden später machte Assinouko es selbst – er kam zum Abschluss, dieser wurde zunächst geblockt, doch im Nachschuss traf er zum 3:1. In der 84. Minute legte David Leinweber das 4:1 nach und eine Minute danach sorgte Niklas Oswald für den 5:1-Endstand aus Sicht der Gäste. Wenige Minuten später erfolgte der Abpfiff, die 14. Niederlage im 16. Spiel war besiegelt.

„Darf nicht passieren“

Herrenkoordinator Lentge war überhaupt nicht d'accord mit der Leistung seiner Windmühlenkicker: „Bersenbrück war im Kopf einfach überlegen. Wir haben einige Situationen erst erkannt, als es schon zu spät war. Ballsicherheit war bei uns überhaupt nicht vorhanden. Der Gegner war heute ganz sicher nicht übermächtig, aber wir waren trotzdem eine Klasse schlechter. Dass man nach einem 1:1 noch so hoch verliert, darf nicht passieren.“
BW Tündern: Masur, Hilker, Hackl, Müller, Kramer, Aydin (68. Vespermann), Niebling (46. dos Santos), Tegtmeyer, Gurgel, Neckritz (68. Kraus), Schumachers.
TuS Bersenbrück: Bollmann, Flottemesch, Waldow (64. Assinouko), Umer, Lührmann (73. Neitzel), Oswald, Tolischus, Eiter, Cook, Leinweber, Aloi.
Schiedsrichter: Steffen Geismann.
Assistenten: Oliver Jakob, Nils Haak.
Tore: 0:1 Santiago Aloi (36.), 1:1 Cristiano dos Santos (65.), 1:2 Aloi (75.), 1:3 Lincoln Assinouko (76.), 1:4 David Leinweber (84.), 1:5 Niklas Oswald (85.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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